Foto: © dpa
Weihnachten ist, wenn du dich sechs Monate lang daneben benehmen kannst und trotzdem dein Geschenk bekommst. Julian Draxler wurde für seine Anti-VfL-Haltung mit einem Wechsel nach Paris belohnt. Die Comunio-Woche.
Aufreger der Woche
„Der Publikumsliebling verlässt uns. Danke für dein Herzblut, dass du auf den Platz gegeben hast. Danke dafür, dass du dich mit dem Verein identifiziert hast, wie kaum ein anderer… aller Abschied ist schwer. Jule, du hast die 10 mit Ehre getragen.“
Ein Brett von einem Kommentar. Geballter Sarkasmus ist das einzige, was VfL-Fans zum Abschied von Julian Draxler bleibt. Wie sich der vermeintliche Star-Einkauf, der Ersatz für Kevin de Bruyne, im Wolfsburger Trikot präsentiert hat, ist schließlich auch nichts als ein einziger Witz. Die schlechteste Liebesgeschichte aller Zeiten.
„Mit Stolz und Leidenschaft bis 2018“ stand auf Schalke-LKWs, die einst bei Draxlers Vertragsverlängerung durch das Ruhrgebiet tuckerten. Als aber Wolfsburg temporär über Schalke stand, sprang Draxler auf den Zug des „Bayern-Jägers“, der in der Champions League spielte. Als auch dieser Zug ins Stottern kam, wollte er wieder weg.
Draxlers unkonstante Saison 2015/16 war ein Grund für Wolfsburgs Misserfolg. Aber er hat einen Namen, der mit großem Talent in Verbindung gebracht wird. Und als die EM 2016 für ihn gut lief, glaubte er wieder, für Höheres berufen zu sein. Offiziell ausgesprochener Wechselwunsch, Schlammschlacht mit dem Verein, dunkle Vorzeichen für die nächste Saison.
Wolfsburg hielt Draxler, wie es sich gehört. Sein Move zum VfL, bei dem er einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hatte, war dumm, mit den Konsequenzen musste er leben. Wollte er aber nicht. Und als er den Wechsel nicht forcieren konnte, litten seine Leistungen. Die Hinrunde, die Draxler spielte, war ein Fiasko. Wechselwünsche äußerte er weiter.
Jetzt steckt der VfL in einer so tiefen sportlichen Krise, dass der Kader ausgetauscht werden muss. Also wurde Draxlers Wunsch entsprochen, damit der finanzielle Aspekt nicht auch noch zum GAU wird. Für zahllose Fußballfans wäre es eine Genugtuung gewesen, wenn an Draxler für dessen maßloses Fehlverhalten ein Exempel statuiert worden wäre.
Neben Paris war wohl auch Liverpool an Draxler interessiert. Jürgen Klopp bedauert den geplatzten Zuschlag laut „L’Equipe“ aber wohl nicht. „Wir glauben, wenn jemand nur von Geld motiviert ist und an einem gewissen Punkt Charakter zeigen soll, dann wird er es nicht tun.“ Schauen wir mal, wie es für Draxler in Paris läuft. Ob er wohl nach ein paar guten Spielen zum FC Barcelona wechseln will?
Tweet der Woche
Huddersfield-Trainer David Wagner sagte Wolfsburg ab. Wer sich drüber lustig macht, dass Wagner lieber Joe Lolley als Julian Draxler trainieren will, bekommt es zu tun mit… Joe Lolley! Herausragende Antwort vom Huddersfield-Stürmer.
Has Draxler done it on a cold winter night away at Peterborough, doubt it https://t.co/K74kPHyBp7
— Joe Lolley (@Lolleyj10) 20. Dezember 2016
Story der Woche
Quantität statt Qualität – das ist der Kader von Werder Bremen. Da Erfolg anders geht, wird im Winter ausgemistet. Marc-Oliver Robbers zeigt euch, wer auf der Abschussliste steht.
Elf des Spieltags
Absolut einseitiges Spitzenspiel zwischen Bayern und Leipzig. Drei FCB-Stars haben es in die Top-Elf des 16. Spieltags geschafft, auch drei Akteure von Eintracht Frankfurt wurden nominiert. Zum Spieler des Spieltags habt ihr Thiago gewählt – der spanische Stratege hat ebenso wie Freiburgs Niederlechner 16 Punkte gesammelt.
Tipp der Woche
Die Winterpause bietet abgehängten Managern die Möglichkeit, aufzuholen. Holt euch die richtigen Spieler zur richtigen Zeit! Scheffelt Geld mit Neuzugängen! Bleibt aktiv, lasst euren Kader nicht unverändert! Das sind die wichtigsten Strategie-Tipps für die spielfreie Zeit.
Marktwerte der Woche
Bei den Marktwertgewinnern der Woche um Mainz‘ Dreierpacker Danny Latza ist immer noch Luft nach oben. Das Gegenteil war zuletzt bei Arturo Vidal und Sead Kolasinac der Fall: Beide gehören zu den Marktwertverlierern der Woche. Nach der Winterpause soll der Turnaround her.
Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand: 25.12.2016)
Teuerster Spieler: Pierre-Emerick Aubameyang (12.960.000)
Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (105.120.000)
Punktbeste Spieler: Anthony Modeste (111 Punkte), Pierre-Emerick Aubameyang (106 Punkte), Robert Lewandowski (104 Punkte)
Beste Spieler nach Positionen: Rune Jarstein (68 Punkte), Mats Hummels (73 Punkte), Thiago Alcantara (96 Punkte), Anthony Modeste (111 Punkte)