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Dieser Abschied fällt schwer. Mit Philipp Lahm und Xabi Alonso verlassen zwei Spieler die große Bühne, wie man sie fast nie im Fußballgeschäft erlebt. Danke und alles Gute! Gracias y todo lo mejor! Die Comunio-Woche.
Aufreger der Woche
Ich erinnere mich noch sehr gut an den 25. Mai 2005. Obwohl die Erinnerung immer noch ein bisschen schmerzt. Milan und Liverpool standen sich im Finale der Champions League gegenüber, die Italiener cruisten zu einer 3:0-Pausenführung. Im Glauben, das Ding sei entschieden, ging ich nach Hause, ins Bett.
Was ich verpasste, ist Fußballgeschichte. Liverpool drehte das 0:3, gewann die Trophäe im Elfmeterschießen. Einer der Protagonisten: Xabi Alonso, damals 23 Jahre jung, schon damals ein genialer Mittelfeldspieler. Ein Mann mit Siegermentalität, dem eine herausragende Karriere bevorstand.
Im Laufe er nächsten zehn Jahre wurde Xabi Alonso Meister in Spanien und Deutschland, gewann erneut die Champions League sowie eine Welt- und zwei Europameisterschaften – alles als Leistungsträger. Er prägte eine spanische Spielergeneration wie Xavi und Iniesta, war dabei stets ein Vorbild, fußballerisch wie menschlich. Eine Bilderbuchkarriere.
Ich erinnere mich noch sehr gut an den 9. Juni 2006. Geburtstagsparty bei einem nicht sehr fußballinteressierten Kumpel, aber auch WM im eigenen Land. Ein junger Linksverteidiger mit starkem rechten Fuß machte etwas, das wir heute als „inversen Robben“ bezeichnen könnten: Von der Seite an den Strafraumrand ziehen und traumhaft ins lange Eck abschließen. Das 1:0, der Start ins Sommermärchen.
Philipp Lahm und Xabi Alonso sind sich in vielem ähnlich: Beide sind – waren – Führungsspieler, die den Erfolg der Mannschaft dem eigenen Ego unterordneten, beide waren stets Fixpunkte in ihren Teams. Während Alonso mit Liverpool, Madrid und München die geballte Fußballkultur aufsaugte, war Lahm abgesehen von einem Leih-Abstecher nach Stuttgart stets ein Münchner Jung.
Beim Außenverteidiger dauerte es etwas länger, bis er Alonsos Erfolge feiern durfte. Nach dem Finale dahoam zählten ihn viele schon zu einer Verlierergeneration. Ein Jahr darauf gewann Lahm die Königsklasse, ein weiteres Jahr später die Weltmeisterschaft. Der Höhepunkt, dem drei weitere Meisterschaften folgten, ehe Lahm mit 33 Jahren vorzeitig zurücktrat.
Zwei einzigartige Karrieren auf allerhöchstem Niveau haben ihr Ende gefunden. Zwei herausragende Spieler verlassen die Fußballbühne, beide werden schmerzlich fehlen. Den Platz in den Geschichtsbüchern haben beide sicher. Sie hinterlassen Erinnerungen, von denen ihre Fans noch lange zehren werden. Und sie werden fehlen. Wären wir doch nur wieder im Jahr 2005, um diese einzigartigen Karrieren noch einmal aufs Neue zu bestaunen.
Tweet der Woche
Respekt zwischen den beiden besten Stürmern der Bundesliga! Aubameyang holt sich die Kanone, Lewandowski gratuliert.
Congratulations @Aubameyang7 🏆
— Robert Lewandowski (@lewy_official) 20. Mai 2017
Story der Woche
Geht Anthony Modeste nach China? Sowohl der Spieler als auch der 1. FC Köln sind zwiegespalten. Die Liebesheirat könnte dem schnöden Mammon nicht Stand halten. Mehr dazu in der Comunio-Gerüchteküche.
Elf des Spieltags
Hier isse!
Die Top-Elf des 34. Spieltags
Zlatko Junuzovic (SV Werder Bremen): 12 Punkte | Ein Tor erzielt, eines spektakulär vorbereitet und eines eingeleitet: Zlatko Junuzovic – auf dem Bild hinten mit der 16 – hatte bei allen Bremer Toren in Dortmund seine Füße im Spiel und konnte doch nicht verhindern, dass Werder am Ende leer ausging. (Bildquelle: Imago)
Tipp der Woche
Hannover 96 spielt nächstes Jahr wieder erstklassig. Also guckt euch besser gleich mal den Kader an! Diese Spieler der Niedersachsen solltet ihr euch rot anstreichen.
Marktwerte der Woche
Fünf bekannte Namen, die uns sicher auch in der kommenden Saison viel Freude bereiten werden, bilden die absoluten Marktwertgewinner des Monats!
Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand:
Teuerster Spieler: Marco Reus (13.930.000)
Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (122.240.000)
Punktbeste Spieler: Robert Lewandowski (246 Punkte), Arjen Robben (209 Punkte), Timo Werner (207 Punkte)
Beste Spieler nach Positionen: Oliver Baumann (138 Punkte), Niklas Süle (164 Punkte), Thiago Alcantara (184 Punkte), Robert Lewandowski (246 Punkte)