Foto: © picture alliance/Perenyi
Mit viel Tamtam wechselte Mario Götze 2013 im Sommer von Borussia Dortmund zum FC Bayern München, der sich mit dem neuen Trainer Pep Guardiola aufschwang, die Fußball-Weltherrschaft zu erringen. Am 13. Spieltag der Saison 2013/14 kehrte Götze begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert erstmals in den Signal-Iduna-Park zurück – und entschied den „deutschen Clasico“.

Was schlug auf den jungen Mario Götze nicht alles ein, als an die Öffentlichkeit kam, dass er Borussia Dortmund verlassen und ausgerechnet beim FC Bayern – dem Intimfeind jedes BVB-Fans – anheuern werde. „Judas“ und „Verräter“ waren noch die humansten Ausdrücke, die der sensible Youngster damals zu hören und lesen bekam.

Am 23. November 2013 war dann der Tag der Rückkehr gekommen. Am 13. Spieltag reisten die Bayern mit Götze und Neu-Trainer Pep Guardiola noch ungeschlagen in den Signal-Iduna-Park. Die Klopp-Jungs, damals vier Punkte hinter dem FCB, hatten vor allem in der Abwehr mit Verletzungspech zu kämpfen.

So fehlten Neven Subotic (Kreuzbandriss), Mats Hummels (knöcherner Bänderriss im Sprunggelenk) und Marcel Schmelzer (Muskelfaserriss), dafür stand erstmals wieder Lukasz Piszczek nach elend langer Verletzungspause im BVB-Kader. Die Verletzten wurden von Sokratis, Erik Durm und den kurz zuvor verpflichteten Manuel Friedrich ersetzt, während bei den Bayern die verletzten Franck Ribery und Bastian Schweinsteiger nicht zu Verfügung standen.

Dennoch war für Rückkehrer Götze (wie in den folgenden Jahren des Öfteren) kein Platz in der Startformation. Mario Mandzukic begann in der vordersten Front, Thomas Müller und Arjen Robben flankierten ihn. Im Mittelfeld agierte Philipp Lahm auf der Sechs, Javi Martinez und Toni Kross agierten etwas offensiver.

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Trotz der neuformierten Viererkette um Friedrich, der quasi aus der Arbeitslosigkeit geholt wurde, stand die BVB-Defensive im ersten Durchgang weitestgehend stabil. Wirklichen Torchancen konnte sich die Bayern trotz des massiven Ballbesitzes kaum herausarbeiten. Die Dortmunder verpassten es, durch schlampiges Passspiel die sich bietenden Konterchancen zu Ende zu spielen.

Im zweiten Durchgang brachte Guardiola dann Götze, der sich nach dem Wiederanpfiff in den Katakomben warmgelaufen hatte, da man Angst haben musste, dass die Fans ihren einstigen Liebling nicht nur verbal angehen werden. Als er in der 56. Minute dann schließlich für Mandzukic eingewechselt wurde, brachten die Fans mit einem irren und ohrenbetäubenden Pfeifkonzert zum Ausdruck, was sie von Götzes Abschied an die Isar hielten.

Und da der Fußball nun mal so seine Geschichten schreibt, kam es, wie es kommen musste. In der 66. Minute wurde Götze im BVB-Strafraum von Müller angespielt, der Nationalspieler nahm die Kugel an und schloss mit der Pike zur 1:0-Führung für Bayern trocken aus elf Metern ab und verzichtete im Anschluss bewusst auf den Jubel.

Legendär war an dieser Stelle die Reaktion von BVB-Stadionsprecher Nobby Dickel, der gleichzeitig das Spiel für das BVB-Fan-Radio kommentierte. Auf die Frage, wer denn den Treffer erzielt hatte, antwortete sein Assistent: „Die Nummer 19“, untermalt von einem kurzen Schweigen, ehe Dickel nur antwortete: „Ach du Scheiße…“

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Der BVB erholte sich von dem Schock jedoch recht schnell und hatte durch Henrikh Mkhitaryan in der 71. Minute die Chance zum Ausgleich, doch der Armenier scheiterte an Manuel Neuer. Klopp brachte im Anschluss mit Pierre-Emerick Aubameyang und Jonas Hofmann zwei neue Offensivkräfte und wäre dafür auch fast belohnt worden, doch Neuer blieb auch gegen Marco Reus, der per Kacke von Robert Lewandowski bedient wurde, Sieger.

In der 85. Minuten sorgte dann Robben nach feinem Pass vom ebenfalls eingewechselten Thiago für die Entscheidung, ehe Müller in der 87. dem BVB endgültig den Gnadenstoß verpasste und das 3:0 erzielte.7

Quelle: ComStats

Quelle: ComStats

Neuer (10), Götze (12), Müller (11), Lahm (12) und Robben (14) punkteten zweistellig. Insgesamt holten die Bayern starke 99 Punkte, während bei den Dortmundern kein Spieler mehr 8 Zähler erzielen konnte (Sokratis). Letztlich holten alle BVB-Akteure zusammen nur 42 Punkte, allerdings wurden die Einwechselspieler nicht mehr benotet, während dort der FCB durch Götze und Thiago (8) glänzen konnte.

Viele Experten sprachen nach dem Spiel davon, dass Götze nun der Durchbruch an der Säbener Straße gelungen wäre. Falsch gedacht. Nach drei enttäuschenden Jahren kehrte Götze im Sommer 2016 geläutert wieder zum BVB zurück und trifft am Samstag nun auf seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Wenn sich Geschichte im Fußball mal nicht wiederholt.

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