Was für ein Spieler: Artur Wichniarek

Foto: © dpa – Report
Erinnert ihr euch noch an König Artur? Der Angreifer von Berlin und Bielefeld produzierte Tore und Minuspunkte im fliegenden Wechsel. Artur Wichniarek, ein Comunio-Phänomen – das so manchen Manager verzweifeln ließ.

Als sich Arminia Bielefeld im Sommer 1999 mit Artur Wichniarek verstärkte, wusste die Bundesliga nicht, welchen Gewinn der Stürmer darstellen würde. Wichniarek war damals 22 Jahre jung, in Europa ein unbeschriebenes Blatt, zuvor nur in seiner polnischen Heimat unter Vertrag. Drei Millionen Mark Ablöse waren damals eine Menge Geld.

Der Abstieg im ersten Jahr kam Wichniareks Entwicklung entgegen – so berichtete er später selbst. In Liga zwei wurde er zweimal in Folge Torschützenkönig, in der Saison 2001/02 gelang der Wiederaufstieg. Das Bundesliga-Comeback glückte: Wichniarek traf zwölfmal, anschließend wechselte er ablösefrei nach Berlin.

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Bei der Hertha sollte er Alex Alves ersetzen, den es zurück nach Brasilien zog, und gemeinsam mit Fredi Bobic auf Torejagd gehen. Was nach einem gefährlichen Duo klang, wurde zur geballten Ladehemmung. Bobic traf in der Hinrunde 2003/04 nur dreimal, Wichniarek gar nicht. Anschließend verschwand er zwischenzeitlich sogar für mehrere Spiele aus dem Bundesliga-Kader.

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Auch die beiden Folgesaisons liefen fürchterlich schlecht. In drei Jahren bei der Hertha erzielte Wichniarek nur vier Bundesliga-Tore (44 Einsätze). Endjahresbilanzen bei Comunio: -12, -9 und -3 Punkte. Auch die Fans stellten sich gegen ihn. Alle Parteien wussten, dass es so nicht weitergehen konnte.

Alles drin in Bielefeld

So wechselte Wichniarek im Januar 2006 zurück nach Bielefeld, zum Verein, der ihn in Deutschland groß gemacht hatte. Und siehe da: Der alte Torjäger lebte wieder auf! Zehn Tore und sechs Assists in der Saison 2006/07, ganze 88 Comunio-Punkte. Plötzlich war Wichniarek einer der besten Angreifer der Liga – und Bielefelds Lebensversicherung.

Schon damals zeichnete sich das Comunio-Phänomen Wichniarek ab, für einen Abschlussstürmer nicht ganz ungewöhnlich. Traf der Pole nicht, erhielt er selten eine gute Bewertung. Siebenmal Minuspunkte, sechsmal die Note vier – im Vergleich zum Folgejahr noch humane Werte.

Auch in der Saison 2007/08 traf Wichniarek zehnmal, diesmal reichte es nur für 62 Comunio-Punkte. Minuspunkte gab’s zehnmal, ohne Zählbares blieb er in fünf Partien. Ohne die Negativerlebnisse wäre Wichniarek auf 94 Punkte gekommen.

Obwohl Bielefeld im Jahr 2008/09 abstieg, knackte Wichniarek erstmals die 100-Punkte-Marke. Zwischenzeitlich. Nach dem 19. Spieltag stand die Arminia noch auf Platz 14, Wichniarek hatte zwölf Treffer und 108 Comunio-Punkte auf dem Konto. Seine Ausbeute anschließend: -2, -4, 0, -4, 0, 0, 2, 0, -2, -4, 5. Zum Verzweifeln für alle, die ihn im Managerspiel aufstellten – und für Bielefelds Fans noch mehr.

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Eine gelungene Rückkehr nach Bielefeld blieb Happy End. Wichniarek war zu gut für Liga zwei – besser gesagt: zu treffsicher – und suchte sich daher eine neue Station im Oberhaus. Das beste Angebot kam von der Ex.

Hertha BSC, unter Lucien Favre überraschend Tabellenvierter der Vorsaison und Europa-League-Teilnehmer, suchte einen Nachfolger für Marko Pantelic. Favre kam auf Wichniarek, ignorierte dessen unglückliche Berliner Vergangenheit. Wichniareks Teamkollege Pal Dardai trat sogar seine Rückennummer 18 an den Angreifer ab, der „12 bis 16 Tore“ schießen sollte.

War es die Luft in der Hauptstadt, die spielerische Krise der Hertha oder eine Blockade im Kopf des Blondschopfs? Wichniarek blieb in der gesamten Saison ohne einen einzigen Torerfolg – und stieg auch mit der Hertha als Tabellenletzter ab. Anfangs noch Stammspieler, fuhr Wichniarek in neun Hinrunden-Einsätzen 32 Minuspunkte ein. Dabei blieb es bis zum Saisonende.

Mit der Rückkehr zur Hertha neigte sich Wichniareks Karriere dem Ende zu. Unglückliche Aufenthalte in Posen und Ingolstadt waren schnell vorbei, auch aufgrund von Bandscheiben-Problemen hängte der Pole seine Fußballschuhe im Sommer 2011 an den Nagel. Seither arbeitet er für eine Bäckereikette und als Spielerberater in Berlin und Polen. Eine Arbeit, die tatsächlich auch außerhalb Bielefelds gut läuft.

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