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Am vergangenen Sonntag wäre der FC Bayern auf Eintracht Frankfurt getroffen. Ein Partie, die in den vergangenen Jahren meist spektakulär und torreich war. Vor allem bot sie auch wegen der Personalie Niko Kovac immer Brisanz. So auch im vergangenen November, als Kovac sein letztes Spiel als FCB-Coach bestreiten sollte.
Dass Niko Kovac beim FC Bayern nie wirklich ein richtiges Standing hatte, war in seiner anderthalbjährigen Tätigkeit an der Säbener Straße offensichtlich. So ging der Trainer bereits angeknockt in die Partie gegen Eintracht Frankfurt. Es war der 2. November 2019 und der Rekordmeister war unter der Woche mehr schlecht als recht gegen den VfL Bochum ins Pokal-Achtelfinale eingezogen.
Offenbar muss Kovac vor diesem Spiel bereits auf seinen Co-Trainer Hansi Flick gehört haben, denn er bot David Alaba in der Innenverteidigung auf, zog Joshua Kimmich auf die Sechs und ließ Benjamin Pavard als Rechtsverteidiger ran. Also genau die Personalien, die auch Flick bislang so einsetzte.
In den ersten zehn Minuten machten die Bayern ihre Sache auch sehr ordentlich. Serge Gnabry versprühte in die Anfangsminuten gleich große Gefahr. All das änderte sich aber schlagartig, als Jerome Boateng Eintracht Stürmer Goncalo Paciencia vor dem Strafraum foulte (10.).
Zunächst entschied Schiedsrichter Markus Schmidt auf Freistoß und Gelb. Doch nach den VAR-Bilder revidierte er seine Entscheidung und entschied auf Freistoß und Platzverweis für Boateng. Das eh schon fragile Gebilde des FC Bayern stürzte anschließend quasi in sich zusammen.
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Filip Kostic erzielte in der 25. Minute die Führung für die Gastgeber, ehe nur wenige später Sow auf 2:0 für die Eintracht erhöhte (34.). Anschließend erholten sich die Bayern zwar kurz und kamen dank Robert Lewandowskis Anschlusstreffer in der 37. Minute noch vor der Pause nochmal ran. Doch Lewys zehntes Spiel in Folge, in dem er traf, konnte in der zweiten Hälfte dann nicht mehr erfolgreich gestaltet werden.
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David Abraham erhöhte nämlich nach dem Seitenwechsel in der 49. Minute auf 3:1 für die Hessen, die dadurch auf die Siegerstraße einbogen. Zwar versuchten die Bayern alles und drängten in Form von Lewandowski auf den abermaligen Anschluss.
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Doch Martin Hinteregger zog dem Rekordmeister in der 60. Minute dann endgültig den Zahn. Kostic bediente den Österreicher mustergültig, der den Kopfball sehenswert zum 4:1 ins lange Ecke setzte. In der 85. Minute war es dann Paciencia, der schließlich mit seinem Treffer zum 5:1 den Deckel auf die Partie und somit das Debakel für den FC Bayern perfekt machte.
Filip Kostic war an diesem Nachmittag des Comunio-Mann des Spiels. Der Serbe kam durch seinen Treffer und seinen Assist auf 14 Punkte. Aber auch Abraham und Hinteregger (jeweils 10) punkteten zweistellig. Bei den Münchnern fielen nur Lewandowski (7) und Youngster Alphonso Davies (5) positiv ins Gewicht. Jerome Boateng musste wegen seiner Roten Karte 14 Minuspunkte fressen.
Bei der anschließenden Krisensitzung an der Säbener Straße am Sonntagmorgen wurde Niko Kovac dann wenig überraschend entlassen und Hansi Flick als sein zunächst vorübergehender Nachfolger präsentiert. Damals konnte man noch nicht erahnen, dass der Rekordmeister ab diesem Zeitpunkt wieder in die Spur und zu alter Stärke finden sollte.
Zwar wurde Hansi Flicks Vertrag beim FC Bayern bislang immer noch nicht verlängert. Aufgrund der aktuellen Corona-Pause ist dies auch erst einmal zweitrangig. Aktuell geht man davon aus, dass es bis in den Mai keinen Bundesliga-Fußball geben wird…