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1963 geht die Bundesliga in die erste Saison. 56 Jahre Fußballplatz. Einer der Wenigen, der in rund 60 Jahren Bundesliga fast immer dabei war, ist Friedhelm Funkel. Als Kind hockte er auf dem Bökelberg, als Spieler wühlte er sich durch das Mittelfeld, als Trainer stampfte er an der Seitenlinie.

Meisterkampf, Abstiegsdrama. Wir kennen die Geschichten, bei denen man zu Taschentüchern greift. Drama am letzten Spieltag, Thriller in der Nachspielzeit, romantische Komödie nach Schlusspfiff. Der Film Bundesliga, Friedhelm Funkel guckt ihn in Dauerschleife. 

Friedhelm Funkel beobachtet die Bundesliga, seit es die Bundesliga gibt. 1953 in Neuss geboren, ist Funkel neun Jahre alt, als die Gründungsmitglieder am 24.08.1963 auf dem Platz antreten. Preußen Münster gegen den Hamburger SV, Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Kaiserslautern, Karlsruher SC gegen den Meidericher SV (Heute: MSV Duisburg), 1860 München gegen Eintracht Braunschweig, 1. FC Saarbrücken gegen den 1. FC Köln, Schalke 04 gegen den VfB Stuttgart. 

Die besten Comunio-Spieler aller Zeiten

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Platz 19: Hans-Jörg Butt (Hamburger SV, Bayer Leverkusen, Bayern München), 1062 Punkte

Programmwechsel: Sender an der Seitenlinie 

Als kleiner Junge noch Beobachter, als junger Mann wird er zum aktiven Teilnehmer. 1975, mit 21 Jahren, steht Funkel zum ersten Mal auf dem Bundesliga-Platz. Seine Position: Mittelfeld. Hier räumt er auf. Kopf an Kopf mit seinen Gegenspielern auf dem Rasen. Bayern München Kopf an Kopf mit Borussia Mönchengladbach um die Deutsche Meisterschaft. So war das in den 70ern.  

Nach 320 Bundesligaspielen ist Schluss. Funkel beendet im Mai 1990 seine Karriere. 254 Spiele und 59 Tore für Bayer Uerdingen sind bis heute Vereinsrekord. Aus dem Spieler wird der Trainer. Den ersten Job im Profi-Trainerbusiness landet Funkel direkt nach dem Karriereende, als er in Uerdingen Co-Trainer von Timo Konietzka, dem ersten Torschützen der Bundesligageschichte wird. 

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Zwei Punkte! Zwei Punkte Abstand an der Tabellenspitze zwischen dem FC Bayern München (1.) und Borussia Dortmund (2.). Zum 32. Spieltag in der Bundesliga setzt die Nation zur Herzdruckmassage an. Zuletzt gab es so ein Herzschlagfinale in der Saison 2009/2010. 

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Funkel ist ein Meister der Beobachtung

Uerdingen steigt ab, Konietzka muss gehen – und Funkel übernimmt. Bei Bayer Uerdingen steht er knapp 5 Jahre als Trainer an der Seitenlinie. Es folgen Stationen in Duisburg, Rostock, Köln, Frankfurt, Berlin, Bochum, Aachen, München – und Düsseldorf. 29 Jahre Trainer. Stand jetzt! Funkel ist dienstältester Trainer der Bundesliga.

Die Erfahrung und Expertise, die er aus rund 45 Jahren Funkel-Bundesliga gesammelt hat, setzt er gezielt ein. Funkel ist ein Meister der Beobachtung. Als Junge vor dem Fernseher, als Spieler auf dem Platz, als Trainer am Spielfeldrand. Er scannt alles, was ihm vor die Linse läuft. 

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Thomas Müller erzielte gegen Borussia Dortmund sein erste Bundesligator.

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„Habe ich in der Form noch nie in meiner Karriere erlebt“

Schweißperlen, Sprints, Dribblings – Funkels Adleraugen entgeht da nichts. Eine Methode, die er schon lange verfolgt: „Ich beobachte manchmal 20 Minuten nur einen Spieler. Ich gucke, ‚Was hat der für ne Körpersprache‘, ‚Wie nimmt der die Übungen an‘, ‚Ist der zu fahrlässig, ist der zu nachlässig?‘“

Die Stärke von Friedhelm Funkel sind seine feinen Bundesliga-Antennen. Die Erfahrung aus weit über 1000 Bundesliga-Partien lehrt ihn: Die wichtigste Tugend ist Sozialkompetenz!

Fortuna Düsseldorf profitierte in der vergangenen Saison davon. Und die Spieler auch. Kaan Ayhan zum Beispiel. Der wurde unter Funkel zum Abwehrchef: „Ob es jetzt im Training ist oder in der Kabine haben wir schon immer ein offenes Verhältnis, was ich auch so in der Form noch nie erlebt habe in meiner Karriere. Es ist irgendwo auch gegenseitiger riesengroßer Respekt, der herrscht. Und so geht’s aber auch vielen Spielern. Da bin ich jetzt kein Einzelfall.“ 

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Funkel: Everybody’s Darling 

Nahbar, ehrlich. Respektvoll, fleißig, ehrgeizig. Mit dieser Art ist es Funkel gelungen, an keiner einzigen Bundesliga-Station verbrannte Erde zu hinterlassen. Es gibt niemanden im deutschen Fußball, der schlecht über ihn redet. Wenn er sich von seinen Klubs verabschiedet, stellt er den Dienstwagen gewaschen und vollgetankt an der Geschäftsstelle ab. 

Funkel, das ist ein Mensch voller Erfahrungen. Denn keiner ist öfter in die Bundesliga aufgestiegen, keiner hat als Aktiver und Trainer mehr Spiele gemacht und kaum einer trainierte mehr Profiklubs. Ein fettes Funkel-Paket, und ein fettes Paket voller Bundesliga-Geschichte. 

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