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Die erste Runde des DFB-Pokals ist (fast) vorbei. Was kann man für den Saisonstart kommende Woche mitnehmen, welche Eindrücken bleiben? Comunioblog zieht die ersten Schlüsse.
Favoritensterben? Vereinzelt
Die größte Überraschung ereignete sich definitiv in Ulm, wo der SSV den amtierenden Titelverteidiger Eintracht Frankfurt mit 2:1 direkt mal aus dem Wettbewerb schoss. Bei den Hessen scheint der Aderlass mit dem Verlust von Trainer und Anführer doch größer zu sein, als zunächst gedacht.
Ohne WM-Star Rebic blamierte sich die Eintracht beim Regionalligisten und sorgte so dafür, dass nach den Feierlichkeiten im Mai am Römer graue sportliche Tristesse herrscht. Jetzt sitzen wir vom Comunioblog nicht in einer Kristallkugel, aber mit der Aussage, dass es für das Team von Adi Hütter in der kommenden Saison brutal schwer wird, stehen wir vermutlich nicht alleine da.
Immerhin hat die TSG Hoffenheim schon vorgemacht, dass Trainingsgruppen, die das Anhängsel „II“ tragen, nicht dafür sorgen, dass die Chemie in der Mannschaft besser wird.
Ähnlich mies lief’s da für den VfB. Die hochgehandelten Stuttgarter schieden an der Ostsee aus und strichen gegen Hansa Rostock die Segel. Nur ein Ausrutscher oder steht Tayfun Korkut nun schon bald wieder vor dem Aus?
Ballermann geht auch noch im August
Wie es gegen einen Underdog geht, das bewiesen Borussia Mönchengladbach (11:1 gegen Hastedt), die TSG Hoffenheim (6:1 gegen den 1. FCK) oder Hannover 96 (6:0 gegen den KSC). Ob bei den Fohlen Coach Dieter Hecking tatsächlich die erste Elf aufgeboten hat, wird man dann kommende Woche sehen. Fakt ist, dass Gladbach in dieser Spielzeit vermutlich meist im 4-3-3-System auflaufen wird.
Gegen die Amateure aus Hastedt saßen Christoph Kramer und Denis Zakarias auf der Bank, stattdessen begannen Flo Neuhaus und Jonas Hofmann auf der Acht, während Tobi Strobl als Sechser begann. Auch Youngster Mikael Cuisance, dem in dieser Saison der Durchbruch zugetraut wird, kam lediglich von der Bank. Ein Fingerzeig, oder doch nur ein kleiner Schachzug von Hecking?
Bei der TSG zeigte vor allem Neuzugang/Rückkehrer Joelinton, dass er weiß, wo das Tor steht. Der Brasilianer, der in den letzten Jahren immer wieder ausgeliehen wurde und nun endlich die Klasse für die Bundesliga zu haben scheint, traf gegen den 1. FC Kaiserslautern drei Mal. Kein schlechtes Bewerbungsschreiben für einen Startelfplatz kommende Woche.
Galerie: Das sind die Gewinner der Vorbereitung
Gut gezittert ist halb gewonnen
Während sich die einen locker, lässig in die nächster Runde ballerte, eierten die andere etwas rum. So tat sich die großen Favoriten teilweise echt schwer. Allen voran der FC Bayern, der gegen den SV Drochtersen/Assel zu einem grandiosen und auch in der Höhe völlig verdienten 1:0-Erfolg kam.
Dank Robert Lewandowski, der in der 81. Minute gegen den krassen Außenseiter traf, mussten die Bayern nicht in die Verlängerung. Das zeigt einmal mehr: Lewy hat Bock unter Kovac…
Der FC Schalke mühte sich beim Regionalligisten aus Schweinfurt zu einem 2:0-Erfolg. Ein Eigentor und ein Elfer – nichts, bei dem man das Wort Glanz in den Mund nehmen könnte. Höchstens bei glanzlos. Man sieht in jedem Fall: Der Schuh drückt auch hier in der Offensive gewaltig. Auch wenn Mark Uth von Beginn an mit Guido Burgstaller stürmte und für Breel Embolo lediglich die Joker-Rolle übrigblieb.
Auch der FC Augsburg und RB Leipzig bekleckerten sich nicht mit Ruhm. Bei den Sachsen weiß man nun aber immerhin, dass Yussuf Poulsen seine WM-Form mit nach Leipzig genommen hat und Emil Forsberg sich auch noch im Bullen-Trikot wohlfühlt.