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Nach den fünf besten Neuzugängen präsentieren wir heute die fünf schlechtesten Sommertransfers nach Comunio-Punkten – mit mindestens sechs bewerteten Einsätzen. Ein Oldie führt sie an, ein prominenter Gladbacher steht auf Platz vier.
Kevin Kuranyi (1899 Hoffenheim): -12 Punkte
Das war noch nichts! Mit großen Hoffnungen verpflichtete 1899 Hoffenheim den erfahrenen Angreifer im Sommer. Auch im Alter von 33 Jahren sollte Kevin Kuranyi, der für den VfB Stuttgart und den FC Schalke 04 über 100 Bundesliga-Tore erzielte, seine Qualität auf den Rasen bringen.
Hoffenheim war nicht der einzige Verein im deutschen Oberhaus, dem Interesse nachgesagt wurde. Zahlreiche Bundesligisten wurden mit Kuranyi in Verbindung gebracht, der sich schließlich für den Kraichgau und die Nähe zu seiner schwäbischen Heimat entschied. Sportlich wird der 52-fache deutsche Nationalspieler bei der TSG bislang jedoch nicht glücklich.
Kuranyis Bilanz nach der ersten Saisonhälfte: Elf Einsätze, null Tore, null Vorlagen, kein einziges positiv bewertetes Spiel bei Comunio. Den Einsatz kann man Kuranyi zwar nicht absprechen, aber die Effektivität fehlt. In der inkonstanten TSG-Offensive setzt auch der Routinier bislang keine Akzente. Wir haben gewarnt!
Ulisses Garcia (SV Werder Bremen): -8 Punkte
Auf Rang zwei findet sich ein junger Schweizer, der als unbeschriebenes Blatt nach Bremen kam. Ulisses Garcia ist erst 19 Jahre alt und muss sich erst noch an das Tempo und die Qualität in der Bundesliga gewöhnen. In den ersten Partien der Saison erhielt der Linksfuß Spielpraxis, trumpfte jedoch nicht mit Top-Leistungen auf.
Sowohl als linker Verteidiger als auch im Mittelfeld konnte Garcia nur phasenweise Akzente setzen, blieb jedoch zumeist hinter den Anforderungen zurück. In fünf seiner neun Einsätze erhielt das junge Talent die Note 4,5. Ein Zehenbruch und Knieprobleme warfen ihn zusätzlich zurück. Den Anschluss ans Team hat Garcia allerdings nicht verloren.
Toni Sunjic (VfB Stuttgart): -6 Punkte
Der Saisonverlauf des Toni Sunjic lässt sich mit einem Wort sehr gut beschreiben: „Durchwachsen“. Höhen und Tiefen waren dabei, hielten sich jedoch nicht die Waage. Auf ein sehr gutes Debüt samt Torerfolg und Einzug in die Comunio-Elf des Tages folgten überwiegend schwache Auftritte.
Sechsmal hat der Bosnier bereits Minuspunkte eingefahren, und das nicht zu knapp. Zweimal gab es die Note 5,5, dreimal die 5, zuletzt flog er mit Gelb-Rot vom Platz. Am 18. Spieltag wird Sunjic gesperrt sein – und angesichts vierer Gelber Karten wird die nächste Pause nicht lange auf sich warten lassen.
Josip Drmic (Borussia Mönchengladbach): -3 Punkte
Ein teurer Fehleinkauf? Seit seiner furiosen Zeit beim 1. FC Nürnberg hat Josip Drmic seinen Arbeitgeber zweimal gewechselt, doch weder in Leverkusen noch aktuell in Mönchengladbach zeigt der Schweizer das, was ihn beim FCN auszeichnete: Torgefahr. Als Ersatz für Max Kruse haben ihn die Fohlen-Fans im Grunde schon abgehakt.
Im Sturmzentrum wirkte Drmic wie ein Fremdkörper, auf dem Flügel verbesserten sich seine Leistungen – allerdings nicht genug, um ihn nahe an die erste Elf zu bringen. Dementsprechend wird nach einem halben Jahr schon wieder über einen Wechsel spekuliert. Neben Vereinen aus der Premier League soll Hannover 96 interessiert sein. Obwohl die Borussia ihn nicht unbedingt abgeben will, dürfte der Winter spannend werden.
Mevlüt Erdinc (Hannover 96): -2 Punkte
Dass Hannover 96 an Drmic interessiert sein könnte, liegt auch an den Leistungen von Mevlüt Erdinc. 3,3 Millionen Euro hat der Mittelstürmer die Niedersachsen gekostet, Tore schoss das Geld noch nicht. Seit er am 1. Spieltag in Darmstadt einen Elfmeter verschoss, ging es stetig bergab.
Nur zweimal stand der Türke noch in der Startelf, achtmal wurde er eingewechselt, ohne zu glänzen. „Mevlüt ist nicht zufrieden. Aber auch wir nicht“, wird 96-Sportdirektor Martin Bader von der „Neuen Presse“ zitiert. Ein Abgang im Winter ist wahrscheinlich; aller Voraussicht nach wird es Erdinc wieder ins Ausland ziehen.