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Meier raus, Berndroth rein! Darmstadts Interimstrainer hat in seinem ersten Spiel einige Veränderungen vorgenommen, die sofort fruchteten. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer des Trainerwechsels?
Nach der Entlassung von Norbert Meier ist die Darmstädter Identität wiederhergestellt. Ramon Berndroth steht nicht nur für Authentizität, sondern auch für einen klaren, kämpferischen Fußball. Diesen boten die Lilien in Freiburg – das 0:1 war am Ende ein höchst unglückliches Ergebnis. 30 Comunio-Punkte sind jedoch die drittbeste Darmstädter Leistung in dieser Saison, neun Spieler wurden positiv bewertet.
Die Gewinner
Mario Vrancic (Mittelfeld, 430.000)
Unter Norbert Meier war Mario Vrancic nur selten gefragt. Dabei verfügt kaum ein Spieler im Darmstädter Kader über die spielerische Qualität des 27-Jährigen. Ramon Berndroth weiß diese offenbar mehr zu schätzen, setzte Vrancic in einer zentralen Rolle ein. An sieben Torschüssen war der Stratege im Laufe des Spiels beteiligt, sechs Comunio-Punkte sprangen für ihn heraus.
Dass Vrancic über die Qualität eines Bundesliga-Profis verfügt, wies er in der Saison 2014/15 nach, in der er 74 Comunio-Punkte sammelte – im Trikot des Absteigers Paderborn. Sollte Darmstadt ein Aufschwung gelingen, wird Vrancic zweifellos beteiligt sein.
Peter Niemeyer (Mittelfeld, 290.000)
Letztes Jahr war er ein Leistungsträger, zum Saisonstart wendete sich das Blatt überraschend. Trotz Peter Niemeyers Routine war er lange Zeit nur Ergänzungsspieler. Weniger überraschend kam es, dass der Ex-Bremer unter dem neuen Coach wieder zur ersten Elf gehörte. Niemeyer verteidigte an der Seite von Aytac Sulu, gewann 70 Prozent seiner Zweikämpfe und erhielt vier Comunio-Punkte. Für ihn persönlich dürfte jetzt sportliche Normalität einkehren.
Fabian Holland (Abwehr, 310.000)
Norbert Meier bevorzugte die Leihgabe Leon Guwara auf der linken Abwehrseite, obwohl dieser inzwischen mit -19 Punkten der schlechteste Spieler bei Comunio ist. Durch Guwaras Ausfall rückte Fabian Holland in die Startelf. Der Linksfuß spielte ordentlich, deutlich sicherer als sein Konkurrent. Berndroth wird Holland höchstwahrscheinlich in der Anfangself behalten.
Sven Schipplock (Sturm, 320.000)
Noch immer steht Stürmer Sven Schipplock ohne Tor da, das soll sich mit mehr Einsatzzeit ändern. Aus taktischen Gründen bevorzugt Berndroth den Wandstürmer als präsenten, zweikampfstarken Ballverteiler – im Optimalfall ein Mann wie letztes Jahr Sandro Wagner. Bis dahin ist es für Schipplock ein sehr weiter Weg, immerhin die Chance ist wieder da.
Die Verlierer
Aleksandar Milosevic (Abwehr 260.000)
„Wir haben einen Verräter drin“, sagte Berndroth nach dem Freiburg-Spiel. Er redete von einem Spieler, der sich maßlos überschätze. Das Ausschlussverfahren offenbart Aleksandar Milosevic als denjenigen, von dem Berndroth sprach. Milosevic verpasste unter Meier keine Minute, landete in Berndroths erstem Spiel jedoch auf der Bank – Niemeyer übernahm. Der Stammplatz ist weg, der Weg zurück wird eine Frage der Mentalität und Qualität.
Antonio Colak (Sturm, 1.140.000)
Als „Verräter“ konnte man Colak, der in Freiburg sogar auf der Tribüne saß, ausschließen, nachdem Berndroth seinen Schützling in der anschließenden Pressekonferenz für seine positive Reaktion lobte. Dennoch wird es der dreifache Torschütze fürs Erste schwer haben, weil er taktisch nicht in die Vorstellung des Interimstrainers zu passen scheint. Für Colak bleibt die Hoffnung, dass dies unter dem Coach, der ab Winter übernimmt, anders sein wird. Fürs Erste ist er bei Comunio mit dem dritthöchsten Marktwert aller Darmstädter eine kleine Trademine.