Comunio-Geheimtipp der Woche: Finn Ole Becker von der TSG Hoffenheim

Foto: © imago images / Thomas Frey
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Finn Ole Becker von der TSG Hoffenheim

Marktwert: 580.000
Punkte: 7
Punkte pro Spiel: 1,17

Darum wird Finn Ole Becker unterschätzt

In der Vorsaison spielte Finn Ole Becker noch für den FC St. Pauli in der 2. Bundesliga und war heiß begehrt: Viele Bundesligisten wollten ihn gerne verpflichten, denn sein Vertrag bei den Kiezkickern lief aus. Am Ende hat die TSG Hoffenheim den Zuschlag für das deutsche Mittelfeld-Talent bekommen. Doch lange lief es bei den Sinsheimern nicht.

Es dauerte bis zum 10. Spieltag, ehe Becker das erste Mal auf dem Platz stand – davor war er an sieben der neun Spieltage gar nicht im Kader gemeldet. Es wirkte klar: Der Schritt war wohl zu groß und Becker noch nicht reif. Auch die Negativserie der TSG; die auf sein Bundesliga-Debüt folgte, half nicht dabei, ihn einfach mal auszutesten – auch wenn in der Zeit viele junge Spieler bei Hoffenheim agierten, was die Sache fast noch enttäuschender machte.

Doch zuletzt ging es dann endlich bergauf bei Becker – und zeitgleich kam bei der TSG Hoffenheim der Aufschwung. 21 Spielminuten gegen Mainz am 23. Spieltag. Eine Woche später durfte er gegen Freiburg in der Startelf ran und machte ein richtig gutes Spiel – die Kraichgauer verloren unglücklich 1:2. Beim Sieg gegen Hertha kam er zwar nur von der Bank, doch nach der Länderspielpause war er zurück in der Anfangsformation. Und die TSG gewann erneut mit 2:1 gegen Bremen. Hat er sich damit festgespielt?

 

Das macht den Hoffenheimer so stark

Finn Ole Becker war nicht ohne Grund so begehrt. Der 22-Jährige ist technisch extrem gut ausgebildet. Er hat ein sehr sauberes Passspiel und ist auch im Dribbling jetzt schon richtig stark. In der Ballbehandlung ist Becker definitiv schon auf einem guten Bundesliga-Niveau und kann hier problemlos mit den „Großen“ mithalten.

Auch läuferisch macht ihm keiner was vor. Er ist kein Sprinter, aber sehr beweglich und hat einen guten Antritt, um nach gewonnenen Dribblings in die eroberten Räume dahinter vorzustoßen. Was ihm fehlt, ist vor allem Physis. Der 1,77m-große Mittelfeldspieler ist mit seinen etwa 71 Kilogramm recht schmächtig und wird so im Zweikampf zu häufig abgedrängt. Bei einer Negativserie das Teams war das nicht vertrauenserweckend – doch auch hier hat Becker sich im Laufe der Saison verbessert und etwas Kraft zugelegt.

Dazu spielt Becker sehr clever. Er versteht das Spiel in seiner Gesamtheit und hat ein gutes Auge für eigene Passräume, die seine Mannschaft Angriffssituationen öffnen. Aber auch für gegnerische Ideen, die er dann zulaufen kann. Obendrauf legt er einen guten Schuss, auch aus der Ferne. Der Linksfuß muss sich vor allem in seiner Defensivarbeit noch weiter steigen. Doch im sehr offensiv-ausgeprägten Mittelfeldzentrum, wie die TSG Hoffenheim es seit jeher spielt, ist Becker der perfekte Fit für eine der Achter-Positionen, auf denen er zuletzt zum Einsatz kam.

Dieses Potenzial hat Finn Ole Becker bei der TSG Hoffenheim

Der talentierte Mittelfeldspieler aus der Jugendakademie des FC St. Pauli war nicht ohne Grund sehr begehrt im vergangenen Sommer. Finn Ole Becker ist ein deutsches Top-Talent und als solches könnte er sich richtig weit entwickeln. Kann er sein aktuelles Leistungsniveau halten, ist er definitiv ein Kandidat für den Stammplatz im Mittelfeld an der Seite von Andrej Kramaric. Die große Frage für seine restliche Saison könnte werden, wie es bei der TSG Hoffenheim sportlich weitergeht.

Derzeit liegen die Kraichgauer auf dem 15. Tabellenplatz und konnten sich durch ihren Doppelsieg mit drei Punkten von den Abstiegsplätzen befreien. Hält das an und sie kommen schnell wieder ins gesicherte Mittelfeld zurück, dürfte auch Finn Ole Becker weiterhin seine Spielzeit bekommen und die Talentförderung Vorrang haben. Doch wenn es nicht läuft und wieder eine kleine Negativserie einkehrt, könnten Beckers Defensivschwächen die erste Stellschraube für TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo sein.

Aktuell läuft es aber gut – und auch aus Comunio-Sicht verspricht der Linksfuß richtig viel Potenzial. In seinen beiden Startelf-Einsätzen sammelte er jeweils zwei Punkte für die Manager, die auf ihn vertrauten. Mit seinen guten Pässen ist es nur eine Frage der Zeit, bis er mal ein Tor vorbereitet oder durch seinen tollen Fernschuss mal einen Treffer erzielt – dann steigen seine Punkte rasant nach oben. Und das für einen derzeitigen Marktwert von 580.000 – ein wahrer Comunio-Geheimtipp der Woche.