Geheimtipp: Nikolas Veratschnig (1. FSV Mainz 05)

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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Nikolas Veratschnig vom 1. FSV Mainz 05

Marktwert: 870.000
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Darum wird Nikolas Veratschnig unterschätzt

Der 1. FSV Mainz 05 hat sich diesen Sommer mit Nikolas Veratschnig etwas ungewöhnlich auf dem rechten Flügel verstärkt – eigentlich eine Position, auf der viele gute Alternativen zur Verfügung stehen. Mit Stammspieler Anthony Caci und Kapitän Silvan Widmer können gleich zwei Platzhirsche diese Position bespielen, zudem besitzen die Mainzer in Rechtsverteidiger Danny da Costa und dem vielseitigen Aymen Barkok zwei weitere Spieler, die dort eingesetzt werden können. Doch die beiden letztgenannten sind Verkaufskandidaten – und in der Vorbereitung besticht Veratschnig vor allem auf einer unerwarteten Position!

Denn der Österreicher, der für kolportierte 800.000 Euro vom Wolfsberger AC gekommen war, ist auch offensiver einsetzbar – und spielte nahezu die gesamte Vorbereitung als Backup von Brajan Gruda, der nun die Nullfünfer in Richtung Brighton & Hove Albion verlassen hat. 

Doch wer glaubt, dass Veratschnig einfach aufrücken könnte – so schnell geht es doch nicht. Im DFB-Pokal startete Armindo Sieb als linker Halbstürmer, doch er machte keinen besonders guten Job. Bessere Leistungen lieferte Paul Nebel ab, der eingewechselt wurde und einen Treffer beim Nachbarn aus Wiesbaden auflegte. Veratschnig kam vorerst für Caci aufs Feld, weil Kapitän Widmer nicht dabei war. Doch die Vielseitigkeit von Veratschnig zeigt: Die Einsatzzeiten werden kommen – und dann braucht es nur ein gutes Spiel für den nächsten Schritt. Zumal durch den Wechsel von Tom Krauß nach England auch ein akuter Bedarf im Mittelfeldzentrum herrscht – bereits bei der Generalprobe kam Veratschnig für Sano – und Jaesung Lee rückte von Veratschnigs Rechtsaußen-Position eine Reihe zurück.

 

Das macht den Mainzer so stark

Der 21-Jährige besticht vor allem durch eins: Laufstärke. Nikolas Veratschnig ist schnell, antrittsstark und wendig. Dazu hat er eine gute Ausdauer – ein echter Flügelläufer eben. Sollte er es in die Startelf schaffen, besteht kein Zweifel, dass der Österreicher unermüdlich 90 Minuten vor und zurück immer dabei sein wird.

Doch für Bo Henriksen wird Veratschnig vor allem deshalb spannend, weil er ein richtig guter Dribbler ist. Wenn er einmal ins Tempo gekommen ist, kann er nahezu jeden im Eins-gegen-Eins schlagen – eine Qualität, die ohne Brajan Gruda definitiv verloren geht. Denn weder Anthony Caci auf rechts noch die beiden Gruda-Ersatzspieler Nebel und Sieb sind echte Eins-gegen-Eins-Dribbler. Auch Lee ist eher ein passstarker Zehner. Das Element, eine Spielsituation immer alleine aufzulösen und dabei ohne große Gefahr für die eigene Hintermannschaft etwas zu kreieren, bringt kaum ein Spieler so gut mit wie der Flügelsprinter.

Sein Passspiel und seine Flanken sind definitiv ausbaufähig – doch mit seiner ordentlichen Körpergröße von 1,80m und einer richtig guten Sprungkraft ist der junge Österreicher auch kopfballstark und kann immer wieder in den Strafraum eindringen, um Flanken zu verwerten. Besonders auf der Halbposition könnte er Henriksen also einen Spielertyp liefern, den es sonst nahezu nicht gibt. Seine Physis hilft ihm zudem in der Arbeit gegen den Ball – und als gelernter Verteidiger gewinnt er auch immer wieder hoch Bälle, die ein nomineller Kreativspieler eher nicht erobern würde.

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Dieses Potenzial hat Nikolas Veratschnig beim 1. FSV Mainz 05

Klar ist, dass die Nullfünfer voraussichtlich noch auf den Gruda-Abgang reagieren werden – ein echter Ersatz soll hier kommen. Ein offensiver Kreativspieler aus Dänemark wird in den Medien gehandelt. Doch Veratschnig hat die Chance, durch seinen Vorsprung aus der Vorbereitung und den guten Eindruck, den er bisher machen konnte, zumindest für die ersten Spiele ein Kandidat auf ordentlich Einsatzzeit zu sein.

Bo Henriksen hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er Spielern, die gute Leistungen bringen, immer den Vorzug gibt vor nominellen Platzhirschen. Mit seinen Einsätzen zum Ligastart kann sich Nikolas Veratschnig also beweisen und um weitere Spielzeit kämpfen. Das macht ihn zu einem echten Geheimtipp – denn noch fliegt er unter dem Radar.