Comunio-Geheimtipp der Woche: Kenneth Schmidt vom SC Freiburg

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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Kenneth Schmidt vom SC Freiburg.

Marktwert: 180.000
Punkte:
Punkte pro Spiel:

Darum wird Kenneth Schmidt unterschätzt

Beim Sport-Club Freiburg wird sehr viel Wert auf die Nachwuchsentwicklung gesetzt. Dabei kommt es nicht selten vor, dass Cheftrainer Christian Streich seine jungen Toptalente einfach mal ins kalte Wasser wirft. Vollkommen egal, gegen wen das Spiel geht. Der nächste Rohdiamant, dem diese Ehre zu Teil wird, könnte Youngster Kenneth Schmidt sein. Der 20-Jährige spielt bereits seit fünfeinhalb Jahren für diverse Jugendteams des SC Freiburg.

Nun könnte der gelernte Innenverteidiger vor seinem Profi-Debüt für die Breisgauer stehen. Kapitän Christian Günter, der einzige gelernte Linksverteidiger im Kader, ist zum ersten Mal seit 134 Bundesliga-Partien nicht einsatzfähig. Er hat am 21. Spieltag seine fünfte gelbe Karte der laufenden Saison gesehen. In Freiburgs Defensive gibt es nur zwei Linksfüße. Es liegt nahe, dass beide Kandidaten sind, Günter zu ersetzen: Kimberly Ezekwem und eben Schmidt. Da Ezekwem zuletzt länger ausgefallen ist und selbst in der U23 keinen Stammplatz besitzt, würde die Youngster-Wahl wohl auf Schmidt fallen.

Auch in drei von vier Testspielen der Wintervorbereitung agierte Schmidt als Günter-Vertreter auf der linken Defensivseite. Einzig im vierten Spiel wurde er in der Zentrale gebraucht. Die Idee, einen gelernten Innenverteidiger aus Personalnot einfach mal außen in die Startelf zu werfen, war beim SC Freiburg bereits in der Vergangenheit schon sehr erfolgreich. In der vergangenen Saison stellte Christian Streich Kiliann Sildillia bei seinem Bundesliga-Debüt sofort in die Startelf – auf der ungewohnten Position als rechten Flügelverteidiger. Er machte eine gute Partie und ist mittlerweile ein fester Kandidat für diese Position.

 

Das macht den Freiburger so stark

Kenneth Schmidt bietet vor allem einen Skill, der gegen den kommenden Gegner wichtig sein wird: Er ist richtig schnell. Denn am 22. Spieltag muss der Sport-Club gegen Bayer Leverkusen ran. Dort spielt auf der rechten Seite bekanntlich Jeremie Frimpong, der seine Gegner gerne im Vollsprint überläuft. Andere Optionen für die Günter-Vertretung, etwa Sildillia oder Jonathan Schmid, bringen deutlich weniger Tempo mit und sind zudem Rechtsfuß.

In der Wintervorbereitung zeigte Schmidt zudem eine gute Durchsetzungsfähigkeit und ordentlich Wucht bei Läufen in die Tiefe. Ein Element, das Kapitän Günter immer wieder verkörpert und damit auf dem linken Flügel von Vincenzo Grifo freigespielt werden kann. Dazu ist er defensiv extrem diszipliniert und zweikampfstark. Immer wieder trennte er in der laufenden Saison der 3. Liga seine Gegner in letzter Not vom Ball und verhinderte so Abschlüsse und Flanken.

Ohnehin ist Schmidt absoluter Stammspieler bei der U23 des SC Freiburg. Zum Saison- und Rückrundenstart verpasste er zwar insgesamt vier Spiele, jedoch war er dann mit den Profis in der Vorbereitung unterwegs. Sonst lief er in allen 19 Partien auf – 17 Mal von Beginn, 15 Mal über 90 Minuten. Beim aktuellen Tabellenzweiten der 3. Liga ist das durchaus eine beeindruckende Leistung.

Dieses Potenzial hat Kenneth Schmidt beim SC Freiburg

Natürlich wird Kapitän Christian Günter nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurückkehren und Schmidt, sollte er sich die Einsatzchance verdienen, seinen Platz dort nicht behaupten. Doch ein gutes Bundesliga-Debüt könnte ihm weitere Möglichkeiten in Freiburgs Defensive eröffnen. Nach der Leihe von Keven Schlotterbeck zum VfL Bochum gibt es nur drei gelernte Innenverteidiger, dazu steckt Manuel Gulde derzeit etwas in der Formkrise.

In der Dreierkette verteidigt zwar auch häufiger Lukas Kübler in der Abwehrreihe, doch als einziger Linksfuß könnte Schmidt ein neues Element hinzufügen. Denn bisher muss Rechtsfuß Philipp Lienhart immer auf die linke Halbposition rücken, dabei zeigte er seine stärksten Leistungen in einer Dreierkette meist in der Zentrale. Und Matthias Ginter, der stattdessen oft zentral spielt, könnte in halbrechter Position wieder mehr nach vorne andribbeln und so seinen Stärken gerecht werden.

Ein Startelf-Platz winkt ihm also langfristig in keinem Fall. Doch wenn Kenneth Schmidt sich gut präsentiert, könnte er im internen Kader-Ranking einen riesigen Sprung machen, sich aus der U23 fest in den Bundesliga-Kader spielen und immer wieder als Role Player seine Einsätze beim Sport-Club finden. Sein Comunio-Marktwert in Höhe von 180.000 wird in jedem Fall nach oben schnellen, sollte er spielen – und das Investment kostet die Manager eigentlich nichts. Er ist ein echter Comunio-Geheimtipp der Woche.