Geheimtipp der Woche: Jacob Christensen (1. FC Köln)

Foto: © imago images / Sven Simon
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Jacob Christensen vom 1. FC Köln

Marktwert: 750.000
Punkte: 0
Punkte pro Spiel:

Darum wird Jacob Christensen unterschätzt

Der 1. FC Köln hat im vergangenen Sommer Ellyes Skhiri verloren. Der Sechser ist ablösefrei zu Eintracht Frankfurt gewechselt und fehlt den Geißböcken bisher nicht so deutlich, wie es vielleicht zu erwarten war. Denn Eric Martel, der schon in der vergangenen Saison viel neben Skhiri agierte, hat diesen Verlust sehr gut aufgefangen. Doch jetzt ist Martel verletzt und wird wohl mindestens einen Monat ausfallen. Mit Mathias Olesen fehlt derzeit noch ein weiterer Kandidat fürs defensive Mittelfeld angeschlagen. Der Platz im defensiven Mittelfeld ist also länger offen.

Und der Top-Kandidat auf diesen Platz ist Sommerneuzugang Jacob Christensen – obwohl er bisher noch kein einziges Bundesliga-Spiel für den FC gemacht hat. Doch das lag auch daran, dass die Stammbesetzung in der Schaltzentrale aus Martel und Dejan Ljubicic wenig Pausen bekamen. Gegen den VfL Wolfsburg bekam Denis Huseinbasic die Chance für Martel, sah aber nicht gut aus und saß in der Woche darauf 90 Minuten auf der Bank. Das ist Christensens Chance!

 

Das macht den Kölner so stark

Jacob Christensen ist ein defensiver Mittelfeldspieler mit sehr verteilten Stärken. Zum einen ist er sehr beweglich und gut als Balljäger. Stellt er seinen Gegenspieler, geht er knallhart, aber oft fair, in die Zweikämpfe und schnappt sich die Kugel. Dabei schreckt er vor nichts zurück – er attackiert die kleinen Dribbler, die Sprinter und auch die bulligen Stoßstürmer trotz seiner gerade einmal 1,80m mit voller Härte. Doch er hat auch die Cleverness, das Spiel zu lesen und Bälle in die Spitze abzufangen oder Räume im defensiven Mittelfeld zulaufen zu können. In der dänischen Superliga eroberte er im Schnitt vier Bälle pro Spiel – und liegt damit auf einem Niveau mit Skhiri in seiner vergangenen Köln-Saison. 

Doch Christensen ist vor allem mit dem Ball ein spannender Spieler, der den kreativen Einfluss von Skhiri vielleicht sogar besser auffangen kann als es Martel getan hat, der vor allem defensiv extrem stark war. Pro Spiel legte Christensen beim FC Nordsjaelland 1,3 Torschüsse auf – Martel liegt in der Bundesliga gerade einmal bei 0,3 pro Partie. Bei Skhiri waren es 0,8 – ein Niveau, das Christensen trotz höherem Bundesliga-Tempo realistisch erreichen kann. Dabei war er deutlich erfolgreicher in der Kreation von Topchancen. Vier Großchancen spielte Christensen seinen Kollegen heraus – und sammelte insgesamt sechs Saisonassists.

Die Top-Elf des 3. Spieltags

Bild 4 von 11

Abwehr: Willi Orban (RB Leipzig) - 8 Punkte | Foto: imago images / Contrast

Dabei kann der 22-Jährige sowohl in einer defensiven, zurückgezogenen Rolle als Aufbauspieler fungieren, als auch höher im Spiel als Anspielstation in Strafraumnähe dienen. Mit seiner guten Technik ist er auch unter hohem Druck ballsicher. Doch er kann auch aus der Abwehrkette heraus seinen Gegenspieler andribbeln und in dadurch freiwerdende Räume dahinter spielen.

Dieses Potenzial hat Jacob Christensen beim 1. FC Köln

Nach längerer Eingewöhnungsphase hat Jacob Christensen jetzt die Chance, sich in der Bundesliga und beim 1. FC Köln festzusetzen. Personell kommt Steffen Baumgart kaum um den jungen Dänen herum – und in vier Wochen kann viel passieren. Möglicherweise winkt Christensen sogar ein langfristiger Stammplatz.

Denn Dejan Ljubicic könnte nach der Genesung von Eric Martel auch einfach weiter vorne auflaufen – als Zehner oder sogar Rechtsaußen. Dort spielte Ljubicic auch in der Vorsaison fast dauerhaft, wenn Skhiri und Martel Seite an Seite das Spiel lenkten. 

Vom Spielertyp ist Jacob Christensen ohnehin viel eher der Skhiri-Ersatz – der Sommerneuzugang bedient das Profil des Tunesiers nahezu perfekt, natürlich auf einem viel weniger weiten Entwicklungsstand – doch das kann ja noch werden. Setzt er sich im Zentrum durch und behauptet in den vier oder mehr Wochen Probezeit bis zur Martel-Rückkehr seine Rolle als Spielmacher, winkt Comunio-Managern beim Dänen ein riesiges Schnäppchen, denn er kostet bei Comunio gerade einmal 750.000. Ein echter Geheimtipp der Woche.