Geheimtipp Noah Pesch bei seinem Debüt für Borussia Mönchengladbach

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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Noah Pesch von Borussia Mönchengladbach.

Marktwert: 410.000
Punkte: 2
Punkte pro Spiel: 2,0

Darum wird Noah Pesch unterschätzt

17 Tore und sieben Assists in 24 Spielen – die Regionalliga ist nicht mehr sicher vor dem Flügel-Youngster von Borussia Mönchengladbach. Noah Pesch war im Schnitt an einem Tor pro Spiel bei der U23 der Fohlen beteiligt und durfte am 25. Spieltag endlich sein Debüt im Trikot der Borussia geben, nachdem er bereits zweimal ohne Einsatz auf der Bank saß.

Dabei präsentierte er sich gut. Obwohl er erst in der 85. Minute aufs Feld kam, konnte er seine Ansätze zeigen und griff – anders etwa als der zehn Minuten früher eingewechselte Shio Fukuda – mit offensiven Momenten ins Spiel ein, auch wenn am Ende auf Bundesliga-Niveau ausnahmsweise kein Tor dabei herauskam. „Es war ein unvergesslicher Moment. Ich bin unfassbar glücklich über mein Bundesligadebüt“, strahlte der 19-Jährige über einen erfüllten „Kindheitstraum“.

„Noah hat sich das in den letzten Wochen über konstante Leistungen verdient“, lobte Coach Gerardo Seoane den jungen Flügelspieler nach dessen Debüt. „Er hat diese Dynamik ziemlich frech auf den Platz gebracht“, gab es auch ein positives Fazit des Auftritts. Geht da möglicherweise mehr?

 

Das macht den Flügel-Youngster der Fohlen so stark

Erst im vergangenen Sommer hat Borussia Mönchengladbach den vielseitigen Flügelspieler aus der Jugend von Bayer 04 Leverkusen in den Fohlenstall gelotst. Nur ein halbes Jahr später folgte dann die Beförderung in den Profikader – und nun das Debüt. Seine Statistik zeigt eine große Qualität Peschs: die Torgefahr. Der Rechtsfuß kann, wie in der Bundesliga, auf dem rechten Flügel spielen. Am stärksten ist er allerdings, wenn er von links kommt. Da zieht er nämlich immer wieder gefährlich nach innen und ist sowohl aus der Ferne als auch durch Tiefenläufe ein richtiger Knipser. 

Dabei hilft ihm seine sehr gute Ballbehandlung. Pesch ist ein echter Techniker – sowohl in der Ballan- und -mitname, als auch im Dribbling oder im Passspiel kann er in seinen jungen Jahren schon einiges. Der Youngster kann zudem, vor allem vom rechten Flügel, immer wieder mit präzisen Flanken glänzen. Um in diese Situationen zu kommen, hilft ihm sein gutes Spitzentempo und die Ausdauer, auch ohne Anspiel immer wieder Tiefenläufe zu starten – bis mal einer ankommt, oder sein Laufweg für Mitspieler Räume freigeschaffen hat.

Der 1,83m-große Flügelspieler muss derweil noch an seiner physischen Durchsetzungsfähigkeit arbeiten, die auch in der Präsenz gegen den Ball Schwächen zeigt. Daher wird Pesch voraussichtlich nicht so schnell ein echter Top-Kandidat für die Startelf sein – hierfür fehlt es noch an Härte auf Profi-Niveau. Doch mit seinen kreativen Elementen ist er der perfekte Joker für das Team von Gerardo Seoane.

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Dieses Potenzial hat Noah Pesch bei Borussia Mönchengladbach

Und in dieser Joker-Rolle besteht auch das kurzfristige Potenzial von Noah Pesch. Bei seinem Debüt gegen Mainz profitierte er noch spät vom langen Ausfall von Rechtsaußen Franck Honorat. Der Franzose steht zwar vor seinem Comeback – das muss Pesch aber nicht stören. Denn er kann eben auch auf dem linken Flügel agieren, wo es zu Robin Hack derzeit eher keine echte Alternative gibt – zumindest keine mit Tempo und Tiefgang, wie es Pesch anbieten kann.

Auf lange Sicht gilt es für Pesch, einen bundesliga-tauglichen Körper um seine Fähigkeiten aufzubauen. Das bedeutet: An seiner Robustheit zu Zweikampfstärke sowie an cleveren Laufwegen gegen den Ball zu arbeiten, die in der Regionalliga noch zweitrangig sind. Dass er seine Talente auch auf höherem Niveau funktionieren, hat er auch Gerardo Seoane schon mehrfach bewiesen: Im Testspiel gegen Münster startete er als Linksverteidiger und traf – zuvor hatte er auch schon im Oktober gegen Verl ein Tor von derselben Position gemacht. Noah Pesch stehen alle Tore offen – er muss nur noch hindurchgehen. Ein echter Comunio-Geheimtipp der Woche.