Foto: © imago images / fohlenfoto
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Jan Urbich von Borussia Mönchengladbach.
Marktwert: 740.000
Punkte: 2
Punkte pro Spiel: 2,0
Darum wird Jan Urbich unterschätzt
Im Sommer wechselte der 21-jährige Angreifer in die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. Zuvor bei den Kickers Offenbach absolvierte Jan Urbich 54 Spiele, knipste dabei elfmal. Bei der Zweitvertretung der Gladbacher erreichte er dieselbe Toranzahl jedoch in einem Spurt: Nur zehn Spiele brauchte Urbich, um elf Tore zu erzielen.
Dabei war er zuletzt sogar gar nicht mehr so effektiv – zehnmal knipste Urbich nämlich unter U23-Trainer Eugen Polanski. Nach dessen interimsweisen Beförderung zu den Borussia-Profis gelang ihm nur noch ein Tor. Doch das reichte, um sich in den Fokus zu spielen – und am 6. Spieltag der Bundesliga war es dann soweit, dass Polanski bei den Profis auf ihn vertraute.
Nach 69 Minuten schickte Polanski den großgewachsenen Urbich für Stoßstürmer Tabakovic ins Rennen, nicht etwa den wendigen Shuto Machino. Ein klares Zeichen für die kommenden Spiele. Polanski möchte gerne mit einer echten Neun starten – und bis Tim Kleindienst aus seiner Verletzung zurückkehrt, ist Urbich hier eng im Rennen.
Das macht das Sturm-Talent der Borussia so gut
Viel war Jan Urbich beim Duell gegen den SC Freiburg nicht am Ball, doch er lief unermüdlich an und konnte so in guten 25 Minuten zwei Pässe im Freiburger Spielaufbau abfangen und dadurch Angriffe einleiten. Das Sturm-Talent war genauso schlecht eingebunden wie zuvor Tabakovic. Doch was der Youngster wirklich kann, zeigte er schließlich in der Länderspielpause.
Denn beim Testspiel gegen Zweitligist Preußen Münster stand der Angreifer in der Startelf und knipste – doppelt. Die Borussia gewann schließlich 3:2, ein weiterer Profispieler traf nicht. Während die letzte Beweislast in der Bundesliga noch fehlt, hat Urbich damit zumindest gezeigt: Auch auf Profiniveau ist er ein richtig gefährlicher Torjäger.
Neben seinen Abschluss- und Lauffähigkeiten zeigt der 1,87m-große Stürmer jedoch auch eine gute Ballbehandlung, was ihn perspektivisch auch für diverse Mittelfeldpositionen spannend macht. Er ist ein guter Dribbler und bietet ein solides Passspiel mit dem Rücken zum Tor. Neben dem Einsatzwillen muss er allerdings vor allem an seinem Spiel gegen den Ball noch ordentlich arbeiten.
Dieses Potenzial hat Jan Urbich bei Borussia Mönchengladbach
Jan Urbich ist kein deutsches Toptalent. Aus der Jugend des SV Wehen über den FV Biebrich nach Offenbach gekommen spielte der gebürtige Wiesbadener nie für die diverse U-Auswahlmannschaften des DFB. Obwohl sein Stürmerprofil mit seiner Größe, Kopfballstärke und Abschlussgefahr durchaus gesucht wird. Mit 21 Jahren gelingt der Durchbruch in Richtung des Profifußballs fast schon spät.
Dabei hängen seine kurzfristigen Chancen natürlich auch von zwei anderen Personalien ab: Wie lange fehlt Stammkraft Tim Kleindienst noch und setzt der Trainer weiter auf ihn? Polanski hat gezeigt, dass er es wird – doch während der neue Sportchef Rouven Schröder ihm zunächst das Vertrauen aussprach, ist der Job des Interimstrainers nicht sicher.
Doch wenn sich beide Personalien für Urbich drehen und Polanski auch nach Kleindienst-Genesung als erstem Backup auf seinen Superknipser setzt, kann Urbich diese Saison der Durchbruch in der Bundesliga gelingen – und dann sind Spieler mit seinem Profil extrem gefragt. Das beste Beispiel dafür: Borussia-Angreifer Kleindienst selbst, dem der Durchbruch ebenfalls eher spät gelang. Dieses Potenzial macht Jan Urbich zu einem echten Comunio-Geheimtipp der Woche.