Geheimtipp: Bennit Bröger (VfL Wolfsburg)

Foto: © imago images / Christian Schroedter
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Bennit Bröger vom VfL Wolfsburg.

Marktwert: 230.000
Punkte: -1 (2023/24)
Punkte pro Spiel: -0,5 (2023/24)

Darum wird Bennit Bröger unterschätzt

Bennit Bröger ist eines der großen Talente beim VfL Wolfsburg – als 17-Jähriger holte ihn Ralph Hasenhüttl nach seiner Amtsübernahme zu den Profis. Dabei dürfte der nun 18-Jährige selbst in dieser Saison noch U19-Bundesliga spielen. „Bennit ist in Zukunft immer bei uns dabei“, verkündete der neue Coach bereits im März – das Debüt ließ dann noch etwas auf sich warten. Am 34. Spieltag durfte Bröger zehn Minuten auflaufen. Doch im Training war er seitdem schon und durfte dort Hasenhüttl begeistern.

In dieser Sommervorbereitung macht er nun den nächsten Schritt – in jedem Testspiel ließ Hasenhüttl den jungen Spielmacher in der Startelf ran – mit dem nominell stärkeren Team. Beim 9:0 zum Auftakt steuerte das Toptalent direkt ein Tor und eine Vorlage bei. Auch bei der 1:2-Niederlage gegen den RSC Anderlecht war es Bröger, der die Vorlage zum einzigen Wölfe-Treffer gab. Gegen Lille OSC und Hannover 96 waren es erneut die ersten 45 Minuten, die Bröger spielte. Nie mehr – Hasenhüttl nimmt den 18-Jährigen konsequent zur Pause raus. Doch in der Anfangsformation steht der immer.

„Es ist natürlich immer cool und etwas Besonderes, bei den Profis in der Startelf zu stehen. Deswegen nehme ich das einfach mit. Ich will meine Leistung abrufen und mich so gut wie möglich präsentieren, um möglichst viele Minuten in der Bundesliga zu bekommen“, freut sich Bröger über das von Hasenhüttl an ihn gerichtete Vertrauen.

 

Das macht den Wolfsburger so stark

Doch zumindest im Test gegen Hannover offenbarten sich auch einige Probleme. Hasenhüttl will ihn vor allem gegen physisch starke Gegenspieler in den Testspielen sehen – und das klappte noch nicht so gut. „Wenn es sehr physisch, körperlich wird, ist es nicht ganz so einfach“, gab es nach dem Einsatz auch etwas Kritik von Brögers Förderer. Doch das bedeutet nicht, dass er das Vertrauen in seinen Liebling verloren hat.

Denn die Qualitäten von Bröger, sie überzeugen trotzdem. „Wenn es nicht so mannorientiert ist, tut er sich leichter. Dann kann er sich in den Räumen gut bewegen und hat ein sehr gutes Gefühl dafür. Dabei ist er echt unangenehm zu greifen“, freute sich der Österreicher auch über die positiven Aktionen des Youngster. Denn Bröger ist antrittsstark, wendig und hat eine gute Endgeschwindigkeit – im freien Raum ist es schwer, ihn zu stoppen, auch weil er eine richtig gute Ballbehandlung besitzt. Er ist sowohl im Passspiel als auch im Dribbling stark und kann deshalb immer wieder für Überraschungen bei der gegnerischen Defensive sorgen.

Dieser besondere „Flair“, den Bröger mitbringt, ist bei den Wölfen selten zu sehen. Lovro Majer ist als Spielgestalter ein ähnlicher Typ, ihm mangelt es aber an Tempo und Tiefgang. Das macht Probleme im Konterspiel – Bröger ist hier besser dabei. Auch in Sachen Spielverständnis und Cleverness kann der junge Mittelfeldspieler punkten. Mit seinen „schnellen Füßen“, wie Hasenhüttl ihm bescheinigte, könnte er in der kommenden Saison für einige Kreativmomente bei den Wölfen sorgen.

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Dieses Potenzial hat Bennit Bröger beim VfL Wolfsburg

Der junge Zehner kann es ganz weit schaffen. Dass er nicht nur im etwas Talente-armen Wolfsburger Profikader spannend ist, sondern auch darüber hinaus, beweist der deutsche U18-Nationaltrainer Hanno Balitsch. Der DFB-Nachwuchscoach besuchte das Testspiel der Wölfe gegen 96, um das Wölfe-Talent zu begutachten. Ohnehin ist Bröger aktuell ein Teil des U-Teams der deutschen Nationalmannschaft.

Sein physischer Rückstand wird wohl dazu führen, dass Bröger nach der Rückkehr der Nationalspieler nicht mehr die erste Wahl in Wolfsburg ist – und zu Saisonbeginn dürfte es mit einem Startelf-Einsatz auch noch schwierig werden. Doch vor allem in der Rotation bietet seine Kreativität schon früh einen enormen Wert für Ralph Hasenhüttl und es ist zu erwarten, dass Bennit Bröger zumindest bei der Einsatzzahl durchaus einiges an Spielzeit sammeln wird.

Wo es dann hingeht, entscheidet ausschließlich die Entwicklung des 1,81m-großen Mittelfeldspielers. „Er muss kein Adonis werden“, bestätigte ihm sein Trainer, doch die körperliche Entwicklung bleibt ein Thema. Kann er sich hier zeitnah verbessern, könnte Bröger noch innerhalb der kommenden Spielzeit zu einem wichtigen Stammspieler beim VfL Wolfsburg werden.