Geheimtipp der Woche: Marton Dardai, Hertha BSC

Foto: © imago images / Nordphoto
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Marton Dardai von Hertha BSC.

Marktwert: 970.000
Punkte: 22
Punkte pro Spiel: 1,57

Darum wird Marton Dardai unterschätzt

Bereits bei seiner Antritts-Pressekonferenz stellte Pal Dardai eindeutig klar, dass sein Sohn, Marton Dardai, von ihm keine Bevorzugung erhalten werde. Er sei zuletzt Stammspieler bei Hertha BSC gewesen und wenn er unter ihm spiele, dann weil er es sich durch Leistungen verdient habe.

Und er zeigte Leistungen im Training – deshalb durfte Marton Dardai auch im ersten Spiel unter Pal in der Startelf stehen, musste jedoch zur Halbzeitpause angeschlagen raus. Das Bayernspiel verpasste er. Weil es zuvor Marc-Oliver Kempf, ein Linksfuß, gut gemacht hatte und auch Filip Uremovic, Rechtsfuß, sich einen Startelf-Einsatz verdient hatte, war jedoch im 4-4-2 gegen Stuttgart kein Platz mehr in der Innenverteidigung.

Doch das ist kein Problem. Denn offenbar ist Pal der einzige Trainer, der sich daran erinnert, dass sein Sohn eigentlich ein gelernter Sechser ist – und genau dort hat der Hauptstadtklub enorme Personalprobleme. Tolga Cigerci wackelt sowohl in der Leistung als auch in der Gesundheit, Ivan Sunjic wurde als erste Amtshandlung von Pal Dardai suspendiert und alle anderen zentralen Spieler sind eher offensiver veranlagt. Marton Dardai könnte also bis Saisonende Herthas neuer Sechser sein.

 

Das macht den Herthaner so stark

Marton Dardai hat immer mal wieder Probleme, sich in Zweikämpfen durchzusetzen. Zudem ist er zwar nicht langsam, aber auch kein Sprinter, um die Tiefe zu verteidigen. Er passt also mit seinem gesamten Skillset eigentlich sehr gut ins defensive Mittelfeld. Denn dort kommen seine Stärken erst so richtig zum Ausdruck.

Dardai ist sehr gut am Ball, auch unter hohem Druck und in engen Räumen. Dabei kann er sich über Dribblings befreien oder über tolle Pässe das Spiel lenken. Seine langen Pässe sind noch etwas eingeschränkt – ein weiterer Grund, wieso er in der Feldmitte besser eingesetzt ist. Er hat ein gutes Positionsspiel und kann sein Team im Zentrum stabilisieren. Gegen Stuttgart hatte er im defensiven Mittelfeld andere Herausforderungen als in der Innenverteidigung, gewann dort plötzlich starke fünf von sechs Zweikämpfen. Er scheint also auch in der Art Zweikampf auf engem Raum besser klarzukommen.

Durch seine Kopfballstärke kann er auch bei hohen Bällen vor die Abwehrkette ein stabilisierender Faktor sein. Gegen Borussia Mönchengladbach zeigte er zudem, dass auch seine Fernschüsse nicht zu verachten sind, und zimmerte aus 30 Metern einen Ball in den Winkel. Doch vor allem bei Standards bringt seine Kopfballstärke nochmal neue Wucht in den Strafraum. Pal Dardai kündigte bereits an, zum Saisonendspurt auch hieran weiter arbeiten zu wollen. Bereits im Vorjahr sorgte Marvin Plattenhardt mit seinen tollen Standards für den Klassenerhalt.

Dieses Potenzial hat Marton Dardai bei Hertha BSC

Obwohl Marton Dardai bereits vor 2,5 Jahren sein Bundesliga-Debüt gab, ist er erst junge 21 Jahre alt. Jetzt wird spannend zu sehen sein, auf welcher Position er sich mittelfristig weiterentwickelt. Physisch wird sich sein Profil nicht mehr groß verändern, jetzt muss er sich technisch und durch sein Spielverständnis auf dem Feld anpassen und besser werden.

Sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld ist er jetzt schon ein solider Spieler im unteren Tabellendrittel der Bundesliga. Zweifel, dass es bei ihm auch mal zu einem durchschnittlichen Bundesliga-Spieler reichen wird, dürfte man selten hören. Marton Dardai ist ein Talent, das den Durchbruch sehr wahrscheinlich schaffen wird.

Seine Vielseitigkeit wird Hertha im Abstiegskampf helfen – und Comunio-Managern sehr wahrscheinlich im Meisterschaftskampf! Denn mit seinen starken Zweikampfwerten auf der Sechs ist er für seinen aktuellen Marktwert sehr spannend. Er wird voraussichtlich an den übrigen drei Spieltagen zusammen sechs oder mehr Comunio-Punkte erzielen – und das für unter einer Millionen? Ein waschechter Comunio-Geheimtipp.