Geheimtipp bei Frankfurt: Marcel Wenig

Foto: © imago images / Sven Simon

An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Marcel Wenig von Eintracht Frankfurt.

 

Marktwert: 320.000
Punkte: 
Punkte pro Spiel: 

Darum wird Marcel Wenig unterschätzt

Marcel Wenig tauchte erst am 6. Spieltag im Frankfurter Profikader auf, zunächst jedoch als Bankdrücker. Zuvor hatte sich Wenig Spielpraxis in der Reserve in der Hessenliga und bei der U19, für die er immer noch spielberechtigt ist, geholt.

 

Als zentraler Mittelfeldfeldspieler gibt es für Wenig, der erst seit Mai volljährig ist, ohnehin relativ viel Konkurrenz bei der Eintracht: Daichi Kamada, Djibril Sow, Mario Götze und mit Abstrichen auch Jesper Lindström und Sebastian Rode zählen hier zu seinen Konkurrenten. Der Gedanke ist nachvollziehbar, dass es da für einen jungen Spieler nicht gerade einfach werden dürfte, sich bei dieser Konkurrenz in den Vordergrund zu spielen.

Das macht ihn so stark

Am vergangenen 10. Spieltag feierte Wenig dann sein Bundesliga-Debüt. Die drei Minuten sollten zwar nicht mehr für eine Bewertung bei Comunio sorgen, doch die Zeichen sind klar: Bei der Eintracht soll der Youngster nach und nach an die Bundesliga herangeführt werden. Wenig ist im Sommer vom FC Bayern an den Main gewechselt, hatte beim Rekordmeister bereits in der Jugend überzeugt und lief für die U18 und die U19 des DFB auf.

Wenig ist ein Mittelfeldspieler, der sich durch eine gute Übersicht, Ruhe am Ball und ein exzellentes Passspiel auszeichnet. Technik und Dynamik zählen ebenfalls zu seinen Stärken. Gleichermaßen kommt er auch selbst gerne zum Abschluss. In der Frankfurter Reserve, wo der 18-Jährige fast ein bisschen unterfordert ist, kommt er in dieser Saison in neun Einsätzen auf zehn direkte Torbeteiligungen (sechs eigene Treffer). Darüber hinaus konnte er in der UEFA Youth League mit einem Tor und einem Assist auf sich aufmerksam machen.

Wenig selbst scheut den Vergleich mit großen Namen nicht: „Ich bin ein Spielertyp wie Leon Goretzka, ein Box-to-Box-Player. Er ist ein Verbindungsspieler zwischen Angriff und Verteidigung und ist bei jedem Angriff dabei.“

Dieses Potenzial hat Marcel Wenig bei Eintracht Frankfurt

Zuletzt war Wenig immer öfter im Profikader zu finden. Würde Oliver Glasner nicht den Plan verfolgen, in zunehmend einzusetzen, dann wäre es deutlich sinnvoller, ihm in dieser wichtigen Phase seiner Karriere weiterhin Spielpraxis bei der Jugend oder in der Reserve zu geben. Doch auf Frankfurt warten bis zur WM praktisch nur noch englische Wochen. Es wird zu Verletzungen und Sperren im Mittelfeld kommen, einige Akteure werden die Belastung drosseln müssen. Das ist seine Chance.

Genau zu diesem Zeitpunkt ist Wenig einsatzbereit für die Bundesliga. Auch seine Schwächen sind bekannt: „Für ihn wird es in naher Zukunft wichtig, die Intensität und Arbeit gegen den Ball zu verbessert“, sagt U19-Trainer Damir Agovic. Doch diese beiden Dinge lassen sich verhältnismäßig einfach draufschaffen.

Wenig wird also schon in den nächsten Wochen vermehrt auf seine Einsatzzeiten kommen und damit seinen noch sehr geringen Marktwert bei Comunio moderat steigern können. Mittelfristig reden wir hier aber über eines der größten Mittelfeldtalente Deutschlands, dessen Durchbruch in der Bundesliga gewiss nur eine Frage der Zeit ist.