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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Jamie Leweling vom 1. FC Union Berlin

Marktwert: 240.000
Punkte: 16
Punkte pro Spiel: 1,07

Darum wird Jamie Leweling unterschätzt

Wie lange bleibt Sheraldo Becker noch beim 1. FC Union Berlin? Diese Frage ist wohl extrem schwer zu beantworten. Die mögliche Champions-League-Qualifikation dürfte sowohl sportlich als auch finanziell definitiv ein Argument sein, dass der Topstürmer noch eine Saison bei den Eisernen dranhängt. Doch sicher sein, kann sich Urs Fischer da nicht.

Deshalb scheint es, als würde er zuletzt wieder etwas mehr auf den jungen Jamie Leweling setzen. Er kam im vergangenen Sommer und sollte ein Teil des Versuchs sein, anstatt des 3-5-2 eher ein 3-4-3 zu implementieren. Doch das klappte nicht und Fischer kehrte dauerhaft zum alten System zurück – ohne richtige Flügelstürmer. Nach knapp einem Jahr bei den Eisernen hat sich Leweling aber in seiner Spielweise weiterentwickelt, agiert nun auch als zweite Spitze besser und kann, wie einst Becker, auch im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden.

In den vergangenen zwei Spielen kam er jeweils rein, sorgte für offensiven Wind. Insbesondere gegen Augsburg konnte er ordentlich Dampf machen, jedoch noch ohne Erfolg. Um Leweling jedoch weiter aufzubauen und notfalls eine Alternative zu Sheraldo Becker zu haben, könnte es für den jungen Stürmer nun im Saisonfinale mehr Spielzeit geben. Besonders, sollte das Ergebnis gegen die TSG Hoffenheim oder den SV Werder Bremen früh entschieden sein.

Das macht den Unioner so stark

Der junge Flügeldribbler hat sehr ähnliche Stärken wie Becker. Er ist extrem schnell, hat eine sehr enge Ballführung und kann damit Gegner einfach überrennen. Er dribbelt sich gegen die großen Verteidiger mit seiner Flinkheit durch, hat aber gleichzeitig auch an Physis zugelegt, um nicht mehr allzu leicht abdrängbar zu sein.

Jamie Leweling hatte sich in der Vorsaison bei der SpVgg Greuther Fürth für den Wechsel zu den Eisernen bewiesen, ackerte dort am laufenden Band und sammelte beim späteren Absteiger ordentliche sieben Scorer – er weiß, wo das Tor steht. Auch bei Union war er nicht untätig, sammelte aufgrund seiner geringen Spielzeit in der laufenden Saison aber nur zwei Scorer – immerhin in 227 Spielminuten. Ein Scorer etwa alle 100 Minuten ist ein richtig guter Wert.

Was er noch vermissen lässt, ist die Zweikampfhärte und Defensivstärke. Diese musste auch Becker noch lernen. Urs Fischer weiß, wie er seinen Schützlingen die Defensive beibringt, deshalb sollte das keine Sorgen bereiten. Die zugelegte Kraft dürfte ihm auch hierbei hilfreich werden. Insgesamt ist Leweling ein schneller, dribblingstarker Stürmer mit gutem Zug zum Tor – eigentlich genau, was Union in Becker bereits hat. Nur in einer jüngeren Entwicklungsphase. 

Dieses Potenzial hat Jamie Leweling bei Union Berlin

Es ist wohl kaum davon auszugehen, dass Leweling nun einfach in seiner Leistung explodiert und Union sorgenfrei Becker verkauft und mit dem Youngster plant. Der 22-Jährige hat dafür noch zu viel aufzuholen. Doch bei Union hat die Vergangenheit gezeigt, dass Leistungsträger manchmal auch überraschend ersetzt werden.

Sturmtank Taiwo Awoniyi etwa ging für teures Geld zu Nottingham Forest und sollte von Jordan ersetzt werden. Doch weil dieser seine anfänglichen Topleistungen nicht halten konnte, bekam Kevin Behrens seine Chance, wuchs über sich hinaus und eroberte sich den Stammplatz. Eine ähnliche Geschichte könnte auch bei Leweling möglich werden. Doch dafür muss er spielen – und Urs Fischer scheint bereit zu sein, dem Youngster die nötige Spielpraxis zu geben.

Bei Comunio sind seine Leistungen sehr wechselhaft. Gegen Borussia Mönchengladbach etwa spielte er richtig gut, holte sechs Punkte – zuletzt gegen Augsburg zwei. Dafür gibt es auch immer wieder Spiele ohne Punkteeinkünfte. Für Manager, die im Schlussspurt günstige Füller brauchen, kann Leweling aber ein echter Geheimtipp werden – besonders wenn er nochmal trifft.