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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Aurèle Amenda von Eintracht Frankfurt.
Marktwert: 1.170.000
Punkte: 4
Punkte pro Spiel: 4,0
Darum wird Aurèle Amenda unterschätzt
Bereits im vergangenen Winter hat Eintracht Frankfurt die Verpflichtung des Innenverteidigers Aurèle Amenda perfekt gemacht. Eigentlich wollten die Adler den Schweizer sogar schon sofort verpflichten, doch die BSC Young Boys haben nicht rechtzeitig einen Ersatz gefunden und so wurde Amenda erst für den Sommer gekauft. Bis dahin hatte er sich dann jedoch eine Oberschenkelverletzung eingehandelt und verpasste Teile der Vorbereitung in Frankfurt. Kein besonders guter Start.
Parallel dazu konnte auch noch Youngster Nnamdi Collins überzeugen – und Amenda tat sich nach seiner Rückkehr zunächst ordentlich schwer, sich auf dem neuen Niveau zu etablieren. Und so war der Schweizer U-Nationalspieler zum Saisonstart der SGE zunächst außen vor und kam nicht auf einen grünen Zweig. Doch zuletzt zeigt der Pfeil wieder in eine ganz andere Richtung.
In der Länderspielpause startete Amenda für die U21 und konnte dort auch ein Tor erzielen – offenbar ein Bewerbungsschreiben auch für Vereinscoach Dino Toppmöller, der am 3. Spieltag dann auch sofort zu seinem Pflichtspiel-Debüt für die SGE kam. Dabei hat er hinten gut aufgeräumt, mitgeholfen, den Sieg festzuhalten, und sich mit mehreren guten Aktionen starke vier Comunio-Punkte gesichert. Das zeigt auch: Amenda könnte selbst als regelmäßiger Einwechsler für den Manager echt spannend werden.
Das macht den Frankfurter so stark
Wer sich die Statistiken im Matchreport anschaut, sieht schnell: Eigentlich hatte Aurèle Amenda keine nennenswerten Spielanteile mit dem Ball. Genauer: keine einzige Ballbesitzphase, in der er einen Pass spielte. Doch der 1,97m-Schrank ist ein wahrer Defensivkoloss und sorgte mit starken fünf Defensivaktionen (ein abgefangener Ball, zwei Klärungsaktionen, zwei geblockte Schüsse) für Stabilität. Das ist auch sein Spezialgebiet: Physisch und sicher hinten aufräumen. Im engen Körperduell macht dem 21-Jährigen keiner etwas vor.
Doch auch in Sachen Tempo muss sich Amenda nicht verstecken. Die schnellen Tiefenbälle verteidigt er ebenso gut wie die engen Duelle im Kampf um Ball und Raum. Klar ist natürlich: Mit Tempo und Physis geht die Beweglichkeit oft etwas verloren, doch das ist für Innenverteidiger seines Typs nicht unüblich und muss im Profifußball kein Problem darstellen. Amenda verhält sich clever im Positionsspiel und kann so selbst quirligere Angreifer schon früh daran hindern, ihn zu attackieren.
Mit dem Ball liegen seine klären Stärken allerdings ebenfalls im Klären. Er drischt den Ball weg, er ist nicht für strukturierten Spielaufbau bekannt. Eine Geheimwaffe gibt es allerdings noch: Sein starkes Kopfballspiel. Durch seine Größe und Durchsetzungsfähigkeit ist er auch im Strafraum gefährlich. Bei den Bern-Profis erzielte er zwar noch kein Tor, dafür war er in seinen Jugendteams regelmäßig erfolgreich und kam schließlich auch bei der Schweizer U21 kürzlich zu seinem Tor-Debüt. Besonders mit dem eher schnellen, beweglichen Sturm könnte etwas mehr Physis bei Standards der Eintracht wahrlich gut tun.
Dieses Potenzial hat Aurèle Amenda bei Eintracht Frankfurt
„Aurèle ist ein hochtalentierter Spieler, der schon in jungen Jahren internationale Erfahrung gesammelt hat“, lobt ihn Sportvorstand Markus Krösche bei der Spielerpräsentation. Die Statistiken geben ihm recht: 59 Profispiele mit 21 Jahren sind ein richtig guter Wert. Besonders bei Innenverteidigern, denen Erfahrung viel hilft, zeigt das, wie viel hier noch geht – und vor allem wie weit er schon ist. Vier Spiele in der Champions League, zudem vier weitere in anderen Europapokalwettbewerben zeigen, dass er auch auf schon auf Spitzenniveau gespielt hat.
Doch auch kurzfristig könnten Comunio-Manager sich mit der Verpflichtung von Amenda einen gefallen tun. Denn auch wenn Konkurrent Tuta sich zuletzt richtig gut anstellte und seinen Platz in der Innenverteidigung sicherte, während Amenda noch fehlte, könnte der Brasilianer nun für ein Spiel ausfallen: Seine Frau ist hochschwanger und Tuta könnte das Spiel gegen Gladbach am 4. Spieltag verpassen. „Wir sind auf den Fall vorbereitet, dass ein Anruf kommt“, erklärt Trainer Toppmöller die Situation auf der Spieltags-PK.
Doch selbst wenn es nicht so kommt und Tuta spielt, hat Amenda gezeigt, dass er sogar von der Einwechselbank mit seinen vielen Defensivaktionen helfen kann – Toppmöllers Team auf dem Rasen und seinen Managern bei Comunio mit guten Punkten. Der Innenverteidiger von Eintracht Frankfurt ist kurz-, mittel- und auch langfristig ein echter Comunio-Geheimtipp der Woche!