Geheimtipp: Nelson Weiper vom 1. FSV Mainz 05

Foto: © imago images / Jan Huebner
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Nelson Weiper vom 1. FSV Mainz 05.

Marktwert: 320.000
Punkte: 1
Punkte pro Spiel: 1,0

Darum wird Nelson Weiper unterschätzt

Sicher ist: Ein Spieler mit einem Marktwert von 320.000 befindet sich nicht in besonders vielen Comunio-Kadern. Nelson Weiper, ein gebürtiger Mainzer, der alle Jugendmannschaften durchlaufen hat, ist mit 17 Jahren immer noch für die A-Jugend spielberechtigt und pendelt derzeit zwischen Junioren, Reserve und Profiteam. Und da sich im Mainzer Sturm mit Karim Onisiwo, Jonathan Burkardt, Marcus Ingvartsen und Delano Burgzorg eigentlich genügend gestandene Vertreter befinden, scheint der Weg für ein Eigengewächs eigentlich verbaut. 

 

Das macht Nelson Weiper so stark

Während Nationen wie Frankreich es sich leisten können, Spieler wie Randal Kolo Muani nicht zur WM einzuladen, reist Deutschland praktisch ohne nominellen Mittelstürmer (Füllkrug mal rausgerechnet) nach Katar. Ein Problem, das seit Jahren besteht: Wo sind die Neuner in diesem Land? 

Einer, der diese Rolle in der Zukunft ausfüllen könnte, ist ohne Zweifel Nelson Weiper. Mit 1,92 Metern Körpergröße hat der Teenager eine beachtliche Statur. Aber das ist natürlich längst nicht alles. Denn Weiper ist vor allem ein Knipser. Sowohl in der U17- als auch in der U19-Bundesliga hat er mehr Tore auf dem Konto als Spiele. Seine Quoten gehen schon verdächtig nahe in die Gefilden von Youssoufa Moukoko. In dieser Saison hat Weiper in drei Einsätzen in der U19 Bundesliga fünfmal getroffen. Letztes Jahr waren es neun Tore in fünf Spielen.

Besonders imposant wird es aber bei der Performance für die Nationalmannschaften. Vor allem in der U17 hat der aktuelle U18-Nationalspieler Deutschlands im Jahr 2021 enorm performt. 13 Tore markierte er in 15 Spielen, bei der U17-EM schoss er sich bisweilen als Kapitän mit drei Treffern und zwei Assists in die Notizblöcke der Scouts. Zum Dank gab es in der letzten Woche für ihn die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Seine Vorgänger hießen in den letzten Jahren etwa Florian Wirtz, Karim Adeyemi, Kai Havertz oder Salih Özcan. Da kann also noch einiges kommen. 

Dieses Potenzial hat Nelson Weiper beim 1. FSV Mainz 05

Die Frage ist nur: wann. Denn wir wissen auch spätestens seit Moukoko, Arp, Avdijaj und Co.: Nicht immer gelingt der Übergang von der Jugend zu den Profis so spielend, vor allem bei Stürmern. Mainz zumindest führt sein Tafelsilber schon jetzt heran. Weiper stand im Herbst zweimal im Bundesliga-Kader und debütierte am 8. Spieltag gegen Freiburg in den letzten vier Minuten. 

Dennoch muss man realistisch sein: In der Rückrunde muss er schon auf einen Ausfall der gesetzten Angreifer bei Mainz hoffen. Was Weiper aber von Burkardt, Onisiwo und Co. unterscheidet, ist die Torgefährlichkeit. Der Youngster ist in dieser Hinsicht – zumindest bis zu diesem Punkt seiner Karriere – deutlich zielstrebiger. Wenn er da in der Bundesliga anknüpfen kann, dürften Manager die ihn jetzt am unteren Marktwertende erwerben, viele Punkte sicher sein. 

Dass wir Weiper dauerhaft in der Bundesliga sehen, ist klar. Alles andere wäre eine Überraschung. Die Frage ist nur: wann?