Trainerwechsel beim FC Bayern München - Gewinner und Verlierer: Hier Sadio Mané mit Thomas Tuchel

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Der FC Bayern München hat sich in der Länderspielpause zu einem Trainerwechsel entschieden: Thomas Tuchel ersetzte Julian Nagelsmann. Das erste Spiel unter dem neuen Coach ist bereits rum – eine Umstellung der Formation zum 4-2-3-1 war zu sehen. Was bedeutet das für die Bayern-Stars bei Comunio – wer ist Gewinner, wer Verlierer?

Der FC Bayern unter Thomas Tuchel: Rückkehr zum 4-2-3-1

Bereits bei seiner Antritts-Pressekonferenz erklärte Thomas Tuchel, vorerst keine „großen Wechsel“ beim FC Bayern München durchführen zu wollen. Doch die Mannschaft wurde unter seinem Vorgänger Julian Nagelsmann sehr vielseitig aufgestellt – und so entschied sich Tuchel doch zu einem Wechsel weg von der zuletzt gespielten Dreierkette und zurück zum klassischen 4-2-3-1, für das der FC Bayern bekannt ist.

Ohnehin agiert Thomas Tuchel sehr gerne mit echten Außenverteidigern – und beim FCB gibt es schlichtweg zu viele hochqualitative Offensivspieler, um fünf Abwehrspieler in dieselbe Formation zu bringen. Eine Rückkehr zur Viererkette war unter dem neuen Cheftrainer also nur logisch. Langfristig muss es hierbei nicht das gespielte 4-2-3-1 sein – doch die langjährige Bayern-Formation gab dem Rekordmeister Sicherheit und ein Grundvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Dabei agierte jedoch in den Mustern nicht jeder so wie gewohnt. Im Spielaufbau etwa stellte sich der FCB gegen Borussia Dortmund ganz anders auf als zuletzt unter Nagelsmann. Auch Thomas Tuchel agierte bei seinen bisherigen Teams mit anderen Prinzipien – unklar ist, ob etwa der 4-1-Aufbau in der Defensive ein langfristiges Konstrukt ist, oder ob Tuchel das als konkretes Mittel gegen Dortmunds Pressing nutzte.

 

Bayern München unter Tuchel: Welche Spieler profitieren?

Nun stellt sich die Frage, was die Veränderungen personell bedeuten. Im ersten Spiel gab es personell eigentlich keine nennenswerten Wechsel von Tuchel. Joao Cancelo rückte aus der Startelf heraus, da er als fünfter Verteidiger überflüssig wurde – jedoch könnte er trotzdem einer der Profiteure sein. Sollte der Spielaufbau sich mehr in Richtung Tuchels alter Stationen entwickeln, agiert der Rechtsverteidiger in Zukunft offensiver. In dieser Rolle wäre Cancelo besser geeignet als Benjamin Pavard. Ohnehin dürften gegen den SC Freiburg zunächst beide spielen. Denn Dayot Upamecano holte sich im „Klassiker“ die fünfte gelbe Karte ab. Ohnehin outete Tuchel sich als „großer Fan“ Cancelos – ist das eine Einsatzgarantie?

Offensiver Profiteur ist vor allem Thomas Müller, der wieder mehr Freiheiten hatte, als noch zuvor. Nominell agierte er als Zehner, jedoch schob er im Spielaufbau weit rechts raus – und Leroy Sané zog sich als Spielmacher weiter zurück. Vor Joshua Kimmich im defensiven Mittelfeld ergab sich somit quasi eine Doppel-Acht aus Sané und Leon Goretzka.

Davor baute sich ein Dreierangriff aus dem momentan überragenden Kingsley Coman, der erneut traf, dem Doppeltorschützen Müller und Sturmspitze Eric Maxim Choupo-Moting auf. Coman darf so noch offensiver spielen – und Müller sucht weiterhin die Räume für seine Treffer. Eigentlich funktioniert hier alles sehr gut. Die große Frage: Wo wird Jamal Musiala in die Mannschaft rücken?

Tuchel beim FCB: Welche Stars sind die Verlierer?

Josip Stanisic ist ein klarer Verlierer aktuell. Zwar könnte er gegen Freiburg ebenfalls in die Startelf rücken, jedoch ist sein Förderer Julian Nagelsmann weg und somit seine Garantie auf Rotationseinsätze ebenfalls verfallen. In der Abwehr dürften Benjamin Pavard und Joao Cancelo sich um den freien Platz streiten – und dann gibt es ja auch noch Noussair Mazraoui, der irgendwo spielen muss. In der Viererkette ist kein Platz mehr für den jungen Kroaten.

Offensiv dürfte Thomas Müller sich mit seiner zwei-Tore-Gala zunächst in der Startelf festgespielt haben. Irgendwo muss Thomas Tuchel aber Jamal Musiala unterbringen. Wer rückt also dafür raus? Zum einen könnte natürlich Leroy Sané der Verlierer sein, der hier wieder in eine Rotationsrolle rückt, während er in Tuchels zuletzt gespieltem 3-1-4-2 gleich auf vier Offensivpositionen eine Option war und somit wieder viel Spielzeit bekam.

Doch eine andere Möglichkeit wäre, dass Musiala für Leon Goretzka an die Seite von Kimmich rückt. Im Ballbesitz schob Goretzka zuletzt sehr weit nach vorne – und Kimmich hielt unter Tuchel erstaunlich diszipliniert seine Sechser-Rolle ein. Der Nebenmann kann also noch offensiver agieren als unter Nagelsmann. Eine Spielaufbau-Formation mit Sané und Musiala als Kreativspieler hinter Müller, Choupo-Moting und Coman als Offensivtrio wird zu einer echten Alternative

Vorsicht beim Bayern-Kauf: Das bedeuten die Wechsel für Comunio

Die Preise der Bayern-Spieler sind extrem hoch. Entsprechend sollten Comunio-Manager sich ohnehin gründlich Gedanken darüber machen, ob das Geld nicht in andere Spieler besser investiert ist. Doch aktuell gibt es noch sehr viele Fragezeichen. Spieler wie Kimmich, Musiala oder Müller werden noch wertvoller, weil sie aktuell die Klare Oberhand haben.

Doch Spieler wie Sadio Mané oder Serge Gnabry, die unter Tuchel bisher nicht den Vorzug erhielten und auch nicht gut spielten (Gnabry verursachte den Elfmeter zum 4:1 aus Bayern-Sicht), sollten vorerst nicht gekauft werden. Auch teure Wackelkandidaten wie Leon Goretzka oder Leroy Sané sind derzeit nicht die besten Investitionen. Dagegen könnte Youngster Ryan Gravenberch nun endlich wieder Bedeutung finden: Tuchel wechselte ihn im ersten Spiel sofort ein, die offensivere Achter-Rolle dürfte ihm besser liegen und insgesamt bekommt er eine neue Chance, die er unter Nagelsmann bereits verspielt hatte.