Der FC Bayern trohnt an der Spitze: Wer soll die Münchner noch aufhalten? Das Spiel in Salzburg lässt einen medialen Hype entstehen, vor dem Rückrundenauftakt warnt Thomas Müller die Mannschaft. Die Rückrundenvorschau!
Die Situation: Endlich hatten die Medien wieder etwas Handfestes, das ihnen in den Kram passte. Nachdem Red Bull Salzburg den FC Bayern in dessen Generalprobe vor dem Bundesliga-Start mit 3:0 abwatschte, flippte die Öffentlichkeit regelrecht aus.
Untergangsszenarien wurden herbeigeschrieben, Krisenanalysen verfasst – kurzum: So ziemlich alles, was vor dem Spiel noch den Ansprüchen genügte, funktionierte für Viele auf einmal nicht mehr.
Nüchtern betrachtet hatten die Münchner allerdings nur gegen einen entfesselnd aufspielenden Gegner verdient verloren. Nicht mehr, und nicht weniger.
FC Bayern: Neue Stellung in der Fußball-Welt
Aus den Reaktionen der Sportwelt lässt sich aber auch vor allem eines ableiten: Der FC Bayern München hat sich nach dem Triple, der Installierung Pep Guardiolas als Trainer und den starken Transfers (Mario Götze, Thiago Alcantara) eine Stellung erarbeitet, die der Verein in dieser Form noch nie hatte.
In der Bundesliga schweben die Münchner bereits zur Halbserie über allen anderen. Sieben Punkte Vorsprung auf den zweiten Platz, dazu ein Nachholspiel gegen den VfB Stuttgart in der Hinterhand. Die Bilanz: 16 Partien, 14 Siege, zwei Unentschieden.
Hinzu kommt die letztlich souverän heruntergespielte Gruppenphase in der Champions League mit zum Teil beeindruckenden Leistungen.
Sammer ist zufrieden – Müller warnt
„Es war nicht zu erwarten, dass wir nach den Riesenerfolgen der letzten Saison in der Hinrunde solch herausragende Ergebnisse erzielen würden“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer dem vereinseigenen Medium.
Doch trotz der guten Ausgangsposition: Das Auftaktprogramm hat es in sich. Von den ersten acht Pflichtspielen bestreiten die Münchner sechs auf fremden Plätzen. Der Pokal-Fight in Hamburg, das Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse beim FC Arsenal und vor allem die Partie bei Borussia Mönchengladbach können unangenehm werden.
„Wir müssen raus aus der Urlaubsstimmung“, fordert Thomas Müller, „und wieder den Wettkampfgeist entwickeln, der uns in den vergangenen zwei Jahren so stark gemacht hat. Um in Mönchengladbach zu gewinnen, müssen wir dahin gehen, wo es wehtut“
Das sagten wir zu Saisonbeginn: So schön verstrahlt. Pep Guardiola überstrahlt den FC Bayern in gewisser Weise noch immer, der mediale Hype des Sommers hat sich aber ein wenig gelegt. Beeindruckend ist, wie schnell sich die Mannschaft an den besonderen Stil des Spaniers gewöhnt hat.
Eine Frage, die Comunioblog am Anfang der Saison stellte, blieb bislang jedoch unbeantwortet: Wie funktioniert das Gefüge des FC Bayern, wenn alle Spieler des Kaders fit sind? Wer muss auf die Bank? Halten die Akteure mit weniger Einsatzzeit die Füße still oder sorgen sie für Unruhe?
Bayerns Vorstandsvositzender Karl-Heinz Rummenigge weiß um die Gefahr und schickte bereits eine Warnung in Richtung Mannschaft. Zwar sei er froh über jeden Spieler, der bei diesem vollen Terminkalender dem Kader zur Verfügung stünde, allerdings sollte jeder, der nicht häufig zum Einsatz kommt, die „Enttäuschung spüren und diese in Leistung umwandeln.“
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Comunios Player to watch: Bastian Schweinsteiger. In der Hinrunde kam Bayerns „Gehirn“ (Matthias Sammer) nur sporadisch zu Einsatz – das erst im Sommer operierte Sprunggelenk machte massive Probleme, ein erneuter Eingriff war unumgänglich.
Philipp Lahm, Javier Martinez oder Thiago Alcantara ersetzten Schweinsteiger in einer Art, die einige dazu veranlasste, den 29-Jährigen infrage zu stellen. Zu Recht?
Eines ist sicher: Der Vize-Kapitän des FC Bayern kann seine Top-Leistung nur abrufen, wenn seine körperliche Fitness absolut bei hundert Prozent liegt. Hat Schweinsteiger diese aber erreicht, wird auch in Zukunft kein Weg an ihm vorbeiführen – weder bei den Münchnern, noch in der Nationalmannschaft.
Die Vorbereitung hat er in großen Teilen mit der Mannschaft absolviert, im Februar will Guardiola ihn wieder von der Leine lassen. Ist Schweinsteiger dadurch ein Geheimtipp bei Comunio? Rund sechs Millionen Euro werden auf den Transfermärkten Comunios verlangt. Lohnenswert?
Prognose: Die Rechnung ist einfach: Bringt der FC Bayern seine PS auf den Platz, hat im Prinzip keine Mannschaft der Bundesliga eine Chance auf den Meistertitel. Gefährden können sich die Münchner nur selbst. Etwaige Verletzungen, das Gezerre um einen Platz in der ersten Elf oder mangelnde Konzentration sind deshalb potentielle Stolpersteine. Allerdings erscheint die Vorstellung, dass diese Mannschaft einen derartigen Vorsprung noch verspielt, sehr unwahrscheinlich. Der FC Bayern München bleibt für mich deshalb auch der Topfavorit auf die Schale – und wird sie aller Voraussicht nach auch wieder in die bayerische Landeshauptstadt holen.