Wie schließt Borussia Dortmund die entstandene Lücke? Auf welcher Position plant Pep Guardiola mit Götze? Was wird aus Bayerns Offensivspielern? Comunioblog analysiert die Lage.
Eigentlich sollte die Woche ganz im Zeichen der deutsch-spanischen Champions-League-Duelle stehen. Doch anstatt über die Taktik und die Chancen auf das Erreichen des Endspiels zu diskutieren, platzte einen Tag vor dem Spiel Borussia Dortmunds gegen Real Madrid die Bombe: Mario Götze wechselt nach der laufenden Saison zum FC Bayern. Eine Ausstiegsklausel macht es ihm möglich, den BVB trotz eines Vertrags bis 2016 für rund 37 Millionen Euro zu verlassen.
Für die Dortmunder ist der Wechsel ihres Eigengewächses ein ärgerliches Szenario – ein Umstand, der den Verein vor enorme Probleme stellen könnte. Ein adäquater Ersatz für Götze ist aufgrund seiner Qualität kaum zu finden.
Philosophie: Junge Spieler entwickeln
Darüber hinaus würden die Verantwortlichen bei Ausgabe der gesamten Götze-Millionen für einen „fertigen“ Spieler ihre Philosophie konterkarieren. In den letzten Jahren verpflichteten die Dortmunder ausschließlich hochveranlagte Talente.“Wir versuchen, junge Spieler mit Potenzial zu holen und diese Spieler weiterzuentwickeln. Das ist unser Modell, ein anderes haben wir nicht“, sagte Geschäftsführer Hans-Jaochim Watzke im „Doppelpass“.
Ein potenzieller Neuzugang wäre Patrick Herrmann. Der Gladbacher ist im Mittelfeld vielseitig einsetzbar, zudem sammelte er bereits Erfahrungen im europäischen Wettbewerb. Bei Comunio steht der 22-Jährige bei 74 Punkten. Aus dem internationalen Bereich würden vor allem Isco vom FC Malaga oder Iker Muniain von Athletic Bilbao in das Beuteschema des BVB passen.
Was macht Guardiola?
Ob nun ein junger Spieler mit Bundesliga-Stallgeruch oder ein internationales Supertalent – Dortmund werde auf jeden Fall Geld ausgeben, sagt Watzke. „Wir werden versuchen, uns in der Spitze und in der Breite etwas voluminöser aufzustellen.“
Ein Punkt, in dem der FC Bayern den Dortmundern voraus ist. Der Kader ist sowohl von der Qualität, als auch von der Quantität, bestens ausgestattet. Trainer Jupp Heynckes fängt Verletzungen, Formschwankungen oder Sperren mit ständigem Rotieren ab. Es wird interessant zu beobachten sein, inwieweit Neu-Trainer Pep Guardiola das bestehende und erfolgreiche Gefüge verändern will. Die Bayern agieren seit der Saison 2009/10 in einem 4-2-3-1-System.
Wohin mit Götze?
Der Spanier hingegen formte den FC Barcelona in einem 4-3-3 zur besten Mannschaft der Welt. Dort fiel vor allem Lionel Messi eine entscheidene Rolle zu. Guardiola zog ihn vom rechten Flügel ins Sturmzentrum – die „falsche“ Neun war geboren. Plant er nun Ähnliches mit Mario Götze? Der Neu-Münchner ist handlungsschnell, torgefährlich und technisch versiert – Attribute, die genauso auf Messi zutreffen.
„Götze ist eine Granate. Unter Guardiola wird er den nächsten, den entscheidenden Schritt in Richtung absoluter Weltklasse machen. Und wenn er, wie Jürgen Klopp es gesagt hat, sein absoluter Wunschspieler war, kann ich mir nicht vorstellen, dass er nicht spielt“, sagt Comunio-User „Fapist“.
Harter Konkurrenzkampf
Doch ob 4-2-3-1 oder 4-3-3: Die Zahl der einsetzbaren Offensivspieler ist begrenzt. Spielt Götze im Sturm-Zentrum, sitzen alle Angreifer des Kaders auf der Bank. Agiert der 20-Jährige auf der Außenbahn oder der Spielmacherposition, müssen Top-Spieler wie Arjen Robben oder Toni Kroos mit spärlichen Einsatzzeiten rechnen.
Letztendlich muss man den Bayern zu diesem Transfer gratulieren, egal, wie hart der Konkurrenzkampf in der nächsten Spielzeit sein wird. Immerhin haben sie mit Götze eine Comunio-Maschine verpflichtet – wer will nicht gerne pro Saison rund 160 Punkte einstreichen?