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Sechs Spiele, sechs Einwechslungen – wer braucht schon einen Stammspieler, wenn man sich auch als Joker unter den punktbesten Comunio-Akteuren einreihen kann. Wir erklären den Höhenflug von Dortmunds Youngster anhand statistischer Daten.
33 Punkte nach sechs Spieltagen – das ist eine Bilanz, die Stürmer wie Timo Werner, Julian Brandt und Raffael noch nicht einmal in der Summe aufweisen können. Dabei hat Dortmunds Jadon Sancho in dieser Bundesliga-Saison noch nicht einmal in der Startelf des BVB gestanden und erst 124 Minuten gespielt.
Der Grund für Sanchos Höhenflug liegt auf der Hand: Fünf Torvorlagen sind nicht nur Bestwert in der Bundesliga, damit liegt er auch im Vergleich der europäischen Top-Ligen derzeit auf Platz eins – vor allen Messis, Ronaldos und Mbappes. Und weil der 18-Jährige auch selbst schon am 5. Spieltag gegen Nürnberg getroffen hat, liegt er auch in der Scorerwertung hinter seinem noch effektiveren Nebenmann Marco Reus auf Platz 2. Erstaunlich ist dabei vor allem die Effizienz, mit der Sancho zu Werke geht. 21 Minuten braucht der Engländer im Schnitt für eine direkte Torbeteiligung. Ein ziemlicher Wahnsinnswert.
Dass Sancho ein begnadeter Techniker ist, war schon in der vergangenen Spielzeit eindrucksvoll zu sehen. Viel wichtiger aber: Seine Aktionen sind nicht nur für die Galerie, sie haben auch Hand und Fuß. Das geht etwa deutlich aus seiner Zweikampfquote von rund 60 Prozent hervor (mit Ausnahme des Spiels gegen Hannover). Ein nahezu astronomischer Wert für einen offensiven Außenbahnspieler. Zum Vergleich: Franck Ribery kommt im Mittel auf etwa 41 Prozent.
Bei Sancho sind hier aber weniger die defensiven Zweikämpfe gemeint als vielmehr die Dribblings. Denn jedes gewonnen Offensivdribbling wird als gewonnener Zweikampf gewertet und hierbei sind 60 Prozent plus X tatsächlich enorm viel.
6,5 Mio. für einen Ersatzspieler?
Jetzt stellt sich nur die Frage: Warum lässt Lucien Favre seinen Top-Joker nicht endlich mal von Beginn an auflaufen? Marco Reus sagt: „Wenn der Gegner ein bisschen nachlässt und Jadon kommt dann ins Spiel, dann ist er jedes Mal eine Waffe für uns.“ Gerade als Leverkusen nach 60 Minuten mit den Kräften ein wenig am Ende war, bracht der quirlige Sancho mit seinen Aktionen die Wende. Man kann also sagen: Er ist ein zu guter Joker, um in der Startelf zu stehen.
Für Comunio-Manager aber kein Problem, denn eines ist praktisch sicher: Der Engländer wird in jedem Spiel irgendwann zwischen Minute 60 und 80 kommen. Wenn er nur im Ansatz so weiterpunktet wie bisher, ist der derzeitige Marktwert von rund 6,5 Mio. eine extrem gute Wertanlage für einen Ersatzspieler.