Die Saison 2012/13 ist beendet. Die Comunio-Ligen sind entschieden. Wer waren die großen Punktelieferanten? Wen hätte man besser nicht aufstellen sollen?
1. Stefan Kießling (229 Punkte): Der erste Torschützenkönig Bayer Leverkusens seit Ulf Kirsten (zuletzt 97/98) spielte eine großartige Saison: 25 Tore und zehn Vorlagen stehen für den 29-Jährigen zu Buche. Damit war er an mehr als der Hälfte aller Leverkusener Tore beteiligt. Nur das Thema Nationalmannschaft ist für den schlaksigen Stürmer wohl weiterhin zumindest unter Trainer Jogi Löw ein Rotes Tuch. Auf einen Einsatz im DFB-Team wartet der Blondschopf seit nunmehr drei Jahren vergeblich. Immerhin bei Comunio zählen sich starke Leistungen aus: Kießling schlug der Phalanx aus Bayern und Borussen ein Schnippchen und ist die Nummer eins der Saison.
2. Franck Ribery (224): Endlich blieb der 30-Jährige vor größeren Verletzungen verschont, und das Resultat war beeindruckend. In 27 Bundesligaspielen gelangen dem Franzosen zehn Tore und 15 Vorlagen. Bei den Bayern hat er damit seinen Status als Publikumsliebling gefestigt, und der ehemals als schwierig verschriene Ribery kann sich inzwischen sogar eine Vertragsverlängerung bis 2019 vorstellen. In der Form dieser Saison dürfte er bei den Bayern damit offene Türen einrennen. Punktemäßig war der Franzose der einzige, der mit Kießling mithalten konnte.
3. Robert Lewandowski (196): Noch ist nicht offiziell, wo der Pole nächste Saison stürmen wird. Sein Abgang scheint aber zumindest für seine Berater beschlossene Sache. Nichtsdestotrotz hat Lewandowski in dieser Saison für den BVB geknipst, als wäre nichts gewesen. In der Rückrunde traf der manchmal lethargisch wirkende Stürmer in unglaublichen zwölf aufeinanderfolgenden Bundesligapartien. Zudem schoss er sich mit seinen vier Treffern im Champions-League-Hinspiel gegen Real Madrid in die Geschichtsbücher. Wohl dem, der solch einen Mann in seinem Comunio-Kader hat.
4. Mario Götze (177): Der nächste Borusse – die nächste Personalie, die in dieser Saison für reichlich Aufruhr gesorgt hat. Der Wechsel zu den Bayern ist längst beschlossene Sache, und die können sich auf einen echten Topmann freuen. Keiner in den Comunio Top Fünf ist jünger als der 20-Jährige, der angeschlagen und daher mit schwankenden Leistungen in die Saison startete, dann jedoch im Laufe der Rückrunde zurück zur Galaform der Vorsaison fand.
5. Thomas Müller/Bastian Schweinsteiger (beide 176): In der Saison 2011/2012 waren sowohl Müller als auch Schweinsteiger die Sorgenkinder im Bayern-Mittelfeld. Beide waren weit von ihrer Bestform entfernt. Vor allem Schweinsteiger war in den wichtigen Partien ein Schatten seiner selbst. Doch das war einmal. Der defensive Mittelfeldspieler war in dieser Saison der unumstrittene Boss im Bayern-Mittelfeld und bildete mit Javi Martinez die wohl beste Doppelsechs der Liga. Punktgleich mit Schweinsteiger liegt Müller auf Rang fünf. Nie gelangen ihm mehr Tore und Vorlagen als jetzt (jeweils 13), nie war er mit seinem unorthodoxen Spiel wertvoller als diese Saison.
Die Flop 5 der Saison
1. Jozsef Varga/Edu (beide -25 Punkte): Ganze sechs Einsätze brauchte der Ungar Jozsef Varga beim Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth für die Negativmarke der Saison. Seinen schwärzesten Tag erwischte er beim 1:6 zu Hause gegen den BVB, wo er nach der ersten Halbzeit entnervt ausgewechselt wurde. Sein Pendant im gleichen Verein war der ausgeliehene Brasilianer Edu. Der hat zwar schon gegen Inter Mailand im Champions-League-Viertelfinale geknipst. Bei den Fürthern zeigte er sich jedoch von seiner schlechten Seite. Fürths Coach Mike Büskens kommentierte die Verpflichtung des Brasilianers im Nachhinein salopp: „Ich wollte Eto’o, aber der Präsident hat wohl Edu verstanden.“
3. Gibril Sankoh (-24): Ebenfalls schwach spielte Gibril Sankoh in der Augsburger Innenverteidigung. Dabei war der 30-Jährige schon beim Bundesliga-Aufstieg der Fuggerstädter dabei und spielte auch in der ersten Saison über weite Strecken ordentlich. Doch in der Katastrophen-Hinrunde des FCA (neun Punkte) war der erfahrene Mann eher Unsicherheitsfaktor als Stütze für die Mannschaft. Im Winter verabschiedete sich Sankoh nach China zu Henan Jianye – und mit Augsburg ging es wieder bergauf.
4. Stephan Schröck (-19): Vom Aufsteiger Fürth kam Schröck vor der Saison zu 1899 Hoffenheim, doch der ehemalige deutsche U-Nationalspieler, der mittlerweile für die Philippinen aufläuft, reihte sich in die lange Liste der Missverständnisse der Hoffenheimer Sommertransfers (Wiese, Derdiyok, Delpierre, Usami, Chris, Ochs) ein. Nur gelegentlich kam der Rechtsverteidiger für 1899 zum Einsatz, überzeugen konnte er dabei nie. Unter Markus Gisdol war der 26-Jährige dann komplett außen vor, bei aufmerksamen Comunio-Managern auch.
5. Christopher Nöthe/Tamas Hajnal/Lukas Rupp (-16): Christopher Nöthe komplettiert die Fürth-Connection in den Flop 5. Eine Vorlage ist alles, was der Stürmer in 13 Spielen zustande brachte. Nicht zuletzt deshalb kam der 25-Jährige in der Rückrunde nur noch zu sporadischen Kurzeinsätzen. In der nächsten Saison versucht Nöthe sein Glück bei Ligakonkurrent St. Pauli. Nicht viel besser erging es Mittelfeldtalent Lukas Rupp bei Gladbach. Zwar kam der erstmals in seiner Karriere in der Bundesliga regelmäßig zum Einsatz, eine Empfehlung für einen Stammplatz waren die Leistungen des 22-Jährigen allerdings nicht. Doch mit Tamas Hajnal hat Rupp prominente Gesellschaft. Der 32-Jährige sollte das Stuttgarter Kreativspiel lenken. Doch letztlich spielte Labbadias VfB über weite Strecken erschreckend ideenlos. Auch, weil der Ungar während der gesamten Saison nicht zu seiner Form fand und letztlich komplett in der Versenkung verschwand. Nie spielte er über die vollen 90 Minuten, an keinem einzigen Tor war Hajnal beteiligt – eine der Enttäuschungen der Saison.