39:2 Torschüsse, 18:1 Ecken und 77% Ballbesitz: Borussia Dortmund war im DFB-Pokal beim TSV 1860 München haushoch überlegen. Trotzdem ging es in die Verlängerung. Die BVB-Spieler in der Einzelkritik.
Mitchell Langerak
Der Keeper profitierte von Weidenfellers Sperre für das nächste Champions-League-Spiel gegen Olympique Marseille. Um etwas mehr Spielpraxis vor der wichtigen Partie zu bekommen, durfte der junge Australier gegen die Löwen ran, langweilte sich aber schlussendlich die meiste Zeit im Tor. Wenn nötig, war er aber aufmerksam und parierte die spärlichen zwei Torschüsse.
Kevin Großkreutz
Wie immer ein absolutes Arbeitstier, diesmal wieder als Rechtsverteidiger. Rannte und rannte, schoss ein paar schöne Flanken, hielt sich immer wieder in der Nähe des gegnerischen Strafraums auf und probierte sich selbst – vergeblich – an einem Torschuss.
Sokratis
Der Grieche zeigte eine solide Leistung, hatte gegen die tief stehenden Sechziger allerdings nicht wirklich viel zu tun und musste kaum Zweikämpfe austragen. Wirkte dennoch sehr souverän und versuchte sich schließlich aus Langeweile hin und wieder im Toreschießen.
Mats Hummels
Wieder genesen, hatte Mats Hummels noch weniger zu tun als Sokratis, hatte 104 Ballkontakte, kaum Zweikämpfe. Der Innenverteidiger bemühte sich ebenfalls zweimal einzunetzen, scheiterte aber wie alle anderen am Bollwerk der Löwen.
Erik Durm
Der Youngster ersetzte den verletzten Marcel Schmelzer und durfte zum zweiten Mal in Folge wieder von Beginn an spielen. Gegen den Club lief er noch als Rechtsverteidiger auf, im DFB-Pokal wurde er in der linken Abwehr eingesetzt. Ist eigentlich gelernter Offensivspieler, wurde aber umgeschult im letzten Jahr. Machte seine Sache gut und engagiert, war für seine Teamkollegen aber offensichtlich unsichtbar.
Sven Bender
„Manni“ spielte das erste Mal gegen seinen Ex-Klub und wurde von den Fans von 1860 München gefeiert. Raketete den Ball lieber in den Münchner Himmel als ins Tor – und wurde auch dafür umjubelt. Machte sich wie immer gut neben Nuri Sahin in der Zentrale.
Nuri Sahin
Noch nicht zu 100% der Sahin, der mit seinem Team die Meisterschaft 2011 feierte. Trotzdem mittlerweile ein würdiger Ersatz für Ilkay Gündogan. Verteilte fleißig die Bälle und hatte die meisten Ballkontakte (194). Dirigierte und hatte das Spiel im Überblick. Ein Sahin-typischer Distanzschuss führte nicht zum erfolgreichen Abschluss.
Jakub Blaszczykowski
Wurde ständig in Zweikämpfe verwickelt und immer wieder gefoult, ließ sich aber nicht beirren. Spielte souverän, ärgerte sich aber zu Beginn der zweiten Halbzeit über die vertane Chance zum Führungstreffer. Stand direkt vorm Tor, traf die Querlatte.
Marco Reus
War gefühlt überall gleichzeitig und füllte die gesamte gegnerische Hälfte aus, spielte mal links, mal rechts. Spielte nicht überragend, aber immerhin motiviert. Hatte satte 11 Torschüsse, aber kein einziger ging rein. Versemmelte einen Freistoß, leitete dafür aber den entscheidenden Elfer ein. Alles in allem nicht schlecht, aber da wäre mehr gegangen.
Henrikh Mkhitaryan
Der Armenier ist der teuerste Transfer in der Dortmunder Geschichte und hat bisher auch überzeugen können. Kam im DFB-Pokal allerdings zuerst nicht so richtig in die Gänge. Nutzte die klasse Vorarbeit von Jonas Hofmann aber schließlich zum 2:0 in der Nachspielzeit, als er geschickt Keeper Gabor Kiraly austänzelte und das Leder einfach nur noch in den leeren Kasten legen musste.
Robert Lewandowski
Der Pole wirkte während des gesamtes Spielverlaufs wahnsinnig deplatziert und trabte teilweise lustlos über den Platz. Vergab drei direkte Torgelegenheiten und stolperte einmal vor dem leeren Tor, hatte insgesamt nur 33 Ballkontakte. Kam einfach nicht mit den kompakten Sechzigern klar. Lief in Gedanken wahrscheinlich schon im roten Trikot durch die Allianz Arena.
Eingewechselt:
Jonas Hofmann
Er ist die absolute Nachwuchshoffnung, brachte im Tausch gegen Sven Bender noch mal richtig Power ins Spiel und wirbelte die Offensive auf. Bediente Henrikh Mkhitaryan erfolgreich zum 2:0.
Pierre-Emerick Aubameyang
Der schnelle Gabuner kam erst in der Nachspielzeit und durfte kurz danach zum Elfmeter antreten. Verwandelte eiskalt und erlöste damit endlich die Borussia. Hätte fast noch zum 3:0 erhöht.
Julian Schieber
Durfte nur 15 Minuten spielen, erlöste damit endlich Robert Lewandowski.