Gut in Schuss: Augsburgs Florian Niederlechner

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Auch in dieser Saison präsentieren wir euch jede Woche einen Preis-Leistungskönig, eine Zukunftsinvestition, einen großen Namen zum kleinen Preis und eine Verkaufsempfehlung. Diesmal mit Florian Niederlechner, Roland Sallai, Karim, Bellarabi und Benjamin Pavard.

Stand der Marktwerte: 31.10.2022

Der Preis-Leistungs-König: Florian Niederlechner

Dieser Spieler ist gemessen an seiner Punkteausbeute einfach viel zu günstig.

Florian Niederlechner und Enrico Maaßen – das schien irgendwie nicht zu passen. So zumindest der Tenor zu Beginn der Saison. Niederlechner wurde hinter den beiden Augsburger Neuzugängen Mergim Berisha und Ermedin Demirovic zum Stürmer Nummer drei degradiert. Doch inzwischen hat Maaßen einen Weg gefunden, alle drei zu integrieren. Demirovic weicht auf den Flügel aus, Niederlechner darf im Zweier-Sturm in der Spitze beginnen. Und das regelmäßig als Starter seit dem 6. Spieltag. 

Inzwischen ist auch seine Ladehemmung behoben: Zwei Tore aus den letzten drei Spielen und satte 22 Punkte aus diesen Partien ist eine beeindruckende Bilanz für einen Stürmer, der noch weniger als vier Millionen kostet. Wie stark Niederlechner wirklich ist, konnte er bei seinem Treffer gegen Stuttgart eindrucksvoll zur Schau stellen. Viel besser kann das auch der abgebrühteste Hund gegen Verteidiger und Torwart nicht machen. Eine absolute Kaufempfehlung!

 

Die Zukunftsinvestition: Roland Sallai

Dieser Spieler spielt aktuell keine Rolle, wird aber bald durchstarten.

Roland Sallai war im Erfolgsensemble des SC Freiburg zu Beginn der Saison klar als Stammkraft gesetzt, ehe ihn am 5. Spieltag eine Augenverletzung aus der Bahn warf. Ein komplizierter Augenbogenbruch setzte den Ungar bis jetzt außer Gefecht. Nun hat Sallai, aktuell etwas mehr als drei Millionen wert, sich aber am Wochenende Spielpraxis in der U23 geholt. 78 Minuten hielt er durch, bereitete das goldene Tor für die Reserve vor.

Mit anderen Worten: Sallai wird schon am Wochenende wieder eine Option für Christian Streich, wenngleich sich in seiner Abwesenheit Spieler wie Ritsu Doan oder Daniel-Kofi Kyereh durchaus in den Vordergrund spielen konnten. Sallai genießt bei Streich aber den Langzeit-Bonus und dürfte schnell zu einer Alternative werden – zumindest als Joker. In den letzten beiden Saisons holte er immer rund 100 Punkte. 

Großer Name, kleiner Preis: Karim Bellarabi

Ein Top-Star, der aber verhältnismäßig günstig ist.

Leverkusen steckt in einer der größten Krisen jemals und nun beginnt Xabi Alonso auch mit dem Personal zu experimentieren. Timothy Fosu-Mensah, Nadiem Amiri und Daley Sinkgraven wurden jüngst überraschend in die Startelf berufen. Der neue Coach zeigt sich also bereit, auch mal etwas zu verändern.

Was hingegen kaum funktioniert, ist die Offensive. Neben Moussa Diaby konnten auf den Flügeln bisher weder Adam Hlozek noch Amine Adli, Callum Hudson-Odoi oder Paulinho auch nur im Ansatz überzeugen. Und da kommt Karim Bellarabi ins Spiel. Ein bisweilen aufgrund seiner vielen Verletzungen vergessener Leistungsträger. Bellarabi ist nach seinem Meniskussriss wieder ein Thema für den Kader. Seine Erfahrung dürfte der Werkself weiterhelfen. Für nur 2,3 Mio. definitiv eine Spekulation wert.

Die Verkaufsempfehlung: Benjamin Pavard

Dieser Spieler hat einen Marktwert erreicht, dem er nicht mehr gerecht wird.

Pavard war unglaublich gut in die Saison gestartet, auch bei Comunio. Doch ausgerechnet jetzt drohen Unruhen rund um den Franzosen. Der Grund ist Nouassir Mazraoui, der nach einer Eingewöhnungsphase  immer besser in die Bayern-Elf findet und Pavard zuletzt mehrfach auf die Bank verdrängt hat. Der wiederum reagiert sauer.

Am Sonntag soll Pavard schlecht trainiert haben und den Trainingsplatz wütend verlassen haben, ohne Nagelsmann auch nur eines Blickes zu würdigen. Der Franzose hatte für sich ohnehin einen Platz in der Innenverteidigung proklamiert, davon scheint er meilenweit entfernt zu sein. Ein Problem, das sich gewiss mittelfristig lösen wird, doch aktuell ist der Franzose bei knapp acht Mio. etwas zu teuer dafür, dass er wohl nicht selten von der Bank kommen wird.