Foto: © picture alliance / Sven Simon
Im Winter übernahm Torsten Frings den SV Darmstadt 98. Aus seinen ersten drei Spielen holte der Trainerneuling lediglich einen Punkt, gegen den BVB gelang den Lilien aber nun der erhoffte und sehnlichst erwünschte Befreiungsschlag. Geht jetzt noch was in Sachen Klassenerhalt? Comunioblog fasst die Gewinner & Verlierer unter Frings zusammen.
Verlierer
Sven Schipplock (0,19 Mio., Sturm, -14)
Mit viel Euphorie und Vorschusslorbeeren kam „Schippo“ im Sommer zu den Lilien. Durfte er anfangs unter Norbert Meier noch meist von Beginn an ran, so verlor er auch zum Ende der Hinrunde unter Interimscoach Ramon Bendroth seinen Stammplatz. Natürlich hoffte auch die Leihgabe vom HSV auf den Frings-Effekt, doch den gab’s nicht.
Durfte er gegen die Borussia zum Jahresauftakt am Ende immerhin noch eine Minute ran, so stand er in den letzten drei Partien gar nicht mehr im Kader und rutschte nach der Verpflichtung von Terrence Boyd in der Stürmerhierarchie auf den dritten Platz ab.
Alexandar Milosevic (0,18 Mio., Abwehr, -8)
Unter Meier absoluter Stammspieler, unter Bendroth ein „Veräter“ und unter Frings nun wohl seinen Stammplatz los. Durfte er anfangs unter dem neuen Trainer ebenfalls noch ran, so enttäuschte er gegen den Effzeh und vor allem gegen die Eintracht, wo er unglücklich beide Gegentore verschuldete.
Daher saß er gegen den BVB nun auf der Bank, die Lilien gewannen sensationell mit Aytac Sulu und Peter Niemeyer in der Innenverteidigung und somit dürfte sich das Duo zunächst einmal festgespielt haben. Sehr zum Leidwesen von Milosevic. Durch Sulus Gelbsperre könnte er allerdings gegen Hoffenheim eine neue Chance erhalten.
Mario Vrancic (0,25 Mio., Mittelfeld, 4)
Auch für Mario Vrancic gab es keinen Frings-Effekt. Der zentrale Mittelfeldspieler war in der Vorrunde noch einer der wenigen, die zumindest ab und an Bundesliganiveau an den Tag legte – unter Frings spielt Vrancic aber noch nicht eine allzu große Rolle.
Stand er gegen Gladbach zum Auftakt noch in der Startelf, so wurde er gegen Köln lediglich eingewechselt und zuletzt saß er dann sogar zwei Mal 90 Minuten auf der Bank. Der sensationelle Auftritt von Hamit Altintop gegen den BVB dürfte jetzt nicht zwingend dazu beitragen, dass Vrancic‘ Einsatzchancen steigen.
Gewinner
Antonio Colak (0,78 Mio., Sturm, 28)
Der talentierte Kroate wechselte sich in der Hinrunde mit Schipplock als Stürmer Nummer eins ab, nun scheint er diese Status zwar verloren zu haben, dafür blüht er in seiner Rolle als Joker richtig auf. Beim Sieg über die Dortmunder legte er nach seiner Einwechslung eine sensationelle Partie hin und erzielte letztlich auch das Siegtor.
Bereits in den Partien davor deutete er an, dass er von der Bank für die Lilien durchaus wertvoll sein kann. So holte er unter Frings bislang starke neun Punkte und hat insgesamt schon 28 Zähler eingeheimst – damit ist er hinter Jerome Gondorf der beste Feldspieler bei den Südhessen.
Peter Niemeyer (0,36 Mio., Mittelfeld, 11)
Wenn man zehn seiner elf Punkte unter Frings holt, dann kann man davon ausgehen, dass die Arbeit unter dem neuen Coach fruchtet. Gleich zu Beginn machte Frings klar, dass er mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen bei Werder fest als verlängerter Arm plane – und dieses Vertrauen zahlt der Routinier mit Leistung zurück.
Unter Meier fast schon aussortiert, sorgte Niemeyer im Zusammenspiel mit Sulu am vergangenen Wochenende dafür, dass Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang blass blieb. An der Seite des Kapitäns schein er nun seinen Platz in der Innenverteidigung gefunden zu haben.
Jan Rosenthal (0,38 Mio., Sturm, -2)
War leider (oder für ihn zum Glück?) in der Hinrunde fast nur verletzt und ist nun endlich im Vollbesitz seiner Kräfte. Zeigte gegen Köln und Gladbach jetzt noch nicht die Leistung, die man sich von ihm erhoffte, erst gegen die Eintracht zeigte die Formkurve leicht nach oben, ehe er gegen den BVB richtig stark auftrumpfte.
Frings setzt auf ihn als Zehner mit allen Freiheiten, dabei agiert er meist als hängende Spitze und unterstützt Boyd. Seine spielerische Klasse hilft dem Offensivspiel der Lilien – jetzt sollten die Comunio-Manager, die „Rosi“ in ihrem Team haben, nur noch hoffen, dass dieser auch verletzungsfrei bleibt.