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Mit einer Mischung aus Youngstern und erfahrenen Akteuren verstärkte sich der VfB Stuttgart im Sommer. Manche Neuzugänge schlugen ein, andere kommen fast gar nicht zum Einsatz. Wir machen den Check.
Ron-Robert Zieler (Tor, 1,49 Mio., 14 Punkte)
Fans und Verantwortliche des VfB Stuttgart dürften bislang durchaus zufrieden mit ihrer neuen Nummer eins sein. Der Nachfolger von Mitchell Langerak zeigte bisher, weshalb er das Duell mit dem Australier im Sommer für sich entscheiden konnte. Keine groben Patzer, einige starke Paraden, zudem deutliche Vorteile in der Spieleröffnung – bei Comunio ist Zieler bislang allerdings nur unterer Durchschnitt. Obwohl der Ex-Hannoveraner bislang nur in einem Spiel Minuspunkte erhielt, kommt er auf weniger als 2 Punkte pro Spiel und steht ligaweit nur auf Rang 13. Vielleicht hat Zieler in Zukunft mit seinen Benotungen wieder etwas mehr Glück – gegen Köln erhielt er beispielsweise nur zwei Pünktchen…
Holger Badstuber (Abwehr, 3,82 Mio., 29 Punkte)
Holger is back! Verletzungsprobleme bleiben zwar weiter ein Thema beim ehemaligen Bayern-Star (drei der ersten acht Spiele musste er pausieren), die Leistungen auf dem Platz stimmen bislang aber. Vor allem gegen Mainz und Augsburg punktete der Innenverteidiger stark und gehörte zu den stärksten Spielern im Schwaben-Dress. Seinen Stammplatz in der Stuttgarter Zentrale hat Badstuber sicher, erst Recht, nachdem Marcin Kaminski sich verletzt für einige Wochen verabschieden musste. Geht es so weiter, ist der Ex-Nationalspieler auf Kurs seine beste Saison seit sechs Jahren (!) hinzulegen.
Andreas Beck (Abwehr, 1,71 Mio., 8 Punkte)
Der zweite erfahrene Haudegen in der VfB-Abwehr agierte bislang nicht ganz so stark wie Badstuber – dürfte seinen Stammplatz aber dennoch sicher haben. Nach Kaminskis Ausfall wird Pavard wohl innen gebraucht, sodass Beck außen praktisch ohne Konkurrenz agieren kann. Bislang überzeugte Beck nur in einem Spiel wirklich (acht Punkte gegen Augsburg), dafür setzte es schon drei Mal Minuspunkte für den ehemaligen Istanbuler. Becks Platz mag sicher sein, allzu viele Punkte sollte man sich deswegen aktuell aber wohl nicht versprechen.
Dennis Aogo (Abwehr, 2,28 Mio., 18 Punkte)
Acht Spiele, acht Mal kam Aogo zum Einsatz – und das, obwohl der Ex-Schalker erst kurz vor dem Saisonstart zu den Schwaben stieß. Dabei profitierte Aogo auch vom Ausfall des etatmäßigen Linksverteidigers Emiliano Insua, der nun allerdings zurückkehrt. Trainer Hannes Wolf erklärte bereits, dass die beiden auch zusammen auslaufen könnten, seine hundertprozentige Einsatzquote wird Aogo aber wohl nicht halten können. Seine Leistungen waren bisher solide, aber mehr auch nicht. Knapp über zwei Punkte pro Partie sind in Ordnung, aber nichts, womit man sich bei einer Comunio-Stammkraft zufrieden geben sollte.
Ailton (Abwehr, 0,64 Mio., 6 Punkte)
Ailton musste gleich im ersten Saisonspiel hinten links aushelfen, da Insua verletzt ausfiel und Aogo erst neu zum Team gestoßen war. Nach guten Ansätzen ließ er sich von Gegenspieler Matthew Leckie böse vernaschen und verschuldete die Niederlage im Saisonauftakt mit. Seitdem kam Ailton nur noch ein Mal zum Einsatz. Gegen Gladbach sah der 22-Jährige zwar besser aus, mit Insuas Rückkehr dürften seine Einsatzchancen aber gegen Null gehen.
Dzenis Burnic (Mittelfeld, 0,53 Mio., 4 Punkte)
Der Dortmunder Youngster kam mit einem Vorschusslorbeeren nach Suttgart, wurde in unserer Saisonvorschau sogar als „Youngster to watch“ empfohlen – enttäuschte bislang aber sehr. Im Pokalspiel musste Burnic auf der für ihn unbekannten Position des Linksverteidigers ran und erlebte einen rabenschwarzen Tag. Anschließend fiel der zentrale Mittelfeldspieler wohl etwas in Ungnade. In der Bundesliga folgte nur noch ein Einsatz, nach dem Transfer von Ascacibar ist selbst ohne Christian Gentner kein Platz für ihn in der Mannschaft.
Dunkelgelb: Wer macht demnächst Pause?
Santiago Ascacibar (VfB Stuttgart, 3.200.000, Mittelfeld): Sechs Spiele, vier Gelbe Karten: Der 1.68 Meter große Argentinier verrichtet seinen Dienst durchaus körperlich. Bleibt er seiner Linie auch am Samstag gegen RB Leipzig treu, muss VfB-Trainer Hannes Wolf schnell einen neuen Plan für sein defensives Mittelfeld entwickeln. Und viele Comunio-Manager auch.
Wie auch Burnic kam Mangala aus Dortmunds zweiter Mannschaft nach Stuttgart (die Transferrechte lagen allerdings bei Anderlecht). Der Belgier konnte sich bislang jedoch etwas besser zurecht finden. Dabei profitierte der 19-Jährige offsichtlich davon, dass neben Burnic auch die zentralen Mittelfeldspieler Anto Grgic und Ebenezer Ofori in der Gunst von Trainer Wolf nicht mehr allzu hoch stehen. In sieben von acht Spielen kam Mangala zum Einsatz. Punkte sucht man allerdings bislang noch mit der Lupe (4). Aktuell ist von Einsätzen bei Comunio wohl abzuraten.
Santiago Ascacibar (Mittelfeld, 3,21 Mio., 14 Punkte)
Der Argentinier sollte ein wenig etwas wie der erste Königstransfer von Michael Reschke werden. Ascacibar kam mit einigen Vorschusslorbeeren aus Südamerika, Experten übertrumpften sich gegenseitig mit Lob über den Sechser und auch die Ablösesumme von rund 6 Millionen Euro konnte sich sehen lassen. Bislang deutete der Zwerg sein Talent auch durchaus an, zeigte neben diesem Licht aber auch so manchen Schatten. Nach sechs Einsätzen stehen eher durchschnittliche 14 Punkte für Ascacibar zu Buche. Aber: Seinen Stammplatz in der Zentrale scheint er aktuell sicher zu haben.
Anastasios Donis (Sturm, 2,8 Mio., 25 Punkte)
Der neue Hoffnungsträger in Stuttgart. Gegen Köln zockte der Grieche ganz groß auf, war an praktisch jeder Torchance beteiligt, erzielte selbst ein Tor und hätte noch ein oder zwei draufpacken können. Nach einem etwas gemächlichen Start (acht Punkte aus vier Spielen) und einer öffentlich Rüge von Wolf an Donis‘ Trainingsverhalten drehte der 21-Jährige auf. 17 Punkte fuhr er in den letzten drei Spielen ein. Besonders bitter, dass der Youngster nun erstmal wochenlang ausfällt und wohl erst wieder im Dezember zur Verfügung steht.
Chadrac Akolo (Sturm, 4,17 Mio., 31 Punkte)
Was Ascacibar für Reschke ist, war Akolo für Schindelmeiser. Der Flügelstürmer kam für (für VfB-Verhältnisse) großes Geld aus der Schweiz, entsprechend groß war die Erwartungshaltung an den Kongolesen. Akolo hatte bisweilen zwar durchaus Probleme mit seiner Position im VfB-System (eher hängende Spitze als Flügelstürmer), insgesamt können VfB-Verantwortliche und auch Comunio-Manager allerdings durchaus zufrieden mit den Leistungen des 22-Jährigen sein. Drei Mal netzte Akolo in nur sechs Spielen, ist damit Stuttgarts klar bester Torschütze. Nach einigen Beschwerden in der Vorwoche dürfte Akolo ab dem kommenden Wochenende auch wieder von Beginn an spielen.