Gleich vier Vereine gehen mit einem neuen Trainer in die Saison 2014/2015. Manche bringen ihre eigene Philosophie mit, andere versuchen den Weg ihres Vorgängers weiterzugehen. Wir stellen die Pläne der neuen Trainer vor und sagen, welche Spieler von ihnen profitieren könnten. Heute: Armin Veh und Thomas Schaaf.

Armin Veh findet bei seiner Rückehr zum VfB keine einfache Situation vor. Die Schwaben beendeten die vergangenen beiden Spielzeiten auf den Plätzen 15 und zwölf und haben bislang immer noch keinen namhaften Neuzugang verpflichten können. Trotz allem ist die Erwartungshaltung im Ländle gewohnt hoch. Mittelfristig soll das internationale Geschäft wieder erreicht werden, vor der Pleitensaison 2013/2014 sprach Präsident Bernd Wahler sogar von der Champions League.

Veh selbst strebt mit dem VfB vorerst kleinere Ziele an, erklärte gegenüber „Sport1“ aber auch, dass er nicht nach Suttgart zurückgekehrt sei, um zwölfte Plätze einzufahren. Um wieder in höhere Tabellenregionen vorstoßen zu können, sind Veränderungen in der Mannschaft daher unabdingbar – und das obwohl das Spielermaterial im Kern das selbe ist, das auch seine Vörgänger Bruno Labbadia, Thomas Schneider und Huub Stevens zur Verfügung hatten.

Rückkehr zur Raute?

Eine wahrscheinliche Option stellt dabei die Abkehr vom 4-2-3-1-System, das seine drei Vorgänger praktizieren ließen, zum von Veh präferierten 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld, dar. Die Stuttgarter verfügen auch nach dem Abgang von Rani Khedira noch über zahlreiche Spieler, die sich im Zentrum am wohlsten fühlen. Für Christian Gentner, Carlos Gruezo, William Kvist, Alexandru Maxim, Daniel Didavi, Raphael Holzhauser, Moritz Leitner und Robin Yalcin würde ein Mittelfeld mit zwei Halbspielern zwischen der klassichen Sechs und der klassischen Zehn die meisten möglichen Positionen bieten.

Darüber hinaus passt die Rückkehr zu zwei Spitzen zu Vehs Plänen, der zum einen weiter auf Angreifer Vedad Ibisevic setzen und gleichzeitig Youngster Timo Werner gerne häufiger im Sturmzentrum aufbieten will. Mit Daniel Ginczek als zweiter echter Neun, sowie Martin Harnik und Marco Rojas als spielenden Stürmern, verfügt der VfB im Sturm zudem über weitere Optionen für einen Zwei-Mann-Angriff.

Neue Außenverteidigung wahrscheinlich

Auf welchen Positionen die Stuttgarter noch nachbessern wollen, ist noch nicht klar, da Veh sich bisher überraschend zufrieden mit dem vorhandenen Spielermaterial zeigte und von Forderungen nach Verstärkungen bislang absah. Der gescheiterte Transfer von Innenverteidiger Hector Moreno lässt allerdings darauf schließen, dass Daniel Schwaab weiterhin als Option in der rechten Verteidigung denkbar ist und nicht zwanghaft wieder in die Innenverteidigung zurückkehren soll.

In den Testspielen kristallisierte sich allerdings auch eine weitere Variante heraus: Eine Außenverteidigung mit zwei Neuzugängen. Obwohl Florian Klein und Adam Hlousek bei den VfB-Anhängern bislang keine Jubelstürme auslösten, setzte Veh in den Testspielen bislang meist auf den Ex-Salzburger und Ex-Nürnberger als Rechts- und Linksverteidiger. Vor allem Hlousek als Stammspieler in Stuttgart käme überraschend. Da Veh Konstantin Rausch aber eher eine Position weiter vorne sieht, scheint dieses Szenario wahrscheinlicher denn je.

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Probleme in Frankfurt

Noch mehr Probleme als Veh findet bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank eines Bundesligisten Thomas Schaaf vor. Trotz einer eher schwachen letzten Saison, die auf dem 13. Tabellenplatz abgeschlossen wurde, hat Eintracht Frankfurt bisher eher an Qualität ab- als zugenommen.

Mit Sebastian Jung, Pirmin Schwegler, Sebastian Rode, Joselu und Tranquillo Barnetta verließen gleich fünf Leistungsträger den Verein. Die Neuzugänge Timothy Chandler, Makoto Hasebe und Aleksandar Ignjovski konnten zwar alle bereits Erfahrung in der Bundesliga sammeln, verfügen jedoch nicht über die Qualität ihrer Vorgänger in Frankfurt.

Vor allem von seiner Offensive scheint Schaaf noch nicht überzeugt, ein Flügelspieler und ein Stürmer sollen noch zum Team stoßen. Ob das nötige Kleingeld für gehandelte Namen wie Marko Marin, Daniel Caliguiri oder auch Nicklas Bendtner jedoch zur Verfügung steht, ist fraglich. Mehr als die knapp fünf Millionen Euro, die die Einracht bislang als Transferüberschuss einnehmen konnte, wird Manager Bruno Hübner wohl nicht investieren können.

Verstärkungen bleiben aus

Langsam aber sicher rennt den Verantwortlichen die Zeit davon. Die ersten beiden Trainingslager wurden bereits ohne namhaften Neuzugang absolviert. Sollte noch ein größerer Name zum Team stoßen, müsste sich dieser zwingend schnell im Team einordnen. Die ersten Testspielergebnisse waren zudem alarmierend. Gegen Waldhof Mannheim und Terek Grozny verlor die Eintracht. Zu wenig für einen Bundesligisten – Testspielphase hin oder her.

Die einzige Konstante stellt derzeit wohl die Defensive dar. Thomas Schaaf kündigte bereits an keine „verrückten Sachen“ in Frankfurt versuchen zu wollen. Eine Dreierkette ist damit Geschichte, zumal die Mannschaft mit Carlos Zambrano und Marco Russ oder Anderson in der Innenverteidigung, Bastian Oczipka auf links und Timothy Chandler auf rechts in einer Viererkette solide aufgestellt sein sollte.

Kevin Trapp, Carlos Zambrano oder auch Alexander Meier stehen für Qualität. Ohne weitere Neuzugänge dürfte Schaaf allerdings von Beginn an allein für den Klassenerhalt arbeiten.

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