Nico Schlotterbeck im Stammplatzduell mit Niklas Süle und Mats Hummels

Foto: © imago images / Kirchner-Media
Die Saison läuft nun seit sechs Spieltagen und so haben sich einige Stammplätze abgebildet, andere bleiben weiterhin hart umkämpft. Wo gibt es Stammplatzduelle und auf welchen Kämpfer solltet ihr in eurem Comunio-Team setzen?

Bayern-Mittelfeld: Goretzka, Sabitzer oder Gravenberch?

Der FC Bayern hat mit Leon Goretzka eigentlich einen Platzhirsch an der Seite von Joshua Kimmich, doch eine Verletzung warf den deutschen Nationalspieler vor der Saison zurück. Marcel Sabitzer, eigentlich schon als Transferflop des vorherigen Sommers abgetan, füllte diese Lücke jedoch stark und machte den fehlenden Goretzka vorerst unvergessen. Die Medienaussagen, Kimmich bevorzuge sogar Sabitzer an seiner Seite, wurden zuletzt zurückgewiesen – und nach dem blassen Champions League-Auftritt des Österreichers gegen den FC Barcelona und der starken zweiten Hälfte von Goretzka wurde das Duell ordentlich angefacht.

Auch Ryan Gravenberch darf sich Hoffnungen machen, ist jedoch aktuell nicht in der Rolle, Ansprüche stellen zu können. Auch weil die eigenen Leistungen nach Einwechslungen bisher absolut nicht den Wünschen bei seiner Verpflichtung in diesem Sommer entsprachen. Das Duell findet also direkt zwischen Sabitzer und Goretzka statt.

Die besseren Chancen hat hier der Platzhirsch – mit den Barca-Leistungen wird er wohl am kommenden Wochenende gegen den FC Augsburg in der Startelf stehen. Dann liegt es an ihm, seinen Platz zu verteidigen. Auch bei Sabitzer war es jetzt nur eine schwächere nach vielen guten Leistungen. Vor allem durch Goretzkas Verletzungsanfälligkeit dürfte aber klar sein, dass es hier immer wieder etwas Rotation geben wird – auch Sabitzer könnte auf Spielzeit kommen. Für Comunio spannender ist jedoch Goretzka.

 

Dortmunder Abwehrschlacht: Hummels, Schlotterbeck, Süle?

Bei Borussia Dortmund ist man nach den Neuverpflichtungen von Nico Schlotterbeck und Niklas Süle in der guten Situation, zusammen mit Mats Hummels gleich drei starke Innenverteidiger im Team zu haben. Da Cheftrainer Edin Terzic jedoch präferiert die Viererkette spielen lässt, in der nur zwei von ihnen einen Platz finden, stellt sich die Frage: Welches Duo ist das beste? Das Besondere an diesem Duell: Schlotterbeck ist zwar der einzige Linksfuß, doch Rechtsfuß Hummels fühlt sich auf er halblinken Position eigentlich wohler, kann also beide Seiten bespielen, sodass alle Duos möglich werden.

Süles Verletzung zu Saisonbeginn zementierte vorerst Hummels neben Schlotterbeck, doch am vergangenen Spieltag durfte der Neuzugang vom FC Bayern dann das erste Mal in der Startelf neben Schlotterbeck ran. Rückenprobleme Schlotterbecks sowie eine etwas schwächere Leistung gegen Leipzig sorgten dafür, dass Hummels im Champions-League-Kracher gegen Manchester City an der Seite von Süle verteidigte. Die beiden bildeten ein starkes Duo, sodass sich die Vermutung aufdrängt, dass es auch im Derby gegen den FC Schalke 04 für sie weitergehen wird.

Nico Schlotterbeck sah auch nach seiner Einwechslung gegen die Citizens mehrfach nicht gut aus. Sollten Hummels oder Süle also nicht die Körner für weitere 90 Minuten fehlen, nimmt wohl Schlotterbeck zunächst auf der Bank Platz. Langfristig sollte aber zu erwarten sein, dass die beiden Neuzugänge sich hier die Stammplätze erkämpfen – Hummels ist mit seiner Erfahrung eher jemand für die Rotation in den großen Spielen, die hauptsächlich in der Königsklasse stattfinden.

Das Duell hinter Kölns Spitzen: Duda, Maina oder Thielmann?

Das Stammplatzduell beim 1. FC Köln ist anders, weil es auf mehreren Positionen ausgetragen wird. Linksaußen ist Florian Kainz unangefochten. Auch Dejan Ljubicic ist im Kölner Mittelfeld absolut gesetzt und es ist eigentlich nur eine Frage, wo er spielen wird. Dadurch duellieren sich drei Spieler, die eigentlich ganz unterschiedlich sind. Mit Ondrej Duda ist ein Zehner im Spiel, der Ljubicic nach rechts schieben würde. Bei Linton Maina und Jan Thielmann würde Ljubicic zentral spielen und sie den Flügel einnehmen.

Am ehesten gesetzt gilt hier eigentlich Thielmann, der zuletzt immer wieder mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte. Doch auch hier gibt es eine Sondersituation: Er könnte noch eine Reihe weiter vorne in der Sturmspitze auflaufen, wenn man das 4-1-3-2 spielt. Im 4-2-3-1 ist er nur als Flügelspieler gefragt. Eine detaillierte Analyse wird zudem durch die vielen Europa-Conference-League-Rotationen erschwert. Diese werden auch weiterhin Bestand haben, weshalb nicht einmal Ljubicic jedes Spiel machen wird.

Doch qualitativ dürfte es hier eine klare Reihenfolge geben: Jan Thielmann ist die Nummer Eins für den dritten Platz. Braucht er eine Pause oder wird eine Reihe weiter vorne gebraucht, ist Linton Maina Rechtsaußen der erste Nachrücker. Ondrej Duda müsste für einen Stammplatz im Duell mit Ljubicic die Zentrale erobern, denn eines geht den Kölnern noch etwas ab: Spielkreativität und -organisation. Da wäre Duda der passendere Kandidat gegenüber Ljubicic auf der Zehner-Position. Aktuell sieht es aber nicht danach aus, als würde das passieren. Zuletzt spielte Jonas Hector auf der Zehn, als Ljubicic pausierte.

Hoffenheimer Flügelzange: Angelino, Kaderabek oder Skov?

Die TSG 1899 Hoffenheim hat mit David Raum ihren Starspieler der vergangenen Saison verloren. Zunächst rückte der gelernte Rechtsaußen Robert Skov auf die linke Flügelposition, doch mit Angelino konnte man von Leipzig einen hochqualitativen linken Flügelspieler verpflichten. Nach starken Leistungen Skovs links, kehrte dieser auf die rechte Seite zurück und verdrängte dort überraschend Platzhirsch Pavel Kaderabek.

Damit überraschte Andre Breitenreiter. Doch nach einer schwächeren Konkurrentenleistung in Dortmund war am sechsten Spieltag wieder Kaderabek rechts gefragt, links durfte Skov vor Angelino ran – und spielte stark gegen die Mainzer. Ohne Mehrfachbelastung sollte sich hier eine klare Reihenfolge abbilden, die bisher aber noch komplett offen ist. An den Spieltagen 2-4 war Skov stark auf rechts und auch Angelino funktionierte gut – deshalb dürfte das die bevorzugte Variante sein.

Ja, Kaderabek ist der einzige Rechtsfuß des Trios, doch Skov ist es gewohnt, mit dem falschen Fuß auf der Außenbahn zu spielen – zumal er dadurch seine Dribbling- und Abschlussqualitäten in Richtung Zentrum besser ausspielen kann. Am kommenden Wochenende dürfte es jedoch erneut für Kaderabek gereicht haben – dafür war die Leistung gegen Mainz zu überzeugend. Langfristig ist dort aber wieder Skov zusammen mit Angelino zu erwarten.

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