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Vor allem für Manager, die mit Saisonübergang spielen, stellt sich die Frage, ob man die Spieler mit auslaufenden Verträgen behält oder zeitnah abgibt. Wir werfen einen Blick über die neuesten Entwicklungen im Vertragspoker. Im zweiten Teil geht es um die untere Tabellenhäfte von Hannover bis Köln.

Berücksichtigt sind nur Spieler mit mindestens einem Saisoneinsatz.

Hannover 96:

Edgar Prib: Nach der Tragödie mit dem zweiten Kreuzbandriss in Folge wird Hannover seinen Kapitän auf keinen Fall fallen lassen.

Kenan Karaman: Erste Verhandlungen wurden bereits letzten Sommer abgebrochen, zu weit lagen beide Parteien auseinander. Wollte Hannover seinen Offensivmann wirklich ziehen lassen, hätten sie ihn schon im Winter für knapp zwei Millionen in die Türkei abgeben können. Mit seiner derzeitigen Rolle als Ergänzungsspieler hat der 23-Jährige aber auch nicht unbedingt die beste Verhandlungsposition.

Charlison Benschop: Schon im Winter-Transferfenster gab es zahlreiche Wechselgerüchte, weil der Stürmer aus Curacao aber nur noch Tribünengast ist, wird es bei Hannover keine Verlängerung geben.

Josip Elez: Hannover hat eine Kaufpflicht für 2,5 Millionen, wenn der Verteidiger von HNK Riejka auf zehn Einsätzen kommt. Fünf hat er bereits. Kommt keine Verletzung mehr hinzu, spielt er auch nächstes Jahr für 96.

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Vor allem für Manager, die mit Saisonübergang spielen, stellt sich die Frage, ob man die Spieler mit auslaufenden Verträgen besser behält oder zeitnah abgibt. Wir werfen einen Blick über die neuesten Entwicklungen im Vertragspoker. Im ersten Teil widmen wir uns den Teams der oberen Tabellenhälfte.

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Hertha BSC:

Julian Schieber: Gerade in dieser Woche ist Schieber nach einer Muskelverletzung wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen. Kann er sich noch einmal gegen Ende der Saison herankämpfen, winkt ihm vielleicht noch ein Leistungsbezogener Vertrag bei der Hertha.  Andere Klubs werden einer Verpflichtung des Dauerpatienten, dessen Knie einfach zu viele Probleme macht, sehr kritisch gegenüberstehen.  

VfB Stuttgart:

Emiliano Insua: Stuttgart will den Argentinier halten, der sich noch berechtigte Hoffnungen macht auf den WM-Zug aufzuspringen, wo er sich ins Schaufenster anderer Klubs spielen könnte. Sporting Lissabon hat schon jetzt Interesse. Es liegt allein am Spieler.

Holger Badstuber: Bisher lief es für beide Partien sehr gut, klar, will Stuttgart den Innenverteidiger halten. Bei Badstuber könnte aber noch ein letztes Mal die Sehnsucht nach dem internationalen Geschäft eine Rolle spielen. Tendenz: Der 28-Jährige bleibt.

Carlos Mane: Ein richtig guter Kicker, der leider viel zu viel Verletzungspech in Stuttgart hatte. Die Kaufoption für 15 Millionen (Mane gehört Sporting Lissabon) wird Stuttgart nicht ziehen. Dennoch denken Reschke und Co darüber nach, wie sie den Portugiesen weiterbehalten können.

Takuma Asano: Der Japaner pendelt zwischen Bank und Tribüne und wird deshalb wie geplant nach Leihende im Sommer zum FC Arsenal zurückkehren. Fraglich, ob man dort Verwendung für ihn findet.

Dzenis Burnic und Jacob Brunn Larsen sind auf Wunsch von Hannes Wolf von Borussia Dortmund geliehen worden, der Ex-Coach arbeitete dort bereits erfolgreich mit dem Duo im Nachwuchsbereich zusammen. Unter Tayfun Korkut haben aber beide keine Perspektive mehr, Bruun Larsen ist sogar schon in die Reserve versetzt worden. Soll heißen: Beide kehren im Sommer zum BVB zurück.

SC Freiburg:

Marc-Oliver Kempf: Der Innenverteidiger ist schwer umworben und wird über den Sommer hinaus kaum zu halten sein. Ein Vertragsangebot der Breisgauer soll er abgelehnt haben.

Karim Guede: Sportlich spielt Guede nahezu keine Rolle bei Freiburg, stand in dieser Saison erst drei Mal im Kader. Somit dürfte es auf eine Trennung herauslaufen.

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Platz 10: Raffael (Borussia Mönchengladbach) - 135 Punkte | Bildquelle: Imago

Caleb Stanko: Zu wenig Einsatzzeit (6 Saisoneinsätze) gab es für den US-Amerikaner. Das wird nicht reichen für ein neues Angebot.

Julian Schuster: Wenn auch sportlich seit Mitte Dezember nicht mehr gefragt, ist der Kapitän doch immer noch unheimlich wichtig für die Mannschaft. Möglicherweise verständigt man sich noch einmal auf einen Einjahresvertrag.

Phillipp Lienhardt: In den ersten neun Partien als Stammkraft gesetzt, warf eine Verletzung den Österreicher aus der ersten Elf. Lienhardt, der von der Reserve von Real Madrid ausgeliehen ist, wäre sicher von dort loszueisen, könnte in etwa die Lücke schließen, die Marc-Oliver Kempf hinterlässt.

Bartosz Kapustka: Der von Leicester geliehene Pole kommt einfach nicht in Tritt bei Freiburg und wird im Sommer wieder nach England zurückkehren.

Gaetan Bussmann: Bislang schaffte es die Mainzer Leihgabe noch nicht einmal in den Freiburger Kader. Sehr unwahrscheinlich, dass man ihn fest verpflichtet.

Werder Bremen:

Zlatko Junuzovic: Die Gespräche letzten Sommer endeten ergebnislos. Natürlich will Werder seinen Kapitän halten. Das Problem: Er ist Top-Verdiener: Deshalb will ihm der Klub, wie einst bei Clemens Fritz und Claudio Pizarro einen Vertrag anbieten, bei dem das Gehalt jährlich sinkt. Im März sollen Ergebnisse präsentiert werden.

Philipp Bargfrede: Die gegenseitige Wertschätzung ist immens und es steht außer Zweifel, dass Bargfrede auch 2018/19 für Bremen spielen wird.

Ishak Belfodil: Es gibt eine Kaufoption von Standard Lüttich im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Und obwohl Werder sicher gerne mit dem Algerier in die nächste Saison gehen würde, ist dieser Betrag einfach viel zu hoch – zumindest für Werder-Verhältnisse.

VfL Wolfsburg:

Divock Origi: Die Liverpooler Leihgabe wird laut Vertragsklausel teurer, wenn er nicht mindestens 80 Prozent der Spiele bestreitet. Auf diesen Wert kommt der Belgier zwar locker, doch deutet alleine die Klausel darauf hin, dass man den Stürmer gerne wieder an der Anfield Road mit viel Spielpraxis zurückhaben würde.

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FSV Mainz 05:

Nigel de Jong: Bisher ein Missverständnis, das im Sommer sein Ende finden wird.

Leon Balogun: Der Abwehrspieler würde gerne bleiben: „Man überlegt es sich zweimal, ob man das, was man in Mainz hat, aufgibt“, so Balogun im Sommer. In einer für ihn wechselhaften Saison war er zuletzt Stammkraft, womit er derzeit gute Chancen hat auf eine Verlängerung.

Hamburger SV:

Nicolai Müller: Ein Angebot zur Vertragsverlängerung soll vom Aufsichtsrat nicht abgesegnet worden sein. Müller ist nach seinem Kreuzbandriss zwar noch in Reha, wird aber gewiss keine Probleme haben, einen neuen Arbeitgeber in der Bundesliga zu finden.

Lewis Holtby: Der Top-Verdiener soll endlich von der Gehaltsliste und bringt auch sportlich seit geraumer Zeit keinen Zugewinn mehr.

Aaron Hunt: Bei ihm ist die Situation noch nicht so klar wie bei Holtby. Er könnte in der 2. Bundesliga gut die Rolle des Leaders einnehmen. Allerdings ist auch Hunt mit einem üppigen Salär ausgestattet, was sich der HSV möglicherweise nicht mehr leisten will.

Gotoku Sakai: Hamburg hat bereits ein Angebot für seinen Kapitän vorgelegt, der Japaner will aber erst entscheiden, wenn feststeht, in welcher Liga man 2018/19 spielen wird. Nach derzeitigem Stand wird es also zur Trennung kommen.

Sejad Salihovic: Sein Vertrag soll um ein weiteres Jahr verlängert werden, ein Angebot liegt bereits vor.

Sven Schipplock: Ein Stürmer, der einfach nie trifft, hat wenig Argumente. Schipplock muss im Sommer gehen, selbst wenn der HSV den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten muss.

Dennis Diekmeier: Hat ein Angebot über eine Vertragsverlängerung aufgrund der zu geringen Laufzeit abgelehnt.

1. FC Köln:

Dominic Maroh: Die Gespräche zur Verlängerung wurden unter der neuen Führung um Armin Veh abgebrochen. Alles wird davon abhängen, ob der FC seine Leistungsträger Jorge Mere, Dominique Heintz und Frederik Sörensen halten kann. Dann wäre für Maroh wohl kein Platz mehr. Union Berlin soll bereits die Fühler ausgestreckt haben.

Claudio Pizarro: Gut möglich, dass der Peruaner noch einmal will. Doch bei Köln, das haben die letzten Wochen bewiesen, hat die Stürmer-Legende keine Zukunft mehr. Zumal er für einen Teilzeitarbeiter, der aus der Not heraus verpflichtet wurde, schlicht zu viel verdient.

Die Talente Chris Führich, Filip Kusic und Anas Ouahim kamen aufgrund der Verletzten-Misere im Dezember zu einigen Einsätzen, sind inzwischen aber wieder ins zweite Glied gerückt. Ob ihr Vertrag dort verlängert wird, können wir an dieser Stelle schwer beantworten. Bei einem Gang in Liga 2 hätten sie zumindest Chancen, in den Profikader aufzurücken.

 

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