Eintracht Frankfurt: Neuzugang Krisztian Lisztes

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Wie gut stehen die Chancen für Krisztián Lisztes – und kann sich Aurèle Amenda bei dem hohen Angebot in der Defensive durchsetzen? Eintracht Frankfurt Neuzugänge Lisztes und Amenda im Comunio-Check.

Krisztián Lisztes: Hat der Ungar eine Chance gegen SGE-Neuzugang Can utun?

Mittelfeld, Comunio-Marktwert 600.000, kommt von Ferencváros

Position und bisherige Karriere: Der 19-jährige Offensivmann hat noch nicht viel von der Welt gesehen. In der Jugend wechselte er zwischen mehreren Budapester Vereinen, bis er sich im Alter von zwölf Jahren 2017 dem Spitzenklub Ferencváros aus der ungarischen Hauptstadt anschloss. Dort durchlief er alle Jugendabteilungen und kämpfte sich im Alter von 17 Jahren in die erste Elf. Sofort konnte er überzeugen, schoss fünf Tore und gab eine Vorlage in neun Rückrunden-Einsätzen. Dann verpflichtete Eintracht Frankfurt ihn im Sommer 2023, er blieb jedoch noch ein Jahr.

Dabei agiert Lisztes auf allen Offensivpositionen – wo er eben gebraucht wird. Der Rechtsfuß ist am ehesten als Linksaußen und linker Halbraumspieler auf einer Doppel-10 zuhause – doch auch Solo-10, Rechtsaußen oder Sturmspitze sind in seinem Repertoire.

Situation: Lisztes übernahm bei Ferencváros eigentlich dieselbe Rolle, die Can Uzun beim 1. FC Nürnberg spielte. Doch anders als beim zweiten SGE-Neuzugang für die Offensive stagnierte Lisztes‘ Entwicklung in der abgelaufenen Saison nach dem Transfer. Die ersten Gerüchte über mögliche Leihgeschäfte werden laut, doch zunächst soll er sich in der Vorbereitung zeigen dürfen. Dort konkurriert er wohl mit eben Uzun und dem Vorjahres-Neuzugang Farès Chaibi um die Linksaußen-Position.

Marktwert und Entwicklung: Krisztián Lisztes stieg mit gerade einmal einer Million in den Comunio-Markt ein, doch die schwierige Perspektive und die Leih-Gerüchte bremsten seine Entwicklung früh aus. Nach einem Spitzen-Marktwert von 1,32 Millionen ging es bergab, nochmal kurz nach oben und seit längerem nun steil in Richtung Mindestmarktwert. Hier wird die Vorbereitung spannend sein: Kann er sich wirklich beweisen und zu einem Kaderkandidaten spielen, ist seine Torgefahr auch für Comunio-Manager einiges wert. Bleibt er Reservist oder wird verliehen, bringt er natürlich wenig.

 

Eintracht Frankfurt: Aurèle Amenda soll die Defensive stärken

Abwehr, Comunio-Marktwert 2.380.000, kommt von den BSC Young Boys

Position und bisherige Karriere: Ähnlich wie Lisztes kam auch der 20-jährige Aurèle Amenda noch nicht viel herum. Seit 2014 spielt er für die Jugend des Berner Klubs BSC Young Boys, durchlief diverse Teams und debütierte im Februar 2022. Innerhalb der Saison 2022/23 kämpfte er sich vom Tribünenwärmer zum Stammspieler und sammelte abgelaufene Saison 32 Einsätze über verschiedene Wettbewerbe. Häufig pausierte er in der Liga, wenn er unter der Woche in einem anderen Wettbewerb im Einsatz war. Im Winter verpflichtete ihn dann Eintracht Frankfurt, verlieh ihn aber für die Rückrunde direkt wieder zurück, weil die Young Boys keinen Ersatz für ihn fanden.

Amenda ist 1,97m groß und Defensivspieler – klar: Er ist in der Innenverteidigung zuhause. Dabei bringt der Schweizer Juniorennationalspieler wenig Flexibilität mit. Nicht einmal spielte er bei Bern als Außenverteidiger.

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Situation: Nominell ist die Abwehrzentrale der SGE eigentlich gut besetzt – der möglicherweise neue Kapitän Robin Koch ist gesetzt. Sollte er bleiben, spielt auch Willian Pacho sicher. Dazu erhebt Tuta einen Stammplatz-Anspruch. In einer Viererkette, die nach der Sommerpause strikt gespielt werden soll, ist da wenig Platz für Amenda.

Doch Tuta wird voraussichtlich als Rechtsverteidiger starten – und auch Pacho könnte auf die linke Defensivseite ausweichen, sodass Amenda mit Koch zusammen die Zentrale bildet. Amenda konkurriert also viel mehr mit diversen Außenverteidigern (Aurélio Buta rechts, Niels Nkounkou, Nathaniel Brown und Philipp Max links) um Spielzeit – und vielleicht geht Pacho noch. Dann würde die SGE zwar nachlegen, aber auch der neue Linksfuß-IV müsste sich erst einmal durchsetzen.

Marktwert und Entwicklung: Die Perspektive bei Amenda ist also besser als bei Lisztes – und deshalb stieg er auch mit 4,5 Millionen ein. Der Marktwertverlauf ist allerdings ähnlich. Er stieg kurz und fiel weit. Auch weil er zuletzt angeschlagen war, rechnen ihm Comunio-Spieler wenig Chance aus – das sollten sie aber tun. Denn die Abwehrzentrale Amenda-Koch ist eine echte Möglichkeit für Frankfurt.