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Keine Nation stellt in der Bundesliga so viele Legionäre wie die Schweizer. 26 sind es an der Zahl. Wie haben sie sich 2016/17 geschlagen? Die Topliste von Sommer bis Seferovic.
Sommer vor Hitz und Bürki
Was die Schweiz nicht hat ist ein Torwart-Problem. Denn in der Rangliste der Schweizer stehen bei Comunio 2016/17 die drei Nationaltorhüter ganz oben: Yann Sommer hat als Einziger eine dreistellige Punktzahl (100), gefolgt von Augsburgs Marwin Hitz (92) und Dortmunds Roman Bürki (74). Mit Leipzigs Fabio Coltorti und Diego Benaglio sind sogar noch weitere Torwächter dabei, Coltorti durfte jedoch nur einmal RBL-Stammkeeper Peter Gulasci vertreten und blieb somit bei 2 Zählern stehen. Zu Benaglio später mehr.
Zuber ist bester Feldspieler
Als bester Feldspieler hat sich Hoffenheims Dauerbrenner Steven Zuber hervorgetan. Er teilt sich mit 74 Punkten den 3. Platz mit Roman Bürki. Dahinter folgt auch schon die erste Überraschung: Ingolstadts Florent Hadergjonaj (55) ist noch nicht einmal schweizer Nationalspieler, was sich aber bald ändern dürfte.
Die Top-Elf des 32. Spieltags
Rafinha (FC Bayern München): 8 Punkte | Nicht Philipp Lahm, sondern Rafinha bekleidete die Rechtsverteidiger-Position im vorletzten Heimspiel der Saison. Der Brasilianer spielte auffällig, hatte am Ende 92 Ballkontakte, eine Passquote von 86 Prozent und vier Torschussvorlagen in der Statistik stehen. Bildquelle: Imago
Auf Platz 6 und 7 kommt die Wolfsburger Fraktion um Diego Benaglio (46) und Ricardo Rodriguez (42). Für beide lief die Saison aber insgesamt enttäuschend. Benaglio verlor sowohl unter Ismael als auch unter Jonker seinen Stammplatz, Rodriguez musste meist auf der ungeliebten Innenverteidiger-Position aushelfen und hatte mit vielen Verletzungsproblemen zu kämpfen.
Mal Licht, mal Schatten: Elvedi, Frei und Stocker
Im Mittelfeld positionieren sich Gladbachs Nico Elvedi (34), der Mainzer Fabian Frei (32), und Valentin Stocker (20). Alle drei konnten sich keinen klaren Stammplatz erobern. Der erst 20-Jährige Elvedi besitzt definitiv noch am meisten Potenzial dieses Trios. Stocker hat wenigstens in der Rückrunde gelegentlich angedeutet, zu was er im Stande ist. Frei blieb seit seiner Verpflichtung in Mainz stets unter seinen Möglichkeiten.
Dann gehen aber die schon die Enttäuschungen los. Und derer gibt es aus der Alpenrepublik doch recht viele in dieser Saison. Pirmin Schwegler (16) darf in einer großartigen Hoffenheimer Saison zweifelsohne zu den großen Verlieren gezählt werden. Breel Embolo (16) ist auf Schalke zwar ein großes Versprechen, fiel aber seit dem 8. Spieltag mit einem Wadenbeinbruch aus. Frankfurts Shani Tarashaj war entweder verletzt oder Bankdrücker, kommt bei seinen 13 Einsätzen aber immerhin noch auf 13 Punkte.
Unterirdirsch: Djourou und Seferovic
Dann wird es aber richtig finster: Admir Mehmedi steht mit seinen 5 Punkten irgendwie sinnbildlich für die Leverkusener Katastrophen-Saison. Sieben Mal hagelte es bei ihm Minus. Gleich sieben Schweizer blieben bei Null stehen: Dazu gehört Fabian Schär, der es bei Hoffenheim nicht mal mehr in den Kader schafft, auch Werders Ulisses Garcia und Josip Drmic konnten in ihren wenigen Einsätzen nicht überzeugen. Djibril Sow (Gladbach), Andreas Hirzel (HSV) Vincent Sierro (Freiburg) und Gregor Kobel (Hoffenheim) spielten entweder gar nicht oder nur weniger Minuten.
Bleiben noch die zwei auf den letzten Plätzen: Und hier kann man durchaus von Katastrophen sprechen: Johan Djourou (-6) ist zwar im Schweizer Nationalteam gesetzt, beim HSV spielt er jedoch längst keine Rolle mehr, spätestens seit seinem Gisdol-kritischen Interview in der Schweizer Presse. Inzwischen ist er sogar in die Hamburger Reserve abgeschoben.
Es geht aber noch schlimmer: Haris Seferovic bringt es bei 23 bewerteten Einsätzen auf unglaubliche zehn Minuspunkte. Muss man erstmal schaffen, bei einem Team, das über weite Strecken um Europa mitspielte. Seine Zeit dürfte bei Frankfurt wohl demnächst zu Ende sein.