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Was hat uns diese Länderspielpause eigentlich gebracht – außer ein Wochenende ohne Bundesliga? Das DFB-Team rehabilitiert sich mit ganz, ganz kleinen Schritten nach der größten WM-Blamage der deutschen Geschichte, Joshua Kimmich ist ab sofort der Retter des Abendlandes und Dänemark hat gar keine so schlechte Futsal-Mannschaft.
Die spinnen doch die Dänen
Da streiten sich die dänische Nationalmannschaft und der Verband um Werbeverträge, so dass die kickenden Jungs einfach streiken. Und was macht der dänische Verband? Der nominiert für das Freundschaftsspiel gegen Slowakei einfach Drittligakicker und Futsal-Nationalspieler.
Am Ende verlor Danish Dynamite lediglich mit 0:3. Was entweder bedeutet, dass die Dänen eine echt gute dritte Liga haben oder dass die Futsal-Jungs doch tatsächlich auch kicken können. „Das war eine starke Leistung“, sagte Stürmer Christian Offenberg im dänischen Fernsehen: „0:3 ist ein sehr ordentliches Ergebnis.“
Offenberg hätte an diesem Wochenende eigentlich für Boldklubben Avarta im Pokal antreten müssen, zog dann aber doch die Nationalmannschaft vor. Löblich.
Kurios war zuvor allerdings, dass Pione Sisto, der Flügelflitzer der Dänen im Dienste von Celta Vigo von dem Streik nichts mit bekam und am Flughafen in Wien zum Abflug in die Slowakei auf seine Teamkollegen wartete. Vergeblich. „Ich habe in den letzten Tagen zahlreiche Nachrichten bekommen, ich habe sie nicht alle gelesen“, erklärte der 23-Jährige gegenüber TV3.
Zwei Bundesligaprofis reisen verletzt von ihrem Nationalteam ab, zwei wurden aus dem Kader geworfen: International war einiges los. Wir fassen zusammen, was am Wochenende passiert ist.
weiterlesen...Kampl ist richtig sauer
Gar kein Bock mehr auf Nationalmannschaft hatte Kevin Kampl nach dem 1:2 zum Auftakt der Nations League seiner Slowenen gegen Bulgarien. Der Grund: Der RB-Star wurde von den bösen Bulgaren nur getreten!
„Ich konnte am Ende nicht mehr rennen. Und der Schiedsrichter hat einfach nur zugesehen“, sagte er nach dem Spiel. In der 83. Minute ließ er sich dann auswechseln und reiste umgehend ab. Für den Klassiker gegen Zypern stand er dann nicht mehr zur Verfügung.
Josh ist wie Phippsi – nur krasser
Was wurde zuletzt nicht alles geredet. Joachim Löw steinigte sich in München auf der ersten großen PK nach dem desaströsen WM-Aus fast schon selbst („Das war fast schon arrogant von mir“), Oliver Bierhoff bewies in seiner WM-Aufarbeitung, dass er als Manager des DFB noch ganz nah an der Basis ist („Ich muss dass mit unseren Steakholdern besprechen“) und Reinhard Grindel zeigte, dass er die deutsche Fan-Kultur aufgesaugt hat wie kein anderer („Ich halte das Risiko, dass wir bei dem Länderspiel ein Desaster erleben und dies kurz vor der Euro-Vergabe negative Auswirkungen hat, einfach für zu hoch, weil für mich die Frankfurter Ultraszene viel zu unberechenbar ist“).
Am Ende gab’s ein ordentliches 0:0 gegen Frankreich und ein verdientes, wenn auch wenig glanzvolles 2:1 gegen Peru. Rein sportlich hat man also die ersten kleinen Schritte aus der WM-Depression gemacht.
Auffällig dabei: Leon Goretzka kann bislang doch nur FC Bayern und Matze Ginter hat gute Chancen auf einen Stammplatz als Rechtsverteidiger, da Joshua Kimmich nun den deutschen Fußball retten soll.
Der 23-Jährige wurde von Löw in beiden Länderspielen auf der Sechs eingesetzt. Zwar ist das Kimmichs erklärte Lieblingsposition, doch bei den Bayern und im DFB-Team spielt er eigentlich Rechtsverteidiger. Erinnert irgendwie an Philipp Lahm vor der WM 2014 – nun umgedreht.
Im Testspiel gegen Peru kann die DFB-Elf nicht überzeugen. Ter Stegen sieht beim Gegentor schlecht aus und ein Debütant hat Licht und Schatten. Ein Ex-Hoffenheimer ist bester Spieler der Partie.
weiterlesen...Damals stellte Pep Lahm ins zentrale Mittelfeld, Löw adaptierte dies und stellte wenig später fest, dass Phippsi als Rechtsverteidiger eine zu große Lücker hinterließ und beorderte den damaligen DFB-Captain wieder zurück.
Kimmich überzeugte in neuer alter Rolle gegen Frankreich und Peru. „Er wird die Lösung sein für die nahe Zukunft“, verrät Löw, „ich war sehr zufrieden damit, wie er diese Rolle interpretiert hat.“ Ob Niko Kovac jetzt auch nachzieht und Rafinha jetzt der Stamm-RV beim Rekordmeister wird?
Zudem feierten Kai Havertz (zwei nicht zu bewertenden Minuten) und Nico Schulz (90 eher ausbaufähige Minuten) ihr Länderspiel-Debüt. Glückwunsch.
Und ansonsten? Ansonsten fehlt dem DFB-Team noch immer ein Knipser/Stürmer der Tore macht – das fiel in beiden Spielen auf. Hoffentlich liest das hier Pierre-Michel Lasogga nicht…
