Fairplay ist im heutigen Profi-Sport enorm wichtig. Aber wer ist die fairste Mannschaft der Bundesliga? Und wer ist laut Comunio der unfairste Spieler? Der Hamburger SV ist im Abstiegskampf zumindest sehr brav.
Die Fairplay-Tabelle bei Comunio, von fair absteigend zu unfair:
(Karten-Gewichtung: Gelb: 1 Punkt, Gelb-Rot: 3 Punkte, Rot: 5 Punkte)
1. FC Bayern München (Gelbe Karten: 35, Gelb-Rote Karten: 0, Rote Karten 0, Gesamtpunkte: 35)
2. Borussia Dortmund (32, 1, 1, 40)
3. Borussia Mönchengladbach (40, 2, 0, 46)
4. Hertha BSC (44, 1, 0, 47)
4. Hamburger SV (44, 1,1 0, 47)
6. Eintracht Braunschweig (44, 2, 0, 50)
7. 1899 Hoffenheim (46, 0, 1, 51)
8. FC Augsburg (49, 0, 1, 54)
8. FC Schalke 04 (38, 2, 2, 54)
10. Eintracht Frankfurt (50, 2, 0, 56)
11. 1. FSV Mainz 05 (42, 0, 3, 57)
12. SC Freigrbug (42, 2, 2, 58)
13. 1. FC Nürnberg (52, 1, 1, 60)
14. VfB Stuttgart (44, 1, 3, 62)
15. Bayer 04 Leverkusen (55, 1, 1, 53)
16. Werder Bremen (55, 2, 1, 66)
17. VfL Wolfsburg (44, 3, 3, 68)
18. Hannover 96 (59, 2, 2, 75)
Tja, selbst in der Fairplay-Tabelle thront der FC Bayern München ganz oben. Hier haben die Super-Bayern allerdings nur fünf Punkte Vorsprung. Aber es ist ja auch irgendwie nur logisch: Wenn man den Ball hat, kann man kein Foul spielen. Gleiches gilt auch für Borussia Dortmund, die sogar noch weniger gelbe Karten kassiert haben in dieser Saison. Dass diese beiden Mannschaften ganz oben in der Fairplay-Tabelle stehen, hätte man sich denken können. Auch der dritte Platz von Borussia Mönchengladbach ist nicht gerade überraschend.
Dagegen wird es auf dem geteilten vierten Platz schon interessanter. Als Aufsteiger spielt Hertha BSC enorm fair – zumindest was die Verteilung von Karten angeht. Normalerweise steht ein Aufsteiger in der Fairplay-Tabelle weiter unten, weil man sich in der neuen Liga erst einmal etwas zurecht finden muss und öfter zu taktischen Fouls, die zwar nicht schlimm sind, aber eben zu einer gelben Karte führen, gezwungen wird.
Das gilt für die Hertha nicht. Denn der Aufsteiger aus der Hauptstadt hat sich sofort in der Bundesliga zurecht gefunden und spielt eine überragende Spielzeit. Zwar ist Eintracht Braunschweig (50 Punkte in der Fairplay-Wertung) ebenfalls oben in der Tabelle zu finden. Das liegt aber wohl eher daran, dass der Aufsteiger die Hinrunde fast total verschlafen hat und mit dem Tempo in der neuen Liga nicht zurecht kam und so nicht einmal richtig in die Zweikämpfe kam.
Die zweite Überraschung ist sicherlich, dass der Hamburger SV auf dem vierten Platz liegt. In der schlechtesten Bundesliga-Saison, in der es nur noch um den Klassenerhalt des Bundesliga-Dinos kommt, erwartet man Einsatz, Wille und Leidenschaft. Aber offenbar hat der HSV, auch wenn zuletzt siegreich, den Abstiegskampf mit seinen Primärtugenden noch nicht angenommen. Das sprichwörtliche Zeichen wird zu selten gesetzt, man versucht es weiterhin spielerisch.
Die top fünf bei den unfairsten* Spielern:
1. Szabolcs Huszti (8, 0, 1, 13)
2. Luiz Gustavo (5, 2, 0, 11)
2. Emir Spahic (6, 0, 1, 11)
4. Granit Zhaka (10, 0, 0, 10)
4. Carlos Zambrano (10, 0, 0, 10)
*unfair bezieht sich nicht auf die Spielweise der Spieler, sondern lediglich auf die gesammelten Punkte nach dem oben beschriebenen Punktesystem für gelbe, gelb-rote und rote Karten.
Besonderes interessant ist dabei der Fakt, dass mit Mirko Slomka derzeit der Ex-Trainer von Hannover 96 an der Seitenlinie beim HSV steht. Und Hannover 96 liegt mit 75 Punkten ganz unten in der Fairplay-Tabelle. Das liegt aber auf Seiten von Hannover 96 wohl auch daran, dass man den laut Comunio-Wertung unfairsten Spieler in seinen Reihen hat: Huszti. Denn bei 22 Einsätzen holte der Ungar acht gelbe und eine rote Karte. Somit generierte Huszti bisher alleine schon 13 Punkte. Topscorer bei den gelb-roten Karten ist dagegen Luiz Gustavo. Bereits zwei Mal musste der Brasilianer den Platz verlassen. Keiner in der Liga hat so viele Platzverweise wie er gesehen. Immerhin: Glatt Rot musste der VfL-Spieler noch nicht sehen.
Ein Spieler, der in den letzten Wochen immer wieder als rustikaler und teilweise unfairer Zweikämpfer dargestellt wurde, ist auf dem vierten Platz der Fairplay-Tabelle bei den Einzelspielern: Carlos Zambrano. In 21 Spielen sah der Innenverteidiger zehn gelbe Karten. Keine Gelb-Rote und keine Rote. Eigentlich nicht ganz so schlimm, oder? Neben Zambrano ist Granit Zhaka von Borussia Mönchengladbach punktgleich auf dem vierten Rang – ebenfalls mit zehn gelben Karten. Und von dem würde man nicht behaupten, dass er unfair spiele, oder?