FCA-Trainer Dirk Schuster mit Neuzugang Takashi Usami

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Das Ende der Ära Weinzierl führt zum Start in die Ära Schuster. Der neue Trainer des FC Augsburg lässt einen anderen Fußball spielen als sein Vorgänger, setzt jedoch auf viele alte Stützen. Der Kadercheck.

In Europa kennen den FC Augsburg inzwischen ein paar Leute, so viel hat Markus Weinzierl erreicht. Aus einer Mannschaft mit Zweitliga-Etat formte der Trainer einen Europa-League-Teilnehmer. Nachdem die letzte Saison mit Platz zwölf endete, sah Weinzierl den Peak erreicht und schloss sich dem FC Schalke 04 an.

Zeitgleich hat Dirk Schuster mit dem SV Darmstadt 98 den Peak Klassenerhalt erreicht und sucht seine neue Herausforderung in Augsburg. In der letzten Saison unterschieden sich die Spielsysteme beider Mannschaften dramatisch, sodass noch unklar ist, wie Schuster agieren lassen wird. Er hat viele Optionen und einen Kader, der größtenteils zusammenbleibt.

Drei Routiniers und zwei mit Vorsprung

Paul Verhaegh, Daniel Baier, Ragnar Klavan – alles Namen, mit denen Comunio-Manager seit vier bzw. fünf Jahren viel Positives verbinden. Auf diese Stützen wird auch Dirk Schuster bauen. Verhaegh ist, sobald er seine Verletzung vollständig auskuriert hat, rechts hinten gesetzt, Daniel Baier soll im Mittelfeldzentrum die Fäden ziehen.

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Schuster sieht Ragnar Klavan als Abwehrchef, hat seinen Namen „rot unterstrichen“, doch ganz gewiss ist die Zukunft des Esten noch nicht. Im Alter von 30 Jahren sieht Klavan seine Chance davonschwimmen, einmal in der Premier League zu spielen. Seinen bis 2017 laufenden Vertrag in Augsburg will er nicht verlängern, ein Angebot aus England soll es bereits geben. Der FCA wird in den nächsten Wochen die wirtschaftlich beste Entscheidung treffen.

Philipp Max und Jeffrey Gouweleeuw haben aktuell beste Chancen, die Viererkette um Klavan und Verhaegh zu komplettieren. Gouweleeuw kämpft mit Jeong-Ho Hong, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Marvin Friedrich um einen Platz, Max mit Konstantinos Stafylidis. Hinter Verhaegh bewerben sich Neuzugang Georg Teigl und Daniel Opare um Einsatzzeit.

Doppelsechs statt One-Man-Show

Jahrelang hat Daniel Baier den Spielgestalter vor der Abwehr gegeben, den einzigen Sechser zwischen zwei Viererreihen. Dirk Schusters bevorzugte Formation ist jedoch ein 4-4-2 mit Doppelsechs. Der Fußballlehrer wird abwägen müssen, wie er Baier einbindet oder ob er seinen Schützling in einem neuen System seiner Stärken beraubt.

Dominik Kohr und Markus Feulner sind neben Baier die einzigen echten Sechser in Augsburgs Reihen. Weitere Kandidaten wären die deutlich offensiveren Ja-Cheol Koo, Jan Moravek und Halil Altintop. Aus der Jugend kommen Marco Schuster und Jan Reinthaler nach. Für den Saisonstart kann von einer Doppelsechs Kohr-Baier ausgegangen werden.

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Flügelzange oder Doppelspitze?

In Darmstadt ließ Schuster zumeist mit einem Wandstürmer und einer hängenden Spitze agieren. Alfred Finnbogason ist nun kein Spielertyp wie Sandro Wagner oder Dominik Stroh-Engel, könnte einen zweiten Mann zur Unterstützung jedoch ebenso gut gebrauchen.

Zehner Ja-Cheol Koo und Raul Bobadilla, der in der Offensive variabel einsetzbar ist, sind die Favoriten für den zweiten Platz im Offensivzentrum. Außenseiterchancen hat Dong-Won Ji, der seit seiner Rückkehr nach Augsburg jedoch nicht in Form kommt. Finnbogasons Ersatz wird wohl nicht Tim Matavz sein, bei dem ein Transfer im Sommer als wahrscheinlich gilt. Hier soll sich der 19-jährige Albian Ajeti aufdrängen, der im Winter aus Basel kam.

Die Spielweise der Flügelspieler, die der FCA im Kader hat, passt zum Großteil eher auf eine 4-3-3-Formation als auf ein 4-4-2. Auch deshalb wird Koo, der beste Augsburger Feldspieler der letzten Saison (100 Comunio-Punkte), wohl hinter Finnbogason gesetzt sein, wenn nicht eine Reihe tiefer. Um die Plätze auf dem Flügel kämpft derweil ein Quartett.

Caiuby sollte keine Probleme haben, seinen Stammplatz zu verteidigen; Neuzugang Takashi Usami ist ein heißer Anwärter auf die linke Seite. Die Alternativen heißen Raul Bobadilla und Tobias Werner; beide sind Leistungsträger der vergangenen Jahre. Werner wäre im Vergleich zu Usami die defensivstärkere Variante und somit ein Mann für das 4-4-2. Shawn Parker wagt nach langer Verletzung einen neuen Angriff, Alexander Esswein wird sich wohl in Richtung Berlin verabschieden.

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