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Es war fast unheimlich, aber seit Jupp Heynckes zurück beim FC Bayern München ist, gelingt dem Ligaprimus auf einmal wieder alles. Neun Spiele, neun Siege – doch am 13. Spieltag hatten die Fohlen etwas dagegen, dass die Heynckes-Elf auch im zehnten Spiel erfolgreich ist. Die erste Niederlage unter dem neuen Trainer ist doch der perfekte Anlass, um die Frage zu stellen, ob es unter Don Jupp neben der Vielzahl an Gewinnern auch Comunio-Verlierer gibt? Eine Analyse vom Comunioblog.
Stand der Marktwerte: 27.11.2017
Zugegeben: Es ist nicht der günstigste Zeitpunkt, um nach Verlierern im Team des Rekordmeisters zu suchen. Schließlich tritt der FCB aktuell mit einer recht dezimierten Truppe (neun Spieler verletzt) an und ist froh über jeden fitten Akteur. Dennoch ließen sich in den vergangenen Wochen ein paar Tendenzen ausmachen, die auch und gerade für Comunio-Manager nicht unbedingt unwichtig sind.
Corentin Tolisso (7.020.000, 46 Punkte, davon 18 unter Heynckes)
Wenn Jupp die Wahl hat, setzt er gerne auf alte Bekannte. Neue haben es also erst einmal schwer unter dem Erfolgscoach. Kein Wunder also, dass Tolisso den Ruf als Verlierer unter Heynckes abbekommen hat. Der Rekord-Neuzugang hat einen Blitzstart unter Ancelotti bei den Münchnern hingelegt – im System von Heynckes kommt der Sechser noch nicht so richtig klar, zumindest wenn er im zentraldefensiven Mittelfeld aufläuft. Allerdings muss Tolissos Einordnung als Verlierer inzwischen wieder ein wenig revidiert werden – er hatte Anlaufschwierigkeiten, kommt inzwischen jedoch immer besser in Fahrt. Sicherlich tragen auch die zahlreichen Verletzungen dazu bei, dass Tolisso mehr Einsatzminuten bekommt.
Besonders auffällig ist der Franzose nicht auf seiner eigentlichen Position, der Sechs, sondern viel mehr auf den Flügeln. In Abwesenheit der etablierten Flügelflitzer Ribery, Robben und Coman zeigte Tolisso, dass er auch diese Position recht gut ausfüllen kann. In der Champions League rückte die 41 Millionen-Verpflichtung beispielsweise für Robben auf den offensiven Flügel und machte ordentlich Alarm – schließlich bereitete er ein Tor durch Lewandowski vor und machte nach schöner Kimmich-Vorarbeit das zweite Tor selbst. Ohne Münchner Verletzungssorgen dürfte Tolisso allerdings immer noch auf der Bank sitzen.
Sebastian Rudy (5.480.000, 32 Punkte, davon 10 unter Heynckes)
Acht Punkte weniger als Coco hat ein weiterer Neuzugang unter Jupp: Sebastian Rudy. Unter Ancelotti spielte sich der Ex-Hoffenheimer überraschend oft in die Startelf und wusste fast immer zu überzeugen. Ganz so überzeugt ist Heynckes offenbar nicht vom Nationalspieler – zumindest kommt Rudy nicht mehr so oft wie unter dem Italiener zum Einsatz und holt dementsprechend auch nicht mehr ganz so viele Comunio-Punkte wie noch am Anfang der Saison.
Javi Martinez ist im defensiven Mittelfeld gesetzt, um den Nebenplatz streiten sich Thiago, Rudy, Tolisso und Vidal. Thiago hätte vermutlich die Nase vorn, ist aufgrund seiner Verletzung jedoch erstmal aus dem Rennen. Aktuell scheint es, als wäre nun der wiedererstarke Vidal auf der Pole Position – das kann sich jedoch schnell wieder ändern. Gegen Gladbach durfte Rudy von Anfang an ran, wurde nach 68 Minuten jedoch mit der Comunio-Note 5 ausgewechselt. Eigenwerbung war das nicht gerade, doch das war der erste Ausrutscher des Nationalspielers – das kann ja jedem mal passieren. Vieles hängt davon ab, wie schnell sich das bayerische Lazarett lichtet.
Die teuersten Abwehrspieler im November
Jerome Boateng (6.360.000, 34 Punkte, davon 14 unter Heynckes)
Punkteschnitt von sieben pro Partie unter Heynckes zeugt jetzt nicht gerade davon, dass Boateng zu den großen Verlierern zählt. Allerdings durfte der Innenverteidiger erst zwei Mal in der Bundesliga ran, seit Jupp wieder auf der Bank sitzt – der Altmeister zählt ausschließlich auf 100 Prozent gesunde Kicker. Aktuell wirken Hummels und Süle einfach spritziger auf dem Rasen und bekommen deshalb den Vorzug. Der Weltmeister muss sich ordentlich strecken, um sich wieder in die erste Elf zu kämpfen.
Neuzugang Süle ist in bestechender Form, gegen den FC Augsburg brachte er etwa jeden einzelnen seiner 66 Pässe zu einem Mitspieler – eine Passquote von 100 Prozent, Wahnsinn! Heynckes spielt am liebsten im 4-2-3-1, sodass kein Platz für drei Innenverteidiger ist – aktuell haben Süle und Hummels die Nase vorn, ein Boateng wird sich aber nicht so einfach als Verlierer geschlagen geben.