Nach drei Spieltagen in der Bundesliga steht der FC Schalke 04 noch immer ohne Sieg da. Zudem ist die Qualifikation zur Champions League in Gefahr. Quo vadis, Königsblau? Ein Kommentar.
Der FC Schalke 04 zählt sich zu den größten und traditionsreichsten Vereinen in Deutschland. Dem muss man zustimmen, immerhin gibt es in der Bundesliga wohl selten eine emotionalere Bindung zwischen Verein und Umfeld.
Doch ebenso wie die schier unendliche Liebe der Fans zum Club gehört zum FC Schalke 04 auch immer eine gehörige Portion Unruhe, Aufregung und Hysterie.
Läuft es einmal nicht, geht in Gelsenkirchen oft der Blick für das Wesentliche verloren. Auf Zeit ausgelegte Konzepte werden über den Haufen geworfen, die Medien potenzieren mit ihrer Berichterstattung die mittlerweile für Schalke bekannte Nervosität.
Schwacher Saisonstart
Gewiss: Aus dem Start in die 51. Bundesliga-Saison lässt sich für die Knappen nicht viel Positives ableiten. Ein Punkt aus drei Partien im Oberhaus stehen einem mickrigen Unentschieden in der Champions-League-Qualifikation gegen PAOK Saloniki gegenüber. Der unmotiviert wirkende Auftritt im DFB-Pokal gegen den Fünftligisten aus Nöttingen rundet das momentane Bild ab.
Mittelfeldakteur Jermaine Jones wollte nach der Niederlage gegen Hannover 96 das Wort „Fehlstart“ nicht in den Mund nehmen: „Wir werden auch wieder gewinnen, man sollte nicht alles zu hoch hängen.“ Doch ist dieser Ansatz nicht genau der Weg in die falsche Richtung?
Talent haben die Schalker im Überfluss, Manager Horst Heldt verdiente sich im Transfersommer eine glatte Eins. In der Euphorie fielen Wörter wie „Bayern-Jäger“ oder „Meisterschaft“.
Draxler redet Klartext
Zwischen Anspruch und Realität klafft seit der Vorbereitung auf Schalke, wie so häufig, eine gewaltige Lücke. Natürlich müssen die Verletzungssorgen oder die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung mit in den gesamten Kontext gesetzt werden.
Allerdings hat der Blick durch die rosarote Brille noch keine erfolgreiche Mannschaft geformt. Julian Draxler, Identifikationsfigur des Vereins, zählte sich und seine Kollegen nach dem Saisonstart an. Der erste Schritt zur Besserung?
„Wir reden jetzt seit Wochen, dass wir hier und da gute Ansätze haben. Dann kann es nicht sein, dass der Trainer uns vor dem Spiel gut einstellt, wir uns viel vornehmen – und dann so einen Grottenkick abliefern wie in der ersten Halbzeit. Da brauchst du keine Ausreden mehr zu suchen.“