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Für den FC Schalke 04 war es eine Saison zum Vergessen. Mit Ach und Krach wurde der Abstieg vermieden, dabei sollte es eigentlich Richtung Champions League gehen. Nun soll eine komplett neue sportliche Leitung den Scherbenhaufen zusammenkehren. Es gibt in jedem Fall genug tun.
Spieler der Saison: Daniel Caligiuri. Der Allrounder war so ziemlich der einzige Spieler, der konstant Form hatte. Caligiuri hat nicht nur die rechte Seite dicht gemacht, sondern auch immer wieder Akzente in der Offensive gesetzt und wichtige Tore geschossen. Sieben waren es ingesamt, dazu fünf Assists und 134 Comunio-Punkte. So langsam könnte mal eine neue Einladung zur Squadra Azzurra folgen.
Enttäuschung der Saison: Sebastian Rudy. Es ist eigentlich unfassbar, was mit Rudy auf Schalke passiert ist. War er bei Hoffenheim noch einer der wichtigsten Spieler, lief er in München zwar nur noch mit, aber das ist erstens schon ganz anderen Spielern passiert und erklärt zweitens auch in keinster Weise den Absturz, den er auf Schalke erlebte. Er war zu keiner Zeit auch nur ansatzweise ein positiver Faktor im Spiel.
Größte Baustelle: Eigentlich gibt es überall Baustellen. Um alles in größter Ausführlichkeit aufzubröseln, müsste man wahrscheinlich ein Buch schreiben. Was Interimstrainer Huub Stevens immer zwischen den Zeilen andeutete, war die fehlende Disziplin innerhalb der Mannschaft. Nicht ohne Grund suspendierte er gleich mehrfach Spieler. Die Zusammensetzung der Mannschaft scheint nicht zu passen und es dürfte nicht leicht sein, diese Fehlplanungen der letzten Jahre schnell zu korrigieren.
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Mögliche Überraschung: Es gab jede Menge Spieler, die bislang deutlich unter ihren Möglichkeiten agiert haben. Rudy natürlich, aber auch Spieler wie Mark Uth und Suat Serdar haben an anderer Stelle schon gezeigt, dass sie deutlich mehr drauf haben. Hier wird es interessant, wie der neue Trainer David Wagner es schafft, das zweifellos vorhandene Potenzial des Kaders auszuschöpfen. Gerade offensiv blieb Schalke viel schuldig – nicht nur in der letzten Saison.
Mögliche Probleme: Spieler wie Nabil Bentaleb oder Amine Harit haben durch die Suspendierungen ihren Marktwert völlig beschädigt. Schalke wird große Probleme haben, diese Spieler loszuwerden. Zudem wurde mal wieder die komplette sportliche Leitung ausgetauscht, bis dort alles zusammenläuft, braucht es Zeit. Zeit hat Schalke aber bei dem nervösen Umfeld eigentlich nie. So könnte der Verein schnell wieder in die Spirale der Vorsaison geraten.
Youngster to watch: Rabbi Matondo. Es war sicher nicht der beste Zeitpunkt für den Youngster, um nach Gelsenkirchen zu wechseln. Der 18-Jährige kam in der Winterpause in ein verunsichertes Team, in dem es auch wohl sonst nicht stimmte. Nach einem halben Jahr Eingewöhnung und quasi einem Neustart für alle besteht die Hoffnung, dass der Waliser nun sein Talent zeigen kann. Mit Trainer Wagner hat er zudem jemanden, der den englischen Fußball kennt. Das ist sicher ein Vorteil.
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Gerüchteküche: Angeblich sind die Schalker an den Düsseldorfern Kaan Ayhan und Dodi Lukebakio dran. Während Innenverteidiger Ayhan aufgrund einer Klausel ein Schnäppchen wäre, müsste man für Lukebakio schon tiefer in die Tasche greifen. Zudem steht laut Der Westen die Verpflichtung von Bernard Tekpetey kurz bevor. Der Angreifer soll per Rückkaufoption vom SC Paderborn kommen.
Auf der Abgangsseite gibt es immer wieder Interesse aus der Serie A an Caligiuri. So sollen Milan, Inter und der AS Rom interessiert sein. Ein Abgang ist aber unwahrscheinlich. Auch Keeper Alexander Nübel, der angeblich vom FC Bayern umworben wird, dürfte mindestens noch ein Jahr bleiben.
Zugänge: Jonas Carls (eigene U23), Fabian Reese (Greuther Fürth, Leihende), Pablo Insua (SD Huesca, Leihende)
Abgänge: Benjamin Goller (Werder Bremen), Sascha Riether (Karriereende), Jeffrey Bruma (VfL Wolfsburg, Leihende)
Sommerfahrplan: Bisher sind keine Termine bekannt.