Foto: ©imago/Uwe Kraft

Der Hamburger SV startete mit zwei Siegen in die neue Saison, doch seitdem ist nicht mehr viel los an der Elbe. Auch der SC Freiburg konnte bislang erst einen Saisonsieg feiern. Davon können der SV Werder Bremen und der 1. FC Köln allerdings nur träumen. Was gibt den vier Schlusslichtern dennoch Hoffnung?

Hamburger SV

Wenn man die Auftritte in den letzten Wochen so anschaut, dann kann mal als HSV-Fans eigentlich nur mit dem Schlimmsten rechnen. Wenig bis Nichts spricht aktuell dafür, dass sich die Hamburger in dieser Spielzeit nicht im Abstiegskampf befinden werden.

Zwar startete man mit zwei Siege gut, allerdings warten die Rothosen seitdem auf einen Sieg. Am Wochenende patzte auch noch Keeper Christian Mathenia, der als einer der wenigen zuletzt Normalform erreicht hatte. Einen Torhüterwechsel (U21-Europamiester Julian Pollersbeck sitzt zähneknirschend auf der Bank) schloss Coach Gisdol aus, weil sich der Herausforderer offenbar auch wenig aufdrängt. „Ich sehe momentan nichts anderes. Mathenia ist unsere Nummer eins“, so Gisdol am Sonntag.

Ein wortwörtlich „kleiner“ Hoffnungsschimmer ist Tatsuya Ito, der schon im Nordderby gegen Werder in der Offensive frischen Wind brachte. Allerdings sorgt diese Personalie intern für Diskussionen. „Es hilft uns nicht weiter, wenn er jedes Mal nach 50 bis 55 Minuten runter muss“, sagte Kapitän Sakai am Samstag: „Das ist kein Bundesliganiveau.“

Gisdol allerdings verteidigt seinen 20-jährigen Youngster: „Ito war lange verletzt, die Bundesliga ist eine große Belastung. Ich bin froh, dass er 55 Minuten spielen kann. Es macht Spaß, ihn auf den Platz zu sehen.“ Da auch der gesetzte Linksaußen Filip Kostic erst von seiner Muskelverletzung wieder zurückkehrte, wird wohl auch in Zukunft zunächst das Job-Sharing-Projekt auf links weiter Bestand haben.

Die Comunio Player to watch 2017/18

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Bayern München: Thomas Müller. In der letzten Saison brauchte er sehr lange, bis er in Form war. Erst im Laufe der Rückrunde erinnerte er an den Müller, dem nicht wenige Experten Weltklasse attestieren. Dennoch war die Saison aus persönlicher Sicht nicht zufriedenstellend. Die Torquote war schwach und in den wichtigen Spielen saß er meistens auf der Bank. Doch die Vorbereitung nährt die Hoffnung, dass diese Zeit nun vorbei ist. Zumindest zum Start führt kein Weg an Müller vorbei. Er kann nun Argumente schaffen, damit das so bleibt. Foto: imago

SC Freiburg

Eigentlich müsste die Stimmung im Breisgau am Boden sein, immerhin verlor man am Wochenende satt mit 0:5. Allerdings ticken zum einen die Uhren beim Sport-Club etwas anders und zum anderen hieß der Gegner FC Bayern.

Dennoch war auffällig, dass es gerade in der Defensive gegen den Rekordmeister viele Probleme gab. Das war in der Partie gegen den BVB vor einigen Wochen noch anders. Dieses Mal funktionierte die Dreierreihe nicht so wie erhofft. Julian Schuster machte dabei einen auf Franz Beckenbauer und traf im zweiten Spiel hintereinander ins eigene Tor. „Was das angeht, führe ich jetzt die Torschützenliste an, glaube ich“, sagte Schuster süffisant.

Hoffnung macht, dass die Freiburger nun schon die vier Schwergewichte aus Hoffenheim, Leipzig, Dortmund und München gespielt haben. Kommende Woche geht’s gegen die Hertha aus Berlin, die bislang auch noch nicht wirklich überzeugen konnte. Vielleicht gelingt da ja sowas wie ein Befreiungsschlag.

SV Werder Bremen

Aktuell gibt’s natürlich wenige Gründe, die die Werder-Fans hoffnungsvoll stimmen. In der Offensive passt’s nicht, die Defensive ist löchrig und in dieser Saison hat man noch kein einziges Bundesligaspiel gewonnen.

Coach Nouri steht unter Druck, bekommt aber vor der Partie am kommenden Wochenende zunächst noch das Vertrauen ausgesprochen. Sollte man gegen den Effzeh allerdings auch nicht punkten, könnte es das für den Trainer gewesen sein.

„Wir können nicht bis zur Winterpause warten“, macht Baumann klar, „sondern müssen in den nächsten Wochen punkten.“ Mit andern Worten, verliert Werder auch gegen die Kölner, ist Nouri weg.

Die arg defensive Grundausrichtung stößt bei einigen Spielern auf Unverständnis. Auch wenn Thomas Delaney von Nouri schwärmt: „Er ist der beste Trainer, den ich je hatte, wenn es darum geht, Gefühle und Motivation rüberzubringen. Alexander Nouri ist sehr aufgeschlossen, ein Trainer, mit dem Du reden und ehrlich sein kannst.“ Taktisch aber macht das Team nicht das, was der Trainer offenbar fordert.

Mit Max Kruse fehlt ein wichtiger Mann in der Sturmspitze, von Fin Bartels oder Neuzugang Ishak Belfodil geht aktuell wenig bis keine Torgefahr aus. Was also macht Hoffnung? Bis auf Keeper Pavlenka punktet kein Akteur normal, Abwehrchef Moisander ist mit 12 Zählern der besten Feldspieler. Man kann also nur darauf hoffen, dass mit der absehbaren Kruse-Rückkehr in der Offensive der Knoten platzt. Der Stürmer trainierte am Montag nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder mit dem Ball.

Sonntagsschnäppchen: Posch und andere Überraschungen
Debüt in der Bundesliga und bei Comunio: Stefan Posch von der TSG Hoffenheim

Alle unsere Kauftipps legten bereits von Samstag auf Sonntag an Marktwert zu. Vorerst dürfte es vor allem bei den Debütanten so weiter gehen. Besonders zwei Frankfurter und ein Hoffenheimer besitzen reichlich Luft nach oben.

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1. FC Köln

Sieben Spiele, null Siege, nur drei Treffer erzielt – wo beim Effzeh der Schuh drückt, ist wohl offensichtlich. Anthony Modeste wird in der Domstadt sehr vermisst. Vor allem aber gibt es wohl kein Team in der aktuellen Saison, dass so häufig unter dem Videobeweis litt, wie der 1. FC Köln.

Alles hadern bringt aber nichts, zumal Coach Peter Stöger noch fest im Sattel sitzt. Auch wenn der der Saisonstart gänzlich in den Sand gesetzt wurde, so ist die Stimmung zwar nicht herausragend, aber man behält (noch) die Ruhe. Der Glaube in die eigene Stärke ist weiterhin da, auch wenn Rekord-Neuzugang Jhon Cordoba noch mindestens einen Monat ausfällt und mit Sehrou Guirassy der beste Offensivmann der Kölner lediglich acht Zähler geholt hat.

Jetzt steht am Donnerstag erstmal wieder die Europa League an, in der man auch noch sieglos ist. Dort mithelfen kann Claudio Pizarro nicht, aber vielleicht trifft er am Wochenende dann gegen seine alte Liebe…

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