Mit der Europa League wartet eine anstrengende Saison auf Borussia Mönchengladbach. Eine Chance für den Nachwuchs? Einige Fohlen machten bereits im Trainingslager auf sich aufmerksam.
Nico Brandenburger, Mittelfeld, 160.000
Nico Brandenburger ist bereits seit längerem im Kader der Borussia zu finden, für einen Bundesligaeinsatz reichte es bisher allerdings noch nicht. Der gebürtige Berliner kann im defensiven Mittelfeld sowie in der Innenverteidigung eingesetzt werden und durfte in der Vorbereitung einige Testspiele bestreiten. Auch für den erweiterten Kader für die U19-Europameisterschaft qualifizierte sich der 19-jährige, wurde allerdings schlussendlich nicht mit nach Ungarn genommen. Als vielversprechender Vorteil des Youngsters könnte sich seine Flexibilität auf den zentralen Defensiv-Positionen erweisen. Im defensiven Mittelfeld haben im Moment aber Kramer, Xhaka und Nordtveit die Nase vorn, in der Innenverteidigung sind etablierte Kräfte ebenfalls keine Mangelware. Brandenburger wird sich deshalb wohl eher erneut in der Regionalliga-Elf der Borussia wiederfinden.
Mahmoud Dahoud, Mittelfeld, 270.000
Mahmoud Dahoud (oben im Bild) wird in Mönchengladbach schon seit ca. einem Jahr hoch gehandelt. Bereits in der Vorbereitung auf die vergangene Saison machte der damals 17-jährige, unter anderem mit einer starken Leistung gegen Bayern München, auf sich aufmerksam. In der Folge allerdings wurde der Deutsch-Syrer durch eine Knöcheloperation ein halbes Jahr außer Gefecht gesetzt. Im defensiven Mittelfeld scheint er trotz starker Konkurrenz nicht gänzlich außen vor zu sein. Insbesondere von einem möglichen Wechsel Xhakas, an dem italienische Top-Klubs interessiert sein sollen, könnte Dahoud profitieren. Auf lange Sicht dürfte der beidfüßige Stratege auch als Ersatz für Christoph Kramer aufgebaut werden, der 2015 aller Voraussicht nach zurück nach Leverkusen muss. Max Eberl und Lucien Favre halten in jedem Fall viel von der spielintelligenten Kämpfernatur – so kann auch die neue Rückennummer 6 als Indiz für die Wertschätzung des 18-jährigen interpretiert werden. Sollte Mahmoud Dahoud seine gelegentlich auftretende Nervosität ablegen, könnten schon bald die ersten Bundesliga-Minuten in seinem Portfolio stehen.
Marvin Schulz, Mittelfeld, 160.000
Auch Marvin Schulz durfte mit ins Trainingslager und kam zuletzt im Test gegen Stade Rennes (1:0) zum Einsatz. Wie Nico Brandenburger ist er auf den zentralen Defensiv-Positionen einsetzbar und spielte gegen die Franzosen 90 Minuten durch. Zunächst auf der Doppelsechs neben Thorben Marx, nach dem Ausscheiden von Tony Jantschke in der Innenverteidigung. Dennoch wird Schulz mit Blick auf die Bundesliga Geduld haben müssen. Der 19-jährige aus dem eigenen Nachwuchs ist zunächst wieder für die Regionalliga eingeplant.
Marlon Ritter, Sturm, 160.000
Der flexible Offensivspieler, der auch auf der Sechs spielen kann, kommt meistens über die linke Seite. Er war wie Schulz bereits im Winter-Trainingslager dabei und trainiert seitdem mit den Profis. Gespielt allerdings hat der 19-jährige bisher nur in der Regionalliga. Dies dürfte sich, vor allem aufgrund der riesigen Konkurrenz auf den Außenbahnen, auch in naher Zukunft nicht ändern. Auf lange Sicht gesehen, könnte der beidfüßige Youngster, der 2011 aus Essen zur Borussia stieß, durchaus eine Alternative darstellen. Ein Startelf-Einsatz in der nächsten Saison ist aber dennoch relativ unwahrscheinlich. Da Lucien Favre erfahrungsgemäß häufig erst in der Schlussviertelstunde wechselt, ist Ritter deshalb für Comunio eher uninteressant.
Amin Younes, Sturm, 360.000
Amin Younes kam bereits in den letzten drei Spielzeiten in der Bundesliga zum Einsatz. Dabei steigerten sich seine Spielanteile stetig. Stand 2011/12 nur ein Einsatz zu Buche, so waren es in der vorletzten Saison elf und in der vergangenen Saison 14 Spiele. Sein erstes und bisher einziges Bundesliga-Tor erzielte der inzwischen 20-jährige am 23. Spieltag 2012/13 gegen Borussia Dortmund (1:1). Der beidfüßige Wirbelwind wird in Mönchengladbach trotz seiner geringen Körpergröße von 1,68 Meter hoch gehandelt. Allerdings fiel es dem meist als Außenstürmer eingesetzten Younes zuletzt schwer, Spielpraxis in der höchsten deutschen Spielklasse zu erlangen. Kürzlich wurde deshalb mit Fortuna Düsseldorf über ein Leihgeschäft verhandelt, welches sich allerdings vor allem aufgrund der von der Fortuna geforderten Kaufoption zerschlug. Dennoch ist es durchaus möglich, dass der gebürtige Düsseldorfer noch verliehen wird. Zwei Bundesligisten sollen an Younes interessiert sein. Da die Außenpositionen mit Herrmann, Hahn, Hazard und Traoré bereits doppelt besetzt scheinen, sind die Einsatzchancen des U21-Nationalspielers im Vergleich zur letzten Saison eher gesunken.