Foto: © imago images / Kessler Sportfotografie

Auf den Ausfall von Sebastian Rode hat die Eintracht reagiert und mit Kristijan Jakic einen Sechser verpflichtet, der auch bei Comunio interessant sein dürfte.

Position

Kristijan Jakic ist ein zentraler Mittelfeldspieler, der bevorzugt auf der Sechs oder auf der Acht zum Einsatz kommt. In selteneren Fällen hat der 24-Jährige auch schon auf der Zehn agiert, was in Anbetracht der Fülle an Spielern bei Frankfurt aber nicht vorgesehen sein dürfte.

„Er sorgte in Zagreb als alleiniger Sechser im 4-1-4-1 für eine sehr gute physische Präsenz“, sagt Eintracht-Coach Oliver Glasner, der im Kroaten aber „keinen reinen Zerstörer“ sieht, sondern einen Spieler, der „auch sehr gut in der Ballannahme, Ballmitnahme und Spieleröffnung“ ist.

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Bisherige Karriere

Seit 2015 spielt Jakic ununterbrochen in der ersten Liga Kroatiens. Zunächst für seinen Heimatklub RNA Split, später für NK Lokomotiva Zagreb und NK Istra 1961. Im letzten Sommer wechselte er schließlich für 1,2 Millionen Euro zu Dinamo Zagreb. Vor allem 2020/21 stieg sein Marktwert enorm an, war er doch als Schlüsselspieler maßgeblich am Double des kroatischen Meisters beteiligt und drang bis ins Viertelfinale der Europa League vor.

Insgesamt kommt er auf 132 Ligaspiele in Kroatien (7 Tore) und 21 Europapokalspiele (1 Tor). Jakic kann man durchaus als Spätstarter bezeichnen, denn seine Karriere ist erst in den letzten anderthalb Jahren so richtig in Schwung gekommen. Das erklärt auch, dass er bisher noch nicht für die A-Nationalmannschaft der Kroaten gespielt hat. Bis zur U20 wurde er gelegentlich für Jugend-Nationalteams eingeladen.

Nun kommt Jakic für ein Jahr per Leihe nach Frankfurt. Danach greift bei einem Klassenerhalt eine Kaufpflicht von fünf Millionen Euro.

Einstiegsmarktwert

Vier Millionen ist im Vergleich zu anderen Liga-Neuzugängen gar nicht mal wenig für einen Sechser, dennoch konnte der Kroate gleich mal schnell mehr als 1,5 Millionen zulegen.

Situation

Mit diesem Transfer scheint klar zu sein: Sebastian Rode (Knie-OP) wird wohl relativ lange ausfallen. Die Eintracht nutzt bisher nur den schwammigen Begriff „fehlt bis auf Weiteres“. Zuletzt hat Glasner mit einer Doppelsechs bestehend aus Djibril Sow und Ajdin Hrustic agiert. Doch dieses Duo dürfte für die Zentrale insgesamt zu offensiv sein. Jakic hat also beste Chancen, neben einem der beiden als absichernder Sechser zu spielen. Gegen Stuttgart ersetzte er Hrustic bereits nach einer knappen Stunde und machte seine Sache ordentlich.

Stefan Ilsanker ist künftig – so hat es Glasner bestätigt – als Innenverteidiger eingeplant. Und tatsächlich scheint der ewige Makoto Hasebe mit seinen nunmehr 37 Jahren kein Startelfkandidat mehr zu sein. Jakic hat auch deutlich mehr Qualitäten nach vorne als Ilsanker und Hasebe, kommt aber dennoch mit der nötigen Aggressivität daher.

Marktwertentwicklung

Jakic hat gute Chancen, schnell Stammspieler zu werden. Trotzdem ist ein Marktwert jenseits der fünf Millionen dauerhaft absurd für einen solchen Spielertyp, der nur selten selbst ein Tor schießt. Jakic wird also selbst bei einem sehr guten Verlauf an Marktwert verlieren und ist aus diesen Gründen zumindest vorerst nicht zu empfehlen.

In ein paar Wochen lohnt es sich dann aber gewiss noch einmal, ein Preis-Leistungs-Check zu machen. Zumindest bis zur Winterpause könnte Jakic dann – so unserer Meinung – ein mehr als solider Punktelieferant sein. Zumindest bis Sebastian Rode wieder zurückkehrt.

 

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