Foto: © imago/Bernd König
Mit Bartosz Kapustka hat der SC Freiburg endlich den ersten Neuzugang für die Offensive gefunden. Aber ist der Pole schon so weit, um den Breisgauern direkt weiterhelfen zu können? Comunioblog macht den Check.
Position: Mittelfeld. Der 20-Jährige fühlt sich in der zentralen Position hinter den Spitzen am wohlsten, kann aber auch im linken oder rechten Mittelfeld spielen. Im Freiburger System kommt Kapustka daher wohl für die offensiven Halbpositionen in Frage, die die Abgänge Vincenzo Grifo und Maximilian Philipp in erster Linie inne hatten.
Bisherige Karriere: Kapustka wechselte 2012 in die Jugendakademie von Cracovia Krakau. Dort feierte er auch im März 2014 sein Debüt in der polnischen ersten Liga. Ab dem zehnten Spieltag der Folgesaison kam er dann fast durchgehend zum Einsatz. Insgesamt gelangen ihm in 65 Spielen für Krakau acht Tore und zwölf Vorlagen.
Seine Leistungen waren so überzeugend, dass er bereits als 18-Jähriger für die polnische Nationalmannschaft debütierte und auch bei der Euro2016 viermal zum Einsatz kam. Nach der EM wagte er dann den Schritt zum damaligen englischen Meister Leicester City.
Dort kam er aber nie in der Premier League zum Einsatz, sondern musste sich mit Einsätzen in der zweiten Mannschaft und den Pokalwettbewerbe zufrieden geben. Es war der erste Knick in der bisher so steilen Karriere des Talents.
Die zehn besten Freiburger der Saison 16/17
Einstiegsmarktwert: 2,5 Millionen. Damit ist Kapustka nach Janik Haberer der zweitteuerste Mittelfeldspieler der Freiburger. Da aber nicht klar ist, ob der Pole schon bereit ist, um in einer starken Liga zu bestehen, ist der Wert eher human gewählt. Nach seinem misslungenem Intermezzo in der Premier League bleiben einfach ein paar Zweifel.
Situation: Freiburg ist das richtige Pflaster, um seine Karriere wieder in Schwung zu bringen. Der Klub ist bekannt dafür, Talente entsprechend zu entwickeln. Der Druck ist längst nicht so hoch wie anderswo. In der jetzigen Situation ist es die Konkurrenz auch nicht. Freiburg wird natürlich noch was machen, aber Kapustka hat außerordentlich gute Chancen auf einen Stammplatz, sollte die Eingewöhnung reibungslos ablaufen.
Mit Rafal Gikiewicz hat er zudem einen Landsmann im Kader, der ihm dabei unterstützen wird. Kapustka dürfte eine der Positionen übernehmen, die Grifo oder Philipp hinterlassen haben. Als einzige Konkurrenten stehen bislang Haberer und Onur Bulut im Kader. Die Aussichten sind also wirklich gut.
Marktwertpotenzial: Kapustka könnte ein Schnäppchen sein. Sein Talent ist groß, jetzt ist die Frage, ob er das auch in einer großen Liga unter Beweis stellen kann. Sollte das funktionieren, dürfte sich sein Marktwert dauerhaft über dem Einstiegswert bewegen. Am Anfang wird er ohnehin steigen, aber nicht so pervers wie die Neuzugänge der Spitzenteams.