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Der SC Freiburg hat einen Spieler von Real Madrid verpflichtet. Gut, Philipp Lienhart kam zwar meist nur in der 2. Mannschaft zum Einsatz, dennoch soll Zinedine Zidane ein Fan von ihm sein. Doch was kann der Österreicher? Comunioblog macht den Check.
Position: Abwehr. Lienhart ist gelernter Innenverteidiger, kann aber auch auf der Sechs spielen. Der Nationaltrainer der österreichischen U21 erklärte unlängst gegenüber „SPOX.com„: ”Er ist nicht der allergrößte Verteidiger. Dennoch ist er kopfballstark und hat eine sehr gute Schnelligkeit. Das führt dazu, dass eine Mannschaft mit ihm sehr hoch verteidigen kann. Er läuft sehr viele Bälle ab und braucht wenige Fouls.” Klingt doch sehr nach einem geeigneten Mann für den Sport-Club.
Bisherige Karriere: Bis zu seinem 18. Lebensjahr kickte Lienhart für Rapid Wien, wo er alle Jugendmannschaften durchlief. Durch verletzungsbedingte Ausfälle wurde er 2014 für die U19-EM in Ungarn nominiert, wo er begeistern konnte und das Interesse von Real Madrid weckte.
Eigentlich war bis dahin gar nicht klar, ob er überhaupt Fußballprofi werden wolle. Lienhart absolvierte nebenbei eine Ausbildung zum Bürokaufmann, aber als die Königlichen anfragten, war klar, dass er den Schritt gehen musste.
„Ich war geschockt, als ich vom Interesse von Real Madrid gehört habe. Ich konnte es nicht glauben. Am Anfang hat mir das kaum jemand geglaubt, als ich es erzählt habe“, erinnert sich Lienhart bei “Laola1”.
Nachdem er bei den Königlichen in der Jugend Erfahrungen in der Youth League sammeln konnte, wurde zum festen Bestandteil der zweiten Mannschaft von Real, die in der 3. spanischen Liga spielt. Im Pokal gegen den FC Cadi wurde er zum ersten Österreicher, der in einem Pflichtspiel für A-Team von Real Madrid auflief.
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Einstiegsmarktwert: Mit einem Marktwert von 2,5 Millionen reiht sich Lienhart neben seinen Konkurrenten Marc-Oliver Kempf (2,47 Mio.) und Caglar Söyüncü (2,68 Mio.) ein. Lediglich die Stürmer Nils Petersen und Florian Niederlechner und U21-Held Janik Haberer sind noch teurer. Keeper Schwolow bewegt sich bislang in ähnlichen Sphären.
Situation: Auf den ersten Blick hat der SC eigentlich keinen Bedarf auf der Innenverteidigerposition. Mit Söyüncü und U21-Europameister Kempf hat Trainer Streich zwei etablierte und talentierte Männer für das Abwehrzentrum.
Allerdings spielen die Freiburger kommende Saison international, weshalb der Kader auch in der Breite verstärkt werden muss. Zudem sind Kempf und Söyüncü noch jung und unterliegen daher der einen oder anderen Leistungsschwankung.
Vor allem der Türke hatte in der vergangenen Spielzeit den einen oder anderen Aussetzer. Mit Georg Niedermeier und Manuel Guide stehen zwei erfahrenere Jungs im Kader, die allerdings nicht die Klasse von Lienhart besitzen. So wurde der Youngster von Zidane für den erweiterten Kader für das CL-Finale gegen Juventus Turin berufen.
Außerdem gilt der Österreicher auch als Vorgriff auf die neue Saison, sollte man sich mit Kempf nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen können. Kempf geht in sein letztes Vertragsjahr in Freiburg.
Marktwertpotenzial: Zwischen absolutem high rate und 160.000, letztlich ist bei Lienhart alles drin. Die spanische 3. Liga hat man jetzt nicht zwingend auf dem Schirm, zudem ist der spanische Fußball jetzt nicht zwingend dafür bekannt, Abwehrkoryphäen zu generieren. Vielleicht sollte man noch einen Moment warten und schauen, wir er sich in den nächsten Wochen so anstellt – und dann zuschlagen.