In den Annalen von Comunio sind sie Legenden: Die zehn punktbesten Spieler aller Zeiten! Wir stellen die teilweise überraschende Auswahl vor. Mit dabei ist beispielsweise ein aktueller Augsburger.
Platz 10: Timo Hildebrand, 1008 Punkte
Der derzeit beim FC Schalke 04 aktive Torwart kommt auf insgesamt 281 Spiele in der Bundesliga. Den Großteil davon natürlich in seiner Zeit von 1999 bis 2007 beim VfB Stuttgart. In seiner letzten Saison im Trikot der Schwaben, 2006/2007, gewann er als Vizekapitän die Deutsche Meisterschaft und stand außerdem im Finale des DFB-Pokals. Schon im Laufe der Saison war klar geworden, dass Hildebrand den Verein verlassen wird. Er sollte mit großen Ambitionen zum FC Valencia wechseln. Dort erlebte er allerdings eine schwere Zeit und kehrte nach Deutschland zur TSG 1899 Hoffenheim zurück. Inzwischen spielt Hildebrand, der von 210 bis 2011 (0 Ligaeinsätze) bei Sporting Lissabon unter Vertrag stand, beim FC Schalke 04 und hat sich dort als Nummer eins durchgesetzt.
Den Großteil seiner 1008 Comunio-Punkte konnte Hildebrand in den letzten Jahren seiner Stuttgarter Zeit sammeln. Vor allem in den beiden Spielzeiten 2002/2003 und 2003/2004 hinweg hielt er überragend. Saisonübergreifend bliebd Hildebrand 884 Bundesliga-Minuten ohne Gegentor und konnte damit den von Oliver Kahn aufgestellten Rekord einstellen. Zwischen 2004 und 2007 kam der inzwischen 34-Jährige auf sieben Länderspiele für Deutschland. Bei der WM 2006 im eigenen Land war Hildebrand der einzige Spieler in Deutschlands Kader, der zu keinem Einsatz kam.
Platz 9: Lucio, 1015 Punkte
Er war für seine robuste Art, seinen unbändigen Einsatz und seine spektakulären Offensiv-Dribblings bekannt: Lucimar da Silva Ferreira, genannt Lucio. Der Brasilianer der von 2001 bis 2004 im Diensten von Bayer 04 Leverkusen auf 92 Bundesliga (und immerhin 15 Tore) sowie von 2004 bis 2009 für den FC Bayern München 144 Mal die Fußballschuhe schnürte (7 Tore), war ein prägender Spieler der 2000er Jahre in der Bundesliga. Insgesamt drei Deutsche Meisterschaften sowie drei DFB-Pokalsiege durfte der Brasilianer mit dem FCB feiern. 2001 hatte er im Trikot von Bayer 04 allerdings eine tragische Saison. In der Bundesliga wurde man nur Zweiter und auch im Champions-League-Finale zog man den Kürzeren. Während seiner Zeit im Rheinland reifte der oft stürmische Abwehrspieler spielerisch und persönlich. 2004 kam dann der Wechsel zum deutschen Rekordmeister für 8,5 Millionen Euro.
Bei den Bayern war er hinter Oliver Kahn und später Mark van Bommel stets Vizekapitän. Auf und neben dem Platz strahlte der fast 1,90m große Innenverteidiger eine ungeheure Ausstrahlung aus. Nach einem Zerwürfnis mit Bayern-Coach Louis van Gaal folgte der Wechsel nach Italien in die Serie A zu Inter Mailand. Gleich in seiner ersten Saison für die Mailander erreichte er das Champions-League-Finale – und gewann gegen seine Ex-Kollegen aus München den Henkelpott. Seit diesem Jahr spielt Lucio wieder in Brasilien beim FC Sao Paulo. Für die Selecao lief Lucio übrigens 105 Mal auf und konnte 2002 als fester Bestandteil der Mannschaft den Weltmeistertitel erringen.
Platz 8: Franck Ribery, 1023 Punkte
Unglaubliche sechs Jahre steht Franck Ribery inzwischen für den FC Bayern München auf dem Spielfeld. Von Olympique Marseille kam der 30-jährige Franzose als kleines Enfant Terrible an die Isar gewechselt. Inzwischen ist Ribery nicht nur in bestechlicher Form, sondern auch eine Führungspersönlichkeit im Mannschaftsgefüge des FCB und Liebling der Fans. In 152 Meisterschaftsspielen erzielte der dribbelstarke Linksaußen bislang 50 Tore. Drei Deutsche Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiege hat der Franzose bisher mit den Bayern gesammelt. Dieses Jahr wird eine Meisterschaft und vermutlich ein Pokaltitel dazu kommen.
Lediglich in der Champions League gelang Ribery noch nicht der ganz große Wurf. Sowohl 2010 als auch 2012 stand er zwar mit dem Rekordmeister im Finale, ein Titel sollte aber nicht herausspringen – was sich in diesem Jahr auch ändern könnte. 2010 fehlte er sogar gänzlich im Finale, weil er im Halbfinale eine Rote Karte gesehen hatte und gesperrt war. Die aktuelle Saison gehört vermutlich zu seiner besten in Deutschland. Er sammelt fleißig Punkte und spielt auf der linken Seite brillant. Da Ribery erst 30 Jahre als ist und sich nach eigener Auskunft noch wahnsinnig fit fühle, wird er allerdings im Top ten ranking vermutlich noch ein paar Plätze in den nächsten Jahren aufsteigen.
Platz 7: Simon Jentzsch, 1034 Punkte
Einen Platz vor Ribery liegt… Simon Jentzsch! Der aktuelle Spieler des FC Augsburg steht tatsächlich auf Platz sieben der punktbesten Comunio-Spieler aller Zeiten. Der gebürtige Düsseldorfer stand erstmals 2003 im Kader eines Bundesligisten. Vom Karlsruher SC wechselte der kernige Jentzsch zum VfL Wolfsburg. Mit guten Leistungen erspielte er sich den Platz als Nummer eins. Insgesamt 142 kam Jentzsch bei den Wölfen zum Einsatz. Aber bereits vor der Saison 2007/2008 wurde der Keeper von Felix Magath ausgemustert. Diego Benaglio übernahm. Dann ging Jentzsch 2009 zuerst in die 2. Liga zum FC Augsburg, stieg aber bereits 2011 wieder in die erste Liga auf. Lange Zeit war Simon Jentzsch die unumstrittene Nummer eins beim FCA. Doch durch viele kleine Verletzungen zurückgeworfen, musste er seinen Stammplatz im Laufe der jetzigen Saison abgeben.
Aber wie kommt es, dass Simon Jentzsch auf Platz sieben der punktbesten Comunio-Spieler aller Zeiten liegt? Vor Ribery, Schweinsteiger oder Lahm? Ganz einfach: Da er für defensivschwache und vom Abstieg bedrohte Mannschaften spielte, bekam er natürlich dementsprechend viele Möglichkeiten pro Spiel, um sich auszuzeichnen. Jentzsch war und ist zweifelsohne ein starker Torhüter, der eine gute Strafraumbeherrschung besitzt, Verantwortung übernimmt und auch tolle Reflexe zeigen kann. Deswegen bekam er während seiner Zeit als Stammtorhüter nicht nur gute Noten, sondern auch dementsprechend viele Punkte. Es kann ja kein Zufall sein, dass Jentzsch 2004 auf der Asien-Reise der deutschen Nationalmannschaft im Kader stand.
Platz 6: Hans Jörg Butt, 1062 Punkte
Der treffsicherste Torwart der Bundesligageschichte hat sich seinen Platz redlich in der Top ten verdient. Hans Jörg Butt! Insgesamt konnte Butt 26 Elfmeter für Bayer Leverkusen und den FC Bayern München verwandeln. Das sind alleine 78 Punkte. Für einen Torwart eine unglaubliche zusätzliche Punkteausbeute. Und auch im Tor war Butt lange Zeit richtig stark. Vor allem im Trikot des HSV (133 Spiele) und der Werkself (191 Spiele) wusste der gebürtige Oldenburger zu überzeugen. Drei Mal stand Butt im Finale der Champions League. Eine Meisterschaft gewann er (2010 mit dem FCB), drei Mal wurde er Vize-Meister und einmal Pokalsieger.
Butt ist der erste Torhüter der Bayern, dem ein Tor in der regulären Spielzeit gelang (2009 in der Champions League per Elfmeter natürlich gegen Juventus Turin). Auch wegen seiner umgänglichen, lockeren und ehrlichen Art war Butt bei allen Stationen beliebt und geschätzt. Im Mai 2012 bestritt er sein letztes Bundesligaspiel.
Platz 5: Mario Gomez, 1069 Punkte
In der laufenden Spielzeit kommt Mario Gomez nicht über die Rolle des Edeljokers beim FCB hinaus. Das war natürlich auch mal anders. Super Mario erzielte bislang für den VfB Stuttgart und den FC Bayern München 135 Ligatore. 2007 feierte er mit dem VfB seinen ersten Titel: Die Deutsche Meisterschaft. Auch Gomez hatte daran einen großen Anteil. Bis 2009 blieb er seinem VfB treu. Er konnte allerdings bis dato nie die Torjägerkanone gewinnen, war allerdings immer bester deutscher Torjäger in der Bundesliga. Dann kam für rund 35 Millionen Euro der Wechsel zu den Bayern – zum damaligen Zeitpunkt teuerste Verpflichtung des FC Bayern München und gleichzeitig teuerste Transfer innerhalb der Bundesliga. Und auch im Trikot des Rekordmeisters wusste Gomez zu überzeugen. Seine Quote von 72 Toren in 110 Ligaspielen spricht Bände.
Zwar mag Mario Gomez nicht der beweglichste oder grazilste Stürmer sein. Er ist ein echter Mittelstürmer, ein Brecher, eine wahre Nummer 9. Die Tormöglichkeiten, die er bekommt, nutzt er meistens eiskalt aus. Vielen wird allerdings eine Szene von Gomez im Trikot der Nationalmannschaft im Kopf geblieben sein, die ihn oft fälschlicherweise zum Chancentod macht: Während der EM 2008 in Österreich und der Schweiz schaffte er es, den Ball aus wenigen Metern über das leere Tor zu schießen. Das Trauma beendete er allerdings 2011 im selben Stadion, als er einen Ball in eben dieses Tor versenkte.
Platz 4: Torsten Frings, 1091 Punkte
Der gebürtige Würselner, der in der Regionalliga bei Alemannia Aachen ausgebildet wurde, ist bekannt unter dem Spitzenamen Lutscher. Es ist erstaunlich, dass Frings als defensiver Mittelfeldspieler, der oft an der Grenze des Erlaubten spielte, so weit oben im Ranking steht. Doch Frings war für seine Teams nicht nur als Spieler, Abräumer und Defensivstratege wichtig, sondern auch als Persönlichkeit und Leitwolf. Das wirkt sich zwar nicht direkt auf seine Comunio-Punkte aus, dennoch konnte er sein Team mitreißen und motivieren. Frings gab nie auf und das war auch an seinem Spiel zu erkennen und wurde dementsprechend punktetechnisch belohnt. Seine beste Zeit erlebte er beim SV Werder Bremen. Dort spielte er von 1997 bis 2002 (162 Einsätze) und 2005 bis 2011 (164 Einsätze) in der Bundesliga. Zwischenzeitlich schnürte er für Borussia Dortmund und den FC Bayern München die Schuhe.
Insgesamt drei Mal wurde Frings Pokalsieger. Die Meisterschaft konnte er dagegen nur ein einziges Mal gewinnen. Zu Beginn der Saison 2011 wechselte er in die MLS zu Toronto FC. Inzwischen hat Frings seine aktive Karriere beendet. Er wird seinen Trainerschein machen und könnte parallel bei seinem Heimatverein, Alemannia Aachen, als Spieler-Trainer aushelfen.
Platz 3: Marcelo Bordon, 1108 Punkte
Bereits etwas in Vergessenheit geraten ist, wie gut Marcelo Bordon während seiner Zeit beim VfB Stuttgart und Schalke 04 eigentlich war. Der knüppelharte Brasilianer gehört zu den besten Verteidigern des letzten Jahrzehnt in der Bundesliga. Nicht nur in der Defensive war Bordon für seinen Einsatz gefürchtet, sondern auch im gegnerischen Strafraum bei Standardsituationen sowie für seine strammen Freistöße. Einen Titel konnte Bordon allerdings nie erringen. Vier (!) Mal wurde er Vize-Meister, einmal scheiterte er im Finale des DFB-Pokals.
Der Fakt, dass Marcelo Bordon als Innenverteidiger auf Platz drei der punktbesten Bundesliga-Spieler liegt, verdeutlicht einmal mehr, dass zweikampfstarke Verteidiger ihr Geld bei Comunio wert sind. Vor allem, wenn sie (wie Bordon) auch noch torgefährlich sind. Konstant gute Leistung macht sich bezahlt. Das gilt besonders für Defensivspieler.
Platz 2: Claudio Pizarro, 1222 Punkte
Der ewige Claudio. Von 1999 bis 2007 und seit 2008 spielt Pizarro in der Bundesliga. Der Peruaner, der damals für schlappe 1,5 Millionen Euro von Werder Bremen verpflichtet wurde, ist ein unnachahmlicher Torjäger. Vier Deutsche Meisterschaften, vier DFB-Pokalsiege. Pizarro hat in Deutschland alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Außerdem ist Pizarro der beste ausländische Torjäger der Bundesligageschichte. Alleine dieser Titel verdeutlicht, wie regelmäßig Pizarro getroffen und gepunktet hat. Sein Spiel ist durch großen Einsatz geprägt. Er ist ein spielerischer Stürmer, einer, den man auch mal mit dem Rücken zum Tor anspielen kann und der die Bälle für besser postierte Mitspieler ablegt.
Aber nicht nur der Fußball hält im Hause Pizarro Einzug. Ebenso ist er leidenschaftlicher Pferdesport-Fan. Gemeinsam mit seinem Ex-Mitspieler Tim Borowski besitzt Pizarro ein Rennpferd mit dem klangvollen Namen Black Arrow.
Platz eins: Frank Rost, 1344 Punkte
Tja, kein Torjäger und kein Bayern-Spieler auf Platz eins, sondern Frank Rost. Das mag zuerst etwas verwundern, aber letzten Endes macht es doch irgendwie Sinn. 426 Bundesligaspiele bestritt Rost für Werder Bremen, Schalke 04 und den Hamburger SV. Er war beinahe immer die unumstrittene Nummer eins. Wusste mit tollen Paraden und ganz viel Leidenschaft nicht nur zu überzeugen, sondern auch gesamte Stadien mitzureißen und zu motivieren. Manchmal schoss er dabei auch über das Ziel hinaus. In der Saison 2007/20808 erhielt Rost die Auszeichnung „Die weiße Weste“ von der ARD für die meisten Spiele ohne Gegentor. Er ist der erste Torwart, dem diese Auszeichnung verliehen wurde.
Außerdem ist sein Tor gegen Hansa Rostock 2002 legendär. In der 90. Minute erzielte er den 3:3-Ausgleich und damit ist Rost der einzige Torwart (neben Jens Lehmann), dem in der Bundesliga ein Treffer aus dem Spiel heraus gelang. Aber nicht nur aus dem Spiel heraus hat Rost seine Abschlussstärke unter Beweis gestellt. Er ist bisher der einzige Torwart, der an der Torwart des aktuellen Sportstudious fünf Treffer erzielen konnte. Bekannt war Rost außerdem immer für sein hitziges Gemüt. Ob er das als Trainer, denn Rost besitzt die A-Trainerlizenz, der Frauenmannschaft des Hamburger SV von 2012 bis 2013 ausleben oder eher unterdrücken musste, ist unbekannt.