Nachdem Comunioblog bereits vier Bundesliga-Neuzugänge vorgestellt hat, folgt heute die Vorstellung von vier weiteren Neuen – und einem Altbekannten, der 2007 deutscher Meister war.

Luca Caldirola (SV Werder Bremen): Für seine 22 Jahre hat der junge Italiener schon viele Profistationen hinter sich: Als Spieler von Inter Mailand wurde er zwischen 2010 und 2013 an Vitesse Arnheim, Brescia Calcio und den AC Cesena verliehen, um Spielpraxis zu erhalten. Caldirola durchlief sämtliche Junioren-Nationalmannschaften, bis er bei der U-21-EM in Israel im letzten Sommer zum Kapitän des italienischen Teams ernannt wurde. Der junge Innenverteidiger gilt als vielversprechendes Talent – genau der richtige, um bei Werder Bremen zum Umbruch beizutragen. Etwas mehr als zwei Millionen Euro überwies Manager Thomas Eichin an die Nerazurri, um Caldirola als Ersatz für den abgewanderten Sokratis an die Weser zu locken – eine mit viel Druck verbundene Aufgabe. Bislang macht Caldirola noch nicht den sichersten Eindruck: Während sein Aufbauspiel schon sehr gut ist, weist er noch Schwächen im Zweikampfverhalten und in der Antizipation auf. Aller Anfang ist schwer, Comunio-User scheinen nach anfänglichen Erwartungen auch etwas abgeschreckt: Sein Marktwert sank auf weniger als 3 Millionen Euro, Tendenz weiter fallend. Aktuell wäre er bei Comunio ein mit Risiko verbundener Kauf.

Josip Drmic (1. FC Nürnberg): Eigentlich war die Kaderplanung des FCN bereits abgeschlossen, als die Pressekonferenz mit Emmanuel Pogatetz stattfand. Martin Bader erwähnte jedoch, dass es noch einen Spieler gebe, den man gerne noch unter Vertrag nehmen würde. Nur kurze Zeit später bezahlte man etwa drei Millionen Euro an den FC Zürich, um den Flügelstürmer Josip Drmic zu verpflichten. Der 20-jährige spielte eine vielversprechende Saison in der Schweizer Liga: In der Rückrunde gelangen ihm zehn Treffer in 17 Spielen. Dazu kommt, dass er sowohl auf den Flügeln als auch im Sturmzentrum einsetzbar ist – die besten Spiele bestritt er auf der Linksaußen-Position, wo beim „Club“ derzeit Alexander Esswein spielt. Vieles sieht nach einem Duell zwischen den beiden aus, das bislang noch nicht entschieden ist; die Vorbereitung hat hierbei ebenfalls noch keine Tendenz offenbart. Trotz seiner Fähigkeiten muss sich Drmic einen Stammplatz erkämpfen und den Sprung in die Bundesliga schaffen. Für knapp 2,2 Millionen Euro ist er jedenfalls eine interessante Spekulationsanlage für Comunio-Spieler, die sich unter Umständen bezahlt machen könnte.

Roberto Hilbert (Bayer 04 Leverkusen): Inzwischen sind über fünf Jahre vergangen, seit Roberto Hilbert zuletzt ein Länderspiel bestritt. Damals war der Franke 23 Jahre jung und spielte im rechten Mittelfeld. Nach der Meisterschaft 2007 mit dem VfB Stuttgart gelang Hilbert jedoch nicht der internationale Durchbruch – im Gegensatz zu Mitspielern wie Mario Gomez und Sami Khedira. Drei Jahre später zog es ihn in die Türkei zu Besiktas Istanbul, wo er immer häufiger rechts in der Viererkette eingesetzt wurde und eine sehr gute Figur machte. Obwohl er in der letzten Saison in allen Spielen, in denen er nicht gesperrt war, in der Startformation stand, gab es vom Verein keine größeren Versuche, eine Vertragsverlängerung zu generieren. So passte es wie die Faust aufs Auge, als Bayer Leverkusen im Sommer den Abgang von Daniel Carvajal kompensieren musste. Neben dem jungen Italiener Giulio Donati wollte man eine erfahrene Alternative, die der 28-jährige Hilbert darstellt. Er besitzt noch immer die nötige Qualität, um in der Bundesliga mitzuhalten – und inzwischen auch die Erfahrung, den jungen Spielern als Leitfigur dienen zu können. Nicht nur für Leverkusen ist Hilbert eine sinnvolle Verpflichtung: Auch Comunio-Spieler können sich zumindest überlegen, sich den aktuell rund 2,4 Millionen Euro schweren Mann in den Kader zu holen – es besteht jedoch das Risiko, dass Donati den Zweikampf um den Stammplatz für sich entscheidet.

Gelson Fernandes (SC Freiburg): Noch mehr Profistationen als Caldirola und Hilbert hat in dieser Aufzählung nur der Neu-Freiburger Gelson Fernandes durchlaufen: Über Sion, Manchester, Saint-Etienne, Verona, Leicester und Lissabon landete der in Kap Verde geborene Schweizer nun im Breisgau, wo er die Lücke im zentralen Mittelfeld schließen soll, die der nach Bremen abgewanderte Cedric Makiadi hinterlässt. Dass es bei seinen ehemaligen Stationen nicht mit dem Durchbruch geklappt hat, lag teilweise auch daran, dass mehrmals kurz nach seiner Ankunft der Trainer gewechselt wurde; bei Sporting spielten zuletzt auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Nun hat Fernandes in Freiburg die Chance, seine Laufstärke und Spielintelligenz in einem beständigen Umfeld mit einem fest im Sattel sitzenden Trainer unter Beweis zu stellen. Zugute kommt dem SC auch die internationale Erfahrung des schweizer Nationalspielers: Unter seinen 42 Länderspielen ist auch der 1:0-Sieg über Spanien bei der WM 2010, bei dem er das entscheidende Tor schoss. Fernandes ist ein Gewinn für das Team und mit einem Marktwert von weniger als zwei Millionen Euro eine sehr gute Anlage für Comunio-User!

Anthony Modeste (1899 Hoffenheim): Einige kannten den 25-jährigen Franzosen gar nicht, andere nur von seinen Qualitäten bei PES 2011. Das ist nicht allzu überraschend, konnte Modeste bislang ja nur in der Heimat überzeugen – sein halbjähriges Intervall bei den Blackburn Rovers endete torlos. In der letzten Saison gelangen ihm jedoch 15 Tore in der Ligue 1, nur vier weniger als dem Dortmunder Neuzugang Pierre-Emerick Aubameyang. Modeste ist ein großer, wuchtiger und kopfballstarker Strafraumstürmer, der jederzeit eine Gefahr für das gegnerische Tor darstellt. Doch nicht nur seine Offensivqualitäten, die sich größtenteils auf den „Sechzehner“ beschränken, machen ihn zu einer sinnvollen Ergänzung für die Kraichgauer: Mit seiner Aggressivität im Spiel gegen den Ball kann er einen wichtige Rolle in Gisdols Taktikplan spielen, der schnelle Ballgewinne und Umschaltspiel vorsieht. Dass Modeste einschlägt, ist für die Blau-Weißen angesichts der letzten Transferflops in der Offensive (Derdiyok, de Camargo, Joselu, Lakic) sehr wichtig. Einschlagen könnte er auch für Comunio-User: Angesichts eines Marktwerts von 3,5 Millionen Euro wäre ein Kauf nicht ohne Risiko, aber dafür mit großem Potenzial verbunden.