Die Bundesliga hat Pause – erste Strömungen zeichnen sich ab. Comunioblog beleuchtet interessante Fakten und zieht eine kleine Bilanz. 

Zwei-Klassen-Gesellschaft: Hat der deutsche Erfolg der vergangenen Champions-League-Saison auch seine Schattenseiten? Der FC Bayern und Borussia Dortmund gehören zu Europas Elite. Der Weg in der Bundesliga ist bei dieser Leistungsstärke (fast) vorgezeichnet – so auch in dieser Spielzeit. Die Dortmunder haben den besten Bundesligastart ihrer Vereinsgeschichte hingelegt, Pep Guardiolas Mannen sind ungeschlagen Tabellenführer. Die einzige Mannschaft, die bislang mithalten kann, ist Bayer 04 Leverkusen. Betrachtet man allerdings das direkte Duell gegen die Münchner (1:1), ist das Leistungsgefälle zum Teil frappierend. Die Bundesliga wurde in den letzten Jahren vor allem wegen der Leistungsdichte gelobt und geachtet, in den nächsten Jahren droht die Meisterschaft allerdings nur zwischen Bayern und Dortmund ausgemacht zu werden. Von spanischen Verhältnissen ist Deutschland aber noch entfernt, da der Schlüssel für die Verteilung der Fernsehgelder einem solidarischen Grundprinzip folgt und beide Vereine im Verhältnis zu ausländischen Top-Klubs so große Einbußen in Kauf nehmen.

Und sie können es doch: Sieben Spieltage – oder zwei Monate voller Zweifel, ob das eigene Leistungsniveau für das deutsche Oberhaus überhaupt  genügt. Ausgerechnet gegen den Rivalen aus Wolfsburg gelang der ersehnte Befreiungsschlag. Eintracht Braunschweig scheint vorerst angekommen. Vier gesammelte Punkte, der Relegationsplatz und die Nichtabstiegsränge sind wieder in Reichweite. Grund zum Abheben besteht laut Torsten Lieberknecht aber nicht. Demut bleibe oberstes Gebot, sagte Braunschweigs Trainer dem „Sport- und Informationsdienst“. „Aber: Wir haben gesehen, dass wir gewinnen können, wenn jeder eine herausragende Leistung abruft. Der Glaube ist zurück, der Sieg sollte uns Selbstvertrauen geben.“

Back to the roots: Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach. Nach tollen Leistungen in der Bundesliga folgte der gerechte Lohn auf europäischer Bühne. Doch die Doppelbelastung und der schwierige Spagat zwischen notwendiger Investition und finanzieller Vernunft ließen die Leichtigkeit des Seins ein wenig verfliegen. In der laufenden Saison agieren beide aber wieder mit erfrischendem Fußball – die Fakten: 96 grüßt mit 13 Zählern von Platz vier, die Fohlen mit der gleichen Anzahlungen von Platz fünf. Würde Hannover noch die Auswärtsschwäche abstellen, dann…

Er wusste es: Er hatte es vorhergesagt. Als seine Spieler die überragende Saison feierten und die Medien über die coolen Breisgauer berichteten, mahnte Trainer Christian Streich vor der kommenden Spielzeit. Es würde gegen den Abstieg gehen, prophezeite der 48-Jährige. Noch immer kämpft die Mannschaft aufgrund der Umstrukturierungen des Sommers mit Abstimmungsproblemen, in der Bundesliga gab es noch keinen Sieg. Und auch das Abenteuer Europa läuft mit bislang einem Punkt noch nicht nach Plan. Dennoch: Streich genießt die englischen Wochen, sie seien besser als Training. Und auch Kapitän Julian Schuster gewinnt der hohen Belastung Gutes ab: „Da können wir die verkorksten Dinge viel schneller wieder gutmachen und neues Selbstvertrauen tanken.“

Etabliert: Die ersten beiden Jahre im Oberhaus liefen in Augsburg nach Schema-F ab. Die erste Halbserie war verkorkst, in der Rückrunde kam die große Aufholjagd. In dieser Saison scheint das Nervenspiel  (bislang) abgestellt. Zehn Punkte erspielten sich die Fuggerstädter – Trainer Markus Weinzierl schickt Woche für Woche eine taktisch und aggressiv gut eingestellte Mannschaft auf den Platz. Augsburg ist extrem unangenehm zu spielen, auch nach Niederlagen bleibt das Umfeld sachlich und lässt die sportliche Führung in Ruhe arbeiten. Ein viertes Bundesliga-Jahr ist bei konstanter Leistung wahrscheinlich.