Tayfun Korkut war in der Bundesliga bisher nur Experten ein Name. Wie tickt der neue Trainer von Hannover 96? Lob gab es bereits von Bundestrainer Joachim Löw. Der Deutsch-Türke will offensiv und mutig spielen lassen.

Etwas überraschend kam sie dann doch. Die Meldung an Silvester, dass der neue Trainer von Hannover 96 Tayfun Korkut heißt. Viele Bundesliga- und Hannover-Fans mussten sicher erstmal via Google schauen, wer dieser Mann ist, der die 96er wieder in die Erfolgsspur führen soll. Korkut ist 39 Jahre alt, wurde in Stuttgart geboren und zuletzt Co-Trainer der türkischen Nationalmannschaft. Zuvor war er beim VfB Stuttgart, der TSG 1899 Hoffenheim und Real Sociedad San Sebastian in der Jugend aktiv als Trainer. Eine durchaus interessante, wenngleich nicht beeindruckende Trainer-Vita.

Aber die Verpflichtung von Korkut macht durchaus Sinn und entspricht dem momentanen Trend. Denn statt alter, erfahrener Trainer werden junge, hungrige und in der Bundesliga weitesgehend unbekannte Trainer verpflichtet. So auch Korkut, der auf seinen Stationen als Jugendtrainer bewies, dass er junge Talente fördern und formen kann. Außerdem dürfte er mit seiner frischen Art und neuen Einflüssen die Mannschaft von Hannover, die in dieser Saison vor allem in der Offensive erschreckend harmlos ist. Denn die 96-Stürmer haben gemeinsam erst 70 Punkte erspielt.

 

Spanische Einflüsse an der Leine

Bei seiner ersten Station als alleiniger Cheftrainer einer Profimannschaft wird Korkut akribisch am Erfolg arbeiten. „Man muss seine Chancen im Leben nutzen. Und ich werde das mit aller Macht tun“, beschreibt Tayfun Korkut, der in Stuttgart geboren ist. Dabei wird enorm viel Arbeit auf den türkischstämmigen Trainer zukommen. Denn Hannover 96 schaffte es in der gesamten Hinrunde nicht, auch nur einen einzigen Auswärtspunkt zu ergattern. Die Qualitäten der Saisons, in denen sich die Roten für die Europa League qualifzieren konnten, nämlich schnelles Umschaltspiel und eine enorm hohe Chancenverwertung, scheinen plötzlich verpufft zu sein.

Die Mängel der Mannschaft waren in den letzten Wochen offensichtlich„, gesteht auch 96-Boss Martin Kind. Korkut, der lange in Spanien hospitierte, steht eben für diese Eigenschaften und will der Mannschaft ein frisches Gesicht verschaffen. Offenen, attraktiven Fußball will Korkut spielen lassen. „Ich möchte eine mutige, zielstrebige, aktive Mannschaft sehen. Ich will Solidarität in der Mannschaft sehen. Wenn wir das hinbekommen, können wir erfolgreich sein“, so Korkut.

Wo die Schwächen bei den 96er liegen, sieht man alleine schon an den Comunio-Punkten. Einzig der Ungar Huszti kann mit 61 erspielten Punkten in der Hinrunde glänzen. Topstürmer Diouf kommt immerhin noch auf 48 Zähler. Aber ansonsten? Bittencourt hat 24 Punkte auf dem Konto, sein Mittelfeldkollege Prib immerhin 36 und weiß noch stellenweise zu überzeugen. Die Erfolgsgaranten der letzten Saisons, Andreasen (26) und Stindl (24), stecken dagegen im Formtief. Jetzt soll Korkut vor allem dem Mittelfeld neue Inspiration bringen. Denn mit ihm kommen spanische Einflüsse an die Leine. Tayfun Korkut hospitierte nämlich lange Zeit in Spanien.

Transferfenster und Gerüchte – Wen kaufen, wen besser abgeben?

In der Winterpause gehen traditionell einige Spieler über den Ladentisch. Die Transferperiode bietet einige Chancen für Comunio-Manager. Wen verpflichten, wen besser abgeben?

weiterlesen...

Nur die dritte Wahl?

Nach und nach sickern allerdings Informationen durch, die zeigen, dass Korkut im Grunde nur die dritte Wahl in Hannover ist. Denn die Wunschkandidaten Thomas Schaaf und Ralf Rangnick sagten dem Verein offenbar ab. Interessant ist auch noch, dass sich Altmeister Giovanni Trapattoni in Hannover bewarb – der Italiener bekam aber eine Absage. Korkut soll nun, mit einem Vertrat bis 2016 ausgestattet, langfristig das Gesicht der 96er werden.

„Ich brauche einen guten Einstieg in der Bundesliga. Aber ich brauchte nicht lange zu überlegen. Denn Hannover 96 ist ein guter Bundesligaverein“, begründet Korkut seine Entscheidung, beim Tabellen-13. der Bundesliga zu unterschreiben. Einer seiner alten Trainer, namentlich Joachim Löw und seines Zeichens inzwischen Bundestrainer, lobte Korkut, den er bei Fenerbahce Istanbul trainierte: „Tayfun ist fachlich sehr kompetent, da er mit großen Trainern gearbeitet und in verschiedenen Ländern gespielt hat.“

Dabei muss Korkut vor allem mit der Formschwäche vieler Spieler kämpfen. Keeper Zieler leistet sich momentan immer wieder leichte Fehler (36 Punkte) und in der Abwehr konnten die hochgehandelten Neuzugänge Sane (7) und Marcelo (-4) nicht im Ansatz halten, was man sich von ihnen versprach. Das Potential ist an der Leine definitiv vorhanden. Nun muss Korkut zeigen, dass er auch im Profibereich das Maximum aus seinen Spielern kitzeln kann.

Du möchtest auch Comunio-Manager werden? Hier entlang!